Schlagwort: Ists auch nicht Lyrik

Je weniger U, desto weniger ♀

(Ists auch nicht Lyrik, hat es doch Methode.) Im vergangenen Jahr wurden 43 Prozent der Originalveröffentlichungen in der Sparte Hardcover-Belletristik von Frauen verfasst. Je weniger U, desto weniger ♀. Während Frauen bei historischen Romanen und Krimis gut vertreten sind, bringen die renommierten Verlage im… Continue Reading „Je weniger U, desto weniger ♀“

Auf gehts

Moskau. Die Patriarchalische (also zunächst einmal: beim Patriarchen eingerichtete, L&Poe) Kommission für Familie, Schutz der Mutterschaft und Kindheit kümmert sich mit dem Segen des Präsidenten um den Schullehrplan in der Literatur. Da würden die Schüler Werke wie „Über die Liebe“ von Anton Tschechow, „Fliederbusch“ von… Continue Reading „Auf gehts“

97. Ohne Beteiligung des Urhebers

Als Mitte der neunziger Jahre die Konzerne erkannten, dass mit dem Internet gut Geld zu verdienen ist, war ich ein aufstrebender freier Journalist. Eines Tages bekam ich Post von meinem damaligen Hauptarbeitgeber: Die Rechtsabteilung der FAZ bat mich, eine beiliegende Erklärung unterschrieben zurückzusenden. Ich sollte… Continue Reading „97. Ohne Beteiligung des Urhebers“

92. Anarchosurrealisten an die Macht

In Island fand ein einzigartiges politisches Experiment statt: Vier Jahre lang regierten Anarchisten die Hauptstadt Reykjavik. Und diese Amateure haben Erstaunliches vollbracht. Schreibt der Tagessanzeiger, der vor Jahren anders sprach: Island ausser Rand und Band Nach dem Zusammenbruch der Banken, der massiven Verschuldung und… Continue Reading „92. Anarchosurrealisten an die Macht“

123. Der Verkehr der Wanderhure

Der Verlag Voland & Quist teilt mit: Es schmerzt. Wir müssen Julius Fischers „Die schönsten Wanderwege der Wanderhure“ leider aus dem Verkehr ziehen. So sieht es der Richter beim Landgericht Düsseldorf: „nicht fernliegend, dass der Verkehr (…) den Titel wörtlich nimmt und tatsächlich davon… Continue Reading „123. Der Verkehr der Wanderhure“

119. Willi

Wer grad nix bessers zu tun hat und wissen will, wie das Volk denkt und schreibt… das Denkervolk, das Schreibervolk hier wie überall.

107. Parfümiert

Das Letzte aus der Welt des Buches: Kerngeschäft der Buchsparte des Douglas-Konzerns (drei Sparten) Parfüm, Christ-Schmuckläden und Thalia-Buchhandlungen) bleiben Bücher: Im Segment Buch baue man auf die drei Säulen* stationär, online und digital. Außerdem auf eine Sortimentserweiterung: Um das Kerngeschäft mit den Büchern habe man… Continue Reading „107. Parfümiert“

15. Was trägt man zu einer Lesung?

Guter Rat muß nicht teuer sein. Here you can help a budding poet.

87. Holderlin

einordnen ist wichtig. was nützt einem der schönste dichter wenn er nicht im richtigen schubfach liegt. achten sie darauf, daß die beschriftung der gültigen DIN-norm entspricht! „hab ich Ihnen nicht zehnmal gesagt, Sie sollen den dichter nicht lesen sondern einnorden!“

38. Schwarze Milch der Provinz

Neue Perspektiven auf alte Werke… heute aus Leipzig: Die euro-scene Leipzig findet vom 05. – 10. November 2013 zum 23. Mal statt. Das Festival zeitgenössischen europäischen Theaters und Tanzes zeigt 12 Gastspiele aus 11 Ländern in 24 Vorstellungen und 8 Spielstätten. Das Spektrum umfasst Tanz- und Sprechtheater,… Continue Reading „38. Schwarze Milch der Provinz“

30. Twitter – ägyptisch

So räsoniert der Journalist und Autor Chalid al-Chamissi über den Textnachrichtendienst Twitter mit seiner 140-Zeichen-Beschränkung: «Diese Idee, dass man sich sehr präzis und konkret ausdrückt, widerspricht der ägyptischen Idee des Schreibens diametral.» Er glaubt daher, Ägypten befinde sich mitten in einer kulturellen Revolution. /… Continue Reading „30. Twitter – ägyptisch“

88. Wer ist hier asozial?

…  fragt Burkhard Müller und sagt: Immer das neueste Medium wird verdächtigt, die Gemeinschaft zu sprengen Ein Medium ist bei Kräften, solang es als Schund gilt. Dass heute allgemeine Einigkeit über den Bildungswert des Buchs besteht, bezeugt dessen mediale Schwäche; und dazu gehört es… Continue Reading „88. Wer ist hier asozial?“

36. Ein Gedicht von einem Rätsel

Die Presse veröffentlicht wie jeden Sommer neue Logikrätsel ihrer Sudoku-Autoren. Heute: die tückischen Hakyuus. Hier Schritt 4 (von 6): Das einzige Feld von Bereich D, das den Mindestabstand von zwei Feldern zu f2 hat, ist c2. Daraus folgt, dass der Zweier von Bereich G entweder auf… Continue Reading „36. Ein Gedicht von einem Rätsel“

80. Pathosreich

Nach ihrem Magister in Anglistik und Amerikanistik hat Katharina Hartwell ein Masterstudium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig absolviert. Teil der dortigen Strömung, die sich pathosarmer Hochliteratur verschrieben hat, ist sie nicht geworden. „Das liegt mir nicht besonders am Herzen“, sagt sie, langsam und diplomatisch, wie sie überhaupt… Continue Reading „80. Pathosreich“

8. „Poetic justice“

In what could be one of the strangest cases of poetic justice ever, a man convicted of illegally harvesting skin and bones from the dead is now dying of bone cancer. Michael Mastromarino, imprisoned for selling millions of dollars worth of body parts he stole… Continue Reading „8. „Poetic justice““