Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Heute vor 805 Jahren eroberte Tschingis Khan Peking. Vor 110 Jahren fand in Berlin der erste Abend des „Neopathetischen Cabarets statt, geleitet von Jacob van Hoddis. Vor 51 Jahren lagen Yoko Ono und John Lennon in Montreal in einem Bett und spielten das Lied… Continue Reading „Neopathetisch“
Jakob van Hoddis Postskriptum des Magiers: Galgenlied Das Ur-Ich und die Ich-Idee Gingen selbander im grünen Klee: Die Ichidee fiel hin ins Gras, Das Ur-Ich wurde vor Schreck ganz blaß. Da sprach das Ur- zur Ichidee: »Was wandelst du im grünen Klee?« Da sprach… Continue Reading „Auch ein Galgenlied“
Jakob van Hoddis Der Morgen des Philosophen Er spricht: »Nicht ängstlich an Gestaden Auf offnem Meere will ich baden (Ha! der Vergleich ist ein gewagter!): Ich werde frei vom Frohn der Zeiten Zum kosmisch-schöpferischen schreiten.« – (Kosmisch, sagt er.) Er wandelt kühn um seinen… Continue Reading „Morgen des Philosophen“
Jakob van Hoddis (* 16. Mai 1887 in Berlin; ermordet 1942 in Sobibór, Generalgouvernement) Nachlassfassung, Marbach Varieté XI Draußen Die Sommernacht ist schwer nur zu ertragen! Vier Herren gehn mit abgeknöpftem Kragen. Ein Lackbeschuhter stellt der Schnepse nach … Da polterts her – Ein… Continue Reading „Zwei Fassungen“
Robert Jentzsch (* 4. November 1890 in Königsberg; † 21. März 1918 in der Schlacht von Cambrai) An Jacob van Hoddis Wir lügen Spiel von wortgeblümtem Fühlen. Und Liebe. Mit kaum wahrgenommnem Beben. Und wenn die Abendgärten sich beleben, Wandern wir auch, ein zärtlich… Continue Reading „An van Hoddis“
Es scheint, Pfemfert liebt Nachtgedichte. Direkt unter Heym noch eins von Jakob van Hoddis: Der Träumende Blaugrüne Nacht, die stummen Farben glimmen. Ist er bedroht vom roten Strahl der Speere Und rohen Panzern? Ziehn hier Satans Heere? Die gelben Flecke, die im Schatten schwimmen,… Continue Reading „Nacht vier“
Heute vor 109 Jahren erschien ein Gedicht, das die später expressionistisch genannten Dichter elektrisierte: Weltende Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut, In allen Lüften hallt es wie Geschrei. Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei Und an den Küsten – liest man –… Continue Reading „Weltende und Macht der Poesie“
2020 ist Expressionismusjahr. Und Hölderlinjahr. Vor 100 Jahren erschien die Anthologie „Menschheitsdämmerung“ und vor 250 Jahren wurde Friedrich Hölderlin geboren. Die L&Poe-Galerie wird sich in einem Großteil der 366 Tage diesen beiden Schwerpunkten widmen. Heute vor 109 Jahren erschienen in der Zeitschrift „Der Demokrat“… Continue Reading „Prolog“
Jakob van Hoddis und Erwin Loewenson Der Bindfaden Rainer Maria Rilke gewidmet Du bist der Zage, bist der Blasse, Du bist der Nervigte und Krasse, Du bist, der ohne Unterlasse Dem Dienst der Völker sich geweiht. Du bist der Hehre und Fürbasse, Du bist… Continue Reading „Rilke“
Jakob van Hoddis Am 21. Januar 1911 erschien der Gedichtzyklus „Varieté“ in der Zeitschrift „Der Sturm“. Varieté I Loge Ein Walzer rumpelt; geile Geigen kreischen; Die Luft ist weiss vom Dunst der Zigaretten; Es riecht nach Moschus, Schminke, Wein, nach fetten Indianern und entblössten… Continue Reading „Varieté“
FR druckt russische Gedichte über den Krieg in Tschetschenien Die modernen Maßnahmen der Zensur sind subtil: Auf einen neuen Fall macht jetzt die britische Zeitschrift Index on Censorship aufmerksam. Sie veröffentlichte russische Gedichte zum Krieg in Tschetschenien, die praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit in… Continue Reading „L&Poe-Rückblende Juni 2001“
Zur vorangegangenen Meldung sehr gut passend hier ein Hinweis auf die erste Nummer der Zeitschrift Der Dackel. Blätter für Asphaltliteratur, herausgegeben von Edition Samisdat in Wien. »Was ist nun dieser erstaunliche Hund«, fragt Paul Asti im Editorial: »Ein guter Geist, der über den Dächern… Continue Reading „Der Dackel. Blätter für Asphaltliteratur“
Der 1932 im Allgäu geborene Herburger gehört einer Generation an, die noch das aktive Erleben des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit in ihrem Werk verarbeitet haben. In seinen Gedichten hält er diese Zeit lebendig, nicht als biederer Mahner, sondern als Wort- und Gedankenjongleur. So… Continue Reading „Herburgers Antipoesie“
Wiederholte Unmutsäußerung Es gibt Texte, die lähmen. Sie sind irgendwie enttäuschend, tun eventuell etwas weh, aber sind zu verschämt, zu unverbindlich, als dass sie leicht darlegbare Irrtümer enthalten. Im günstigsten Falle muss man deren Autoren zu Gute halten, dass sie sie gedankenlos niedergeschrieben haben.… Continue Reading „63. Unmut“
… Memoiren, Menschen, Metamorphosen, Mnemosyne, Monologen (und hätte ich dieses mein Schreiben nicht), Morphemen, Musik (also aus allem beziehe ich meine Sprache, Material aus verschiedenen Quellen, Bild, Gespräche, Musik, überhaupt die Musik, überhaupt habe ich der Musik immer unrecht getan, sie immer ins Unrecht gesetzt oder wie soll… Continue Reading „80. M-Z (Theo Breuer über Friederike Mayröcker)“
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