Schlagwort: Mea: Poetologisch

108. Die Gedichte sind das eine

Thomas Kunst MAN WEISS NIE, WIE ALLES KOMMT, ABER Auf diese Insel würde ich immer wieder Gehen. Und sei es nur noch für ein Halbes Jahr, Safschani, viel zu Niedrige Felsen. Zu wenig Möglichkeiten, Richtig sinnlos zu versacken. Nur Hitze, Schleim, in der Gelassenheit… Continue Reading „108. Die Gedichte sind das eine“

72. Reine Drogen

Thomas Kunst ES IST ZU UNSICHER, DICH NICHT ZU LIEBEN Ich bin leicht auszurechnen, wenn ich leide Wenn ich in meinen Briefen an uns beide Von deinem Leben lese, übertrieben Gesagt, ich weiß in welchen Fächern keine Tabletten gegen Husten liegen, schnelles Und ausuferndes… Continue Reading „72. Reine Drogen“

68. Auf die ruhmlosen Dichter

BALLADE AUF DIE EWIG RUHMLOSEN DICHTER Von Menschen gehaßt, von Göttern verachtet, wie alte Fürsten gestürzt und verbittert verwelken die Verlaines: ihnen bleibt der Reim reichlich und silbern als Reichtum übrig. Die Hugos mit ihren „Les Châtiments“ berauschen sich am furchtbaren Zorn der Olympier.… Continue Reading „68. Auf die ruhmlosen Dichter“

72. Junge Lyrik anno 1840

Theodor Fontane Lebenswege. Fünfzig Jahre werden es ehstens sein, Da trat ich in meinen ersten „Verein“. Natürlich Dichter. Blutjunge Waare: Studenten, Leutnants, Refrendare. Rang gab’s nicht, den verlieh das „Gedicht“, Und ich war ein kleines Kirchenlicht. So stand es, als Anno 40 wir schrieben,… Continue Reading „72. Junge Lyrik anno 1840“

85. Zur Debatte

Sylvia Plath ||| Totgeboren ||| Übersetzt von Judith Zander Diese Gedichte leben nicht: eine traurige Diagnose. Dabei wuchsen sie gut, ihre Zehen- und Fingertriebe. Ihre kleinen Stirnen schwollen vor Konzentration. Wenn sie es nicht schafften herumzulaufen wie Menschen, Lag’s nicht an einem Mangel an… Continue Reading „85. Zur Debatte“

71. American Poetry

Louis Simpson (1923–2012) American Poetry Whatever it is, it must have A stomach that can digest Rubber, coal, uranium, moons, poems. Like the shark it contains a shoe. It must swim for miles through the desert Uttering cries that are almost human. Louis Simpson,… Continue Reading „71. American Poetry“

106. Meine Anthologie 86: To make a prairie

Emily Dickinson, To make a prairie To Make a Prairie To make a prairie it takes a clover and one bee,— One clover, and a bee, And revery. The revery alone will do If bees are few. Emily Dickinson  (1830–1886) To make a prairie .… Continue Reading „106. Meine Anthologie 86: To make a prairie“

103. Geleit

Geleit Worte, schön flügelnd, wir nennen sie wie Namen der Mädchen, die wir kennen: Da tauchen sie aus den Gewässern, aus den Bäumen treten sie hervor, sie stoßen herab aus den Himmeln zu denen, die sie verstehn. Aus: Kito Lorenc, Gedichte. Ausgewählt und mit… Continue Reading „103. Geleit“

77. Früher

Da! Bist das Du auf dem Gipfel des Sturmstill-Berges, Und trägst einen riesigen Hut in der Mittagssonne? Wie dünn, wie jämmerlich dünn bist Du geworden! Du mußt wieder sehr an der Dichtkunst gelitten haben. Li Bai (701-762), übersetzt von Hans Schiebelhuth, in: Gedichte nach… Continue Reading „77. Früher“

62. Dichtersoll

Eine Version aus der früheren und frühen DDR. 1960 schrieb der Dichter Paul Wiens ein Gedicht im Kontext seiner „Neuen Harfenlieder des Oswald von Wolkenstein“, mit denen er 1957 schon einmal untergegangen war. 1962 druckte es das „Neue Deutschland“, aber der für 1963 angekündigte… Continue Reading „62. Dichtersoll“

59. Der in Versen denkt

Un poète C’est un être unique A de tas d’exemplaires Qui ne pense qu’en vers Et n’écrit qu’en musique Sur des sujets divers Des rouges ou des verts Mais toujours magnifique. Boris Vian, aus:  Je voudrais pas crever (1962) Grob übersetzt: Ein Dichter Ist… Continue Reading „59. Der in Versen denkt“

15. Wirkung von Worten

Die Wirkung von Wortenläßt sich schwer ermessen.Guten Tag – das begreifst du noch,aber daß der Tag trotzdem nichtbesser wird, setzt dichin Erstaunen. Günter Kunert, in: Das kleine Aber. Gedichte. Berlin und Weimar: Aufbau 1975, S. 32. Anmerkung 2013: Mitte der 70er Jahre, als ich… Continue Reading „15. Wirkung von Worten“

10. Ellipsonnet

Eine Kombination von mathematischem und visuellem Gedicht: Louis Zukofskys „Ellipsonett“ Unter dem angegebenen Link finden sich more „mathexpressive poems“.

109. Resumé

Resumé Bis heute kein einziger Seepapagei in meinen vielen Gedichten (Stattdessen schon wieder’n Dutzend Fadennudeln im Bart); Auch dem Sabberlatz nicht das ärmste Denkmal gesetzt in Vers oder Prosa, So wenig wie der Elbe-Schiffahrt oder der Karpfenernte bei Peitz. Geschiebemergel dagegen ja!, fast zu häufig… Continue Reading „109. Resumé“

75. Meine Anthologie 85: Cyrus Atabay

Cyrus Atabay, Der Osten sagte zu dir DER OSTEN sagte zu dir erzähl mir deine Herkunft der Westen sagte zu dir erzähl mir deine Wandlung doch der eine ließ dich nicht der andere fiel dir ins Wort Laßt dem Alten sein graues Haar er… Continue Reading „75. Meine Anthologie 85: Cyrus Atabay“