Schlagwort: Hilde Domin

Nobelpreis 1966: Celan und Sachs? Oder keiner von beiden?

Nach 50 Jahren werden die Akten des Nobelpreiskomitees der Öffentlichkeit zugänglich. Daraus erfährt man jetzt, daß auf den vorderen Plätzen der Auswahl Yasunari Kawabata, Graham Greene, W. H. Auden und Samuel Beckett standen. Der Japaner erhielt ihn 1968, Beckett 1969, während die beiden anderen nie dran kamen. Ganz… Continue Reading „Nobelpreis 1966: Celan und Sachs? Oder keiner von beiden?“

43. Dennoch

Hans-Dieter Schütt schreibt anläßlich des „Poesiealbum 309“ über ein Gedicht von Hilde Domin: Interpretation ist Arbeit. Aber dies Gefühl stellt sich bei Lektüre der Domin-Gedichte nicht ein. Porenöffnung. Es fließt etwas durch dich hindurch. Frag nicht nach Spuren, spür nur das Fließen. Nichts fließt… Continue Reading „43. Dennoch“

80. Ausgepackt

und das Prüfen kann beginnen! Poesiealbum 309: Hilde Domin. Auswahl Klaus Siblewski, Grafik Cy Twombly. 32 S., 4€. Mehr Poesiealbum 310: Friederike Mayröcker. Auswahl Sonja Harter. Grafik Max Ernst. 32 S., 4€. Mara Genschel: Referenzfläche 3# 8/50 Mara Genschel: Referenzfläche 3# 10/50 (Foto s. unten) Lettre… Continue Reading „80. Ausgepackt“

72. Banallyrik

Wer liest denn heute noch Lyrik? Die Zeiten von Rilke, Celan, Jandl sind vorbei, als es gerade die Lyriker waren, die der Literatur ihre entscheidenden Wendungen, ihren entscheidenden Ausdruck gaben. Seit etwa zwanzig Jahren beherrscht müde pseudo-mystische Lyrik à la Hilde Domin und harmlose… Continue Reading „72. Banallyrik“

84. Quartett

Heute abend in München, Lyrik Kabinett! Das Lyrische Quartett tagt zu Ashbery, Flow Chart, Domin, Sämtliche Gedichte, Scheuermann, Der Tag an dem die Möwen zweistimmig sangen und Uljana Wolf/ Christian Hawkey, Sonne from Ort … mit Heinrich Detering, Harald Hartung, Kristina Maidt-Zinke und Sebastian… Continue Reading „84. Quartett“

44. Dürener Förderung

Die Stadt Düren hat einen Namen in der Kunstförderung. Eine private Stiftung vergibt u.a. Stipendien an junge Künstler, die 2 Jahre lang jeden Monat 1250 Euro erhalten und, man höre, „Die Stipendiaten sollten möglichst im Umkreis von etwa 1.000 km von Düren leben und… Continue Reading „44. Dürener Förderung“

106. Lyrisches Gespür

Burkhard Meyer-Sickendiek Lyrisches Gespür. Vom geheimen Sensorium moderner Poesie (Inhaltsverzeichnis siehe unten) Burkhard Meyer-Sickendiek ist Privatdozent am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der FU Berlin. Das Buch erscheint Ende dieser Woche im Fink-Verlag. Hier als Leseprobe das Vorwort Das vorliegende Buch entstand in den… Continue Reading „106. Lyrisches Gespür“

2. Alles Störfälle

Wenn Zehra Cirak etwas aufregt, dann die ewige Frage nach ihrem »Migrationshintergrund«. Die Autorin, eine mondäne Frau mit schwarzem Kurzhaarschnitt und knallrot geschminkten Lippen, wurde 1961 in Istanbul geboren, kam im Alter von drei Jahren mit ihren Eltern und ihrem Bruder nach Deutschland und… Continue Reading „2. Alles Störfälle“

25. „um zu spüren, dass sie lebt“

Es duftet aus ihren Gedichten. Nach Heu, das, als der Regen kommt, so gut riecht wie nichts auf der Welt. Es leuchtet aus ihren Zeilen, weil die erste Frühlingssonne auf den nassen Asphalt fällt. Es klingt wie Musik, wenn sie beschreibt, wie der aufgetaute… Continue Reading „25. „um zu spüren, dass sie lebt““

55. Im Jahrbuch – und nicht im Jahrbuch

Im Poetenladen zeichnet Theo Breuer die Geschichte der neueren deutschen Lyrik u.a. anhand des ersten und des bislang letzten Gedichts in den nun 28 Folgen des Jahrbuchs der Lyrik: Die rasante Entwicklung der Lyrik im deutschen Sprachraum, die gegen Ende der 1980er Jahre gleichsam… Continue Reading „55. Im Jahrbuch – und nicht im Jahrbuch“

46. Gedenkkultur der Frauen

Über Ravensbrück gibt es inzwischen eine umfangreiche Memoirenliteratur und zahlreiche Sachbücher. Die Überlebenden des Frauenkonzentrationslagers haben 1000 Berichte hinterlassen, 1200 Gedichte und viele Zeichnungen sind gefunden worden. Barbara Degen, Juristin und Mitbegründerin des Feministischen Rechtsinstituts, hat nun Zitate, Texte, Gedichte, Fotos und Bilder zusammengestellt,… Continue Reading „46. Gedenkkultur der Frauen“

169. Das „ekstatisch-empirisch-esoterische mOMent“ der Direkten Dichtung oder: Das Scheinparadoxon der Jülicher Transrealistik (EEE-Teil 1)

„Seine Tendenz zur Normalität entsprach einer Persönlichkeit, die durch die Konfrontation mit dem Unbewußten nicht entwickelt, sondern nur gesprengt worden wäre. (…) Man kann wohl sagen, daß das heutige Kulturbewußtsein, insofern es sich philosophisch reflektiert, die Idee des Unbewußten und deren Konsequenzen noch nicht… Continue Reading „169. Das „ekstatisch-empirisch-esoterische mOMent“ der Direkten Dichtung oder: Das Scheinparadoxon der Jülicher Transrealistik (EEE-Teil 1)“

40. Nach dem Geschichtsbruch

Der Literatur- und Politikwissenschaftler Thomas Wild, Jahrgang 1973, hat nun … zum ersten Mal systematisch untersucht, welches enge Verhältnis namhafte deutschsprachige Schriftsteller der nachgeborenen Generation zu [Hannah] Arendt unterhielten. In einer Folge von ausgezeichnet lesbaren Einzelessays beschäftigt er sich mit Hilde Domin und ihren… Continue Reading „40. Nach dem Geschichtsbruch“

143. Kritikkritik

Rezension der Anthologie „Der gelbe Akrobat“ von Werner Friebel auf literaturkritik.de. Zur Feier des (kürzesten) Tages hier mal ein paar Abschnitte mit Anmerkungen von mir (rot). So schlecht kann heutzutage die Zeit für Gedichte in der öffentlichen Wahrnehmung gar nicht sein, wenn sogar Bundespräsident… Continue Reading „143. Kritikkritik“

133. Lyrikstationen 2009 (11)

Fortsetzungsessay von Theo Breuer 11 Endpunkt · Letzte Gedichte / Lebende Tote Das Wiedersehen Von fern gleicht er noch einem, den man kannte, das weiße Haar, wie Kohle, die verbrannte, wie Asche, noch warm von erloschenen Feuern, was nützt es, einem Toten zu beteuern,… Continue Reading „133. Lyrikstationen 2009 (11)“