Schlagwort: Vergil

Die Freiheit der Übersetzer

L&Poe Journal #03 Norbert Lange Variationen: Die Freiheit der Übersetzer Letzten Monat bin ich, über Rosmarie Waldrops schönes Buch über den französischen Dichter Edmond Jabès, gestolpert über ein Zitat von Maurice Blanchot über das Übersetzen: »Alle Übersetzer leben von der Differenz zwischen den Sprachen,… Continue Reading „Die Freiheit der Übersetzer“

O Dichter

Paul Claudel (* 6. August 1868 in Villeneuve-sur-Fère; † 23. Februar 1955 in Paris) Aus: Die Musen. Eine Ode So, wenn du redest, o Dichter, und in köstlicher Aufzählung Von jedem Ding den Namen aussprichst, Wie ein Vater es geheimnisvoll in seinem Urwesen nennst,… Continue Reading „O Dichter“

Dichterwettstreit

Publius Vergilius Maro, kurz Vergil (* 15. Oktober 70 v. Chr. bei Mantua; † 21. September 19 v. Chr. in Brindisi) Ein antiker Dichterwettstreit der Hirten Korydon und Thyrsis. Schiedsrichter ist der Kuhhirt Daphnis Aus der 3. Tenzone Korydon: Geliebte Nymphen, hört mich an:… Continue Reading „Dichterwettstreit“

68. Falscher Vergil

Seit geraumer Zeit ist die Suche nach versteckten Botschaften in antiken Texten zur Spielwiese entdeckungsfreudiger Philologen geworden, insbesondere hat die Suche nach Akrosticha, also nach sinnvollen Folgen von Anfangsbuchstaben in Verstexten, zu einer umfangreichen Fachliteratur mit teilweise kuriosen Methoden geführt, aber die Ausbeute ist… Continue Reading „68. Falscher Vergil“

43. Vergils Signatur

Angesichts der Tatsache, dass die «Aeneis» während mehr als zweitausend Jahren gelesen, kommentiert und interpretiert wurde, erscheint die Vorstellung einer völlig neuen Entdeckung in diesem klassischen Text auf den ersten Blick wenig wahrscheinlich. Genau eine solche will aber der Tessiner Philologe Cristiano Castelletti gemacht… Continue Reading „43. Vergils Signatur“

73. Vatikan digitalisiert

Eine der bedeutendsten Handschriftensammlungen der Welt lagert in der Bibliotheca Apostolica Vaticana. In den kommenden Jahren wird dafür gesorgt, dass diese Kulturschätze möglichst für immer erhalten bleiben. Alle insgesamt 80.000 Handschriften sollen in den kommenden Jahren digitalisiert werden, dank Nasa-Technologie in einer Qualität, die… Continue Reading „73. Vatikan digitalisiert“

91. Vaterland und Dichteramt

‚Land des Glaubens, deutsches Land‘ – so begänne die deutsche Nationalhymne, wenn sich Bundespräsident Theodor Heuss mit dem Vorschlag durchgesetzt hätte, statt des Deutschlandlieds, das durch den Nationalsozialismus belastet war, einen Text von Rudolf Alexander Schröder zu wählen. Der fast vergessene Dichter genoss als Lyriker… Continue Reading „91. Vaterland und Dichteramt“

106. Lyrisches Gespür

Burkhard Meyer-Sickendiek Lyrisches Gespür. Vom geheimen Sensorium moderner Poesie (Inhaltsverzeichnis siehe unten) Burkhard Meyer-Sickendiek ist Privatdozent am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der FU Berlin. Das Buch erscheint Ende dieser Woche im Fink-Verlag. Hier als Leseprobe das Vorwort Das vorliegende Buch entstand in den… Continue Reading „106. Lyrisches Gespür“

30. Centogedichte

Texte, die nur aus Zitaten anderer Texte bestehen, nennt man meist Plagiate. Viele Forscher lehnen auch die lateinische Centodichtung der Spätantike – Cento bedeutet Flickenteppich – als literarisch wertlos ab. Doch in den letzten Jahren nahm das Interesse an Centopoesie zu, und eine Dissertation… Continue Reading „30. Centogedichte“

70. Bauernjunge aus Mantua

Dieser Bauernjunge aus der Gegend von Mantua, immer ein wenig kränkelnd und sich deswegen der Rhetorik und den Wissenschaften widmend, hat zuerst wunderbare Lyrik geschrieben, die der Natur verbunden war. Er kam ja vom Land. Im 4. Gesang seiner Hirtengedichte zum Beispiel hat er… Continue Reading „70. Bauernjunge aus Mantua“

42. Das Verblüffendste an Kling

Vergil, Horaz, Hölderlin, George, Trakl, Benn: „Man kann eigentlich gar nicht mehr überinterpretieren, man kann nur unterinterpretieren“, stöhnt Norbert Hummelt. Kling habe, so Peer Trilcke, seine Funktion darin gesehen, „das historische Gedächtnis einer Gesellschaft zu bewahren“, aber seine Gedichte breiteten Wissen nicht aus, sondern… Continue Reading „42. Das Verblüffendste an Kling“

109. Vergils Honig

Begehren ist besser als Natur. Die Naturschönheit ist immer tautologisch (schön ist, was schön aussieht). Deshalb ist sie an sich auch so langweilig. Und muß mit anderem aufgeladen werden. Mit Mystik und Lyrik zum Beispiel. Der Honig, der in Vergils Text vom Himmel fällt… Continue Reading „109. Vergils Honig“