Schlagwort: Johannes Bobrowski

Mein Freund, der Luftgeist

Johannes Bobrowski (* 9. April 1917 in Tilsit; † 2. September 1965 in Ost-Berlin) Der Muschelbläser Der schöne Luftgeist bläst auf dem Muschelhorn, dem rötlichen, gespitzten, er teilt den Schall mit seiner Hand, der hier- und dorthin fliegt, soviel anders als Ufervögel. Mein Freund,… Continue Reading „Mein Freund, der Luftgeist“

Sätze auf kauernden Stirnen oder Hinschauen statt Verstehen

Was heißt schon Verstehen? Mal vorausgesetzt, das Lesen geschieht freiwillig. Man kann entzückt verharren, achselzuckend weitergehn, wieder lesen, Indizien sammeln, sätze / Stelzen auf kauernden stirnen? Was haben wir da, eine Beziehungskiste, du so, ich so? du in der Sonne deines badezimmers du in… Continue Reading „Sätze auf kauernden Stirnen oder Hinschauen statt Verstehen“

Nur Worte

Worte können töten. Gerade wieder haben wir es im Fernsehen gesehen, aus Washington D.C.. Vor 60, 70 Jahren hatten es die Menschen gerade erlebt und – unterschiedliche – Schlußfolgerungen daraus gezogen. Nach Auschwitz könne man keine Gedichte mehr schreiben, schrieb A. B (in einem… Continue Reading „Nur Worte“

Chimäre Chimäre

Christoph Meckel (* 12. Juni 1935 in Berlin; † 29. Januar 2020 in Freiburg im Breisgau) WIDMUNG AN FRANCISCO GOYA Chimäre Chimäre alternd im Gebüsch hinter den Palästen sitzt sie, raunzt, flickt Stöckelschuhe, laust ihr sprechendes Äffchen krault ihren weißen Kater, ihr blindes Kind… Continue Reading „Chimäre Chimäre“

Die Allee eingegrenzt mit Schritten Verstorbener

Johannes Bobrowski (* 9. April 1917 in Tilsit, heute Sowjetsk; † 2. September 1965 in Berlin) Das verlassene Haus Die Allee eingegrenzt mit Schritten Verstorbener. Wie das Echo über die Luftsee herab kam, auf dem Waldgrund zieht Efeu, die Wurzeln treten hervor, die Stille… Continue Reading „Die Allee eingegrenzt mit Schritten Verstorbener“

Wetterzeichen

Johannes Bobrowski (* 9. April 1917 in Tilsit; † 2. September 1965 in Berlin) WENN VERLASSEN SIND Wenn verlassen sind die Räume, in denen Antworten erfolgen, wenn die Wände stürzen und Hohlwege, aus den Bäumen fliegen die Schatten, wenn aufgegeben ist unter den Füßen… Continue Reading „Wetterzeichen“

Von Hamann über Bobrowski zu Meister und zurück

Johann Georg Hamann (27. August 1730 Königsberg – 21. Juni 1788 Münster) Ernst Meister (3. September 1911 Haspe – 15. Juni 1979 Hagen) Johannes Bobrowski (9. April 1917 Tilsit – 2. September 1965 Berlin) Ernst Meister, Zwei Gedichte aus „Wandloser Raum“ Über dem ersten… Continue Reading „Von Hamann über Bobrowski zu Meister und zurück“

Góngora

Am 11. Juli 1561 wurde der spanische Dichter Luis de Góngora in Córdoba geboren. Ins Gedächtnis gebrannt anderthalb Zeilen aus einem Gedicht Johannes Bobrowskis: „des Corduaners / Zeile löst dir die Herzhaut ab“. GÓNGORA Schwerthieb im ersten Licht, des Corduaners Zeile löst dir die Herzhaut… Continue Reading „Góngora“

L&Poe ’17-15

Liebe L&Poe-Leserinnen und -Leser, seit Ende 2000 gibt es die Lyrikzeitung, 15 Jahre als Tages-, jetzt als Wochenzeitung. Jeden Freitag neu mit Nachrichten aus der Welt der Poesie. Poetry is news that stays news, sagt Pound.  In der heutigen Ausgabe: Kerstin Becker, F. W. Bernstein, Pulitzerpreise,… Continue Reading „L&Poe ’17-15“

Die Feindschaften der Männer

Von Michael Gratz Man muß nicht alles versöhnen. „Die Feindschaften der Männer“. Diese Wortgruppe schickte mir einmal der Hamburger Dichter Wilhelm Fink zu irgendeinem Streit, den wir hatten. Ich borge ihn mir für Bobrowski. Just zu dessen 100. Geburtstag mir einfällt, daß ich genau in der… Continue Reading „Die Feindschaften der Männer“

Zeitschriftenschau: Sinn und Form 1/2017

Sinn und Form verkörpert Gediegenheit und akademische Weihen. Insofern ist Johannes R. Bechers, des Gründers, Plan wohl aufgegangen. Maß und Wert sollte seine Zeitschrift heißen (man wies ihn darauf hin, daß es bereits eine Zeitschrift mit diesem Titel gab). Sinn und Form paßte auch.… Continue Reading „Zeitschriftenschau: Sinn und Form 1/2017“

Neue Erfolgstitel

Von Johannes Bobrowski Unter geteiltem Himmel tritt Ole Bienkopp die Spur der Steine im Herbstrauch, er ist (denkt er sich) Staub nicht im Wind. Aber was ist er dann? Oben eiert der Große Wagen, unten der Kabelkran steht, – nämlich der Peter ist blau.… Continue Reading „Neue Erfolgstitel“

Transit

Franz Mon schreibt bei Hundertvierzehn über die Anthologie Transit von Walter Höllerer, die der Aktion Hundertvierzehn Gedichte des Blogs von S. Fischer zum Vorbild diente. Drei Auszüge. Über K. O. Götz: Kontur und Zug meiner poetischen Basis hatte ich gewonnen durch die Bekanntschaft mit… Continue Reading „Transit“

Mutmassungen über Gauck und Bobrowski

Vor 50 Jahren starb Johannes Bobrowski Jede Generation muss Bobrowski neu entdecken, nicht selbstverständlich gehört er zum Kanon deutschsprachiger Literatur, auch wenn seine Texte in einigen Bundesländern Schulstoff sind. Im März gab sich Bundespräsident Joachim Gauck als Fan zu erkennen, mit einer Literarischen Soirée… Continue Reading „Mutmassungen über Gauck und Bobrowski“

21. War da was?

In der Wiener Zeitung räsoniert Edwin Baumgartner über Größenverhältnisse und DDR-Kunst: Hacks, wer war das doch gleich? Mal nachgezählt: 45 Dramen hat der am 21. März 1928 in Breslau geborene Autor verfasst, dazu Erzählungen, Kindergeschichten, Lyrik, Essays. Ein ehrfurchtsgebietendes Gesamtwerk. Ein Blick in die Lyrik… Continue Reading „21. War da was?“