Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
L&Poe Journal #03 Norbert Lange Variationen: Die Freiheit der Übersetzer Letzten Monat bin ich, über Rosmarie Waldrops schönes Buch über den französischen Dichter Edmond Jabès, gestolpert über ein Zitat von Maurice Blanchot über das Übersetzen: »Alle Übersetzer leben von der Differenz zwischen den Sprachen,… Continue Reading „Die Freiheit der Übersetzer“
Anne Carson (* 21. Juni 1950 in Toronto) Appendix 33 (a) über Metapher und Metonymie Da die Frage aufgekommen ist, hier der Unterschied: Aufgefordert, auf das Wort Hütte zu reagieren, antworten einige Kinder aus einer Gruppe mit ein Häuschen, andere mit ist abgebrannt. Appendix 33… Continue Reading „Appendix 33“
Sappho (Σαπφώ, * zwischen 630 und 612 v. Chr.; † um 570 v. Chr.) Vor 2600 Jahren erfindet Sappho die Landschaftsdichtung*. Sie lädt die Göttin Aphrodite zu sich ein und skizziert eine von Göttlichem und Menschlichem durchtränkte Landschaft. Mag das Gedicht kultischen Zwecken gedient… Continue Reading „Sapphische Landschaft“
Wenn es noch einen Amateur-Leser auf der Welt gibt – oder irgendjemanden, der einfach nur liest, um zu lesen –, so bitte ich ihn oder sie mit unaussprechlicher Zuneigung und Dankbarkeit, sich in die Widmung dieses Buches mit meiner Frau und meinen zwei Kindern… Continue Reading „Für Amateur-Leser“
Sappho Fr. 102 Voigt Süße Mutter, ich vermag nicht das Gewebe zu spinnen, von der Begierde bezwungen für einen Jungen der delikaten Aphrodite wegen (Bagordo) sweet mother I cannot work the loom I am broken with longing for a boy by slender Aphrodite… Continue Reading „Delikat“
Wer das Wesen einer Sache verstehen will, möge die ältesten Exemplare aufsuchen, die er finden kann, meint Ezra Pound. Sappho ist eine gute Adresse, nahe an der Erfindung der Poesie. Sappho ist eine Macherin, oft eine Erstmalsmacherin. Sie liebt Windmetaphern oder -gleichnisse. Das Bild… Continue Reading „Mögen ihn die Winde forttragen“
Ich bleibe noch etwas bei Sappho. „Übersetzungen Sapphos waren bis vor einigen Jahren auf absurde Weise unangemessen… Heute gibt es eine ausreichende Anzahl wörtlicher Übersetzungen durch moderne Dichter, die es dem Leser ermöglichen, Sappho zu erfassen und zu bestimmen, wie man weit entfernte Sterne… Continue Reading „dünn-/stimmig“
Trakl-Preis an Andreas Okopenko Es sah einmal so aus, als schriebe Andreas Okopenko seine Lyrik für eine kleine Minderheit. Als 1980 im Verlag Jugend & Volk Okopenkos Gesammelte Lyrik erschien, war das ein Unterfangen, das erhebliche Widerstände überwinden musste. Nie hatte sich Okopenko in… Continue Reading „L&Poe Rückblende: Februar 2002“
„Das niedre Pack, das miese Gesocks schreit ja nur so laut, weil es nichts anderes kann als schreien“, schreibt Hermann Lenz am 25. März 1959 an Paul Celan . „Stampfen wir sie alle in den Abfalleimer, lassen wir sie von der Müllabfuhr wegtransportieren oder… Continue Reading „L&Poe Rückblende: Januar 2002“
Die Forscher Manfred Cuntz vom Levent Gurdemir Department of Physics, University of Texas at Arlington und Martin George vom National Astronomical Research Institute of Thailand haben mit Hilfe der Astronomiesoftware Starry Night und weiterer Software einen Beitrag zur Datierung des berühmten „Pleiaden“-Fragments der Dichterin Sappho geleistet. Sie… Continue Reading „Himmelsfund“
„Bestenlisten“ haben immer etwas Unernstes. Gut wenn es Spiel ist. Von Übel wenn sie tun, als lieferten sie auf knappem Raum „Unsere Besten“ (so hießen in der DDR Tafeln mit Porträts der besten Sekretärin oder LPG-Bäuerin, heute beim ZDF). Also nicht „The 10 best… Continue Reading „Novels by poets“
Ein Wortkommentar Thomas Kling: sapphozuschreibun‘. nachtvorgang ………………………………………….. ab- gesackt, hinab, ist schon der mond und di pleiaden. mitte schon, nacht- rinne stunde. als eine: muß ich schlafn (für Ute Langanky) aus: Thomas Kling: morsch. Gedichte. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1996, S. 67 sapphozuschreibun‘: kling verwendet… Continue Reading „sapphozuschreibun‘“
Als wir den Plan (Dirk Uwe Hansens Idee, ich ließ mich zum Mittun überreden) für die Anthologie faßten, war ich neugierig und zugleich skeptisch. Klar, jeder kennt den Namen Sappho und das Fragment mit Mond und Pleiaden. Aber reicht das für produktiven dichterischen Umgang?… Continue Reading „Arbeitsbericht“
Bücher und Rezensionen, die man nicht verpassen sollte: Kürzlich starb der hochverehrte slowenische Dichter Tomaž Šalamun. Eine wunderbare Hommage an den Dichter gibt es von M. Rinck und N. Broemmer, rezensiert von Meinolf Reul. Eine alte Rezension zu seinem Buch „4 Fragen der Melancholie“ findet sich im Archiv… Continue Reading „95. Neu bei lyrikkritik“
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