Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Ossip Mandelstam (* 3.jul. / 15. Januar 1891greg. in Warschau, Russisches Kaiserreich; † 27. Dezember 1938 bei Wladiwostok in einem sowjetischen Lager) Die Städte, die da blühn, sie mögen weiter Bedeutsam tun mit Namen und mit Schall. Nicht Rom, die Stadt, lebt fort durch Zeit und Zeiten, Es lebt des Menschen Ort – ein Ort im… Continue Reading „Die Städte die da blühn“
Worte können töten. Gerade wieder haben wir es im Fernsehen gesehen, aus Washington D.C.. Vor 60, 70 Jahren hatten es die Menschen gerade erlebt und – unterschiedliche – Schlußfolgerungen daraus gezogen. Nach Auschwitz könne man keine Gedichte mehr schreiben, schrieb A. B (in einem… Continue Reading „Nur Worte“
Paul Verlaine (* 30. März 1844 in Metz; † 8. Januar 1896 in Paris) Chanson d’automne Les sanglots longs Des violons De l’automne Blessent mon cœur D’une langueur Monotone. Tout suffocant Et blême, quand Sonne l’heure, Je me souviens Des… Continue Reading „harbst-lid“
Heute vor 60 Jahren schrieb Paul Celan dieses Gedicht, vermutlich in Paris. Psalm Niemand* knetet uns wieder aus Erde und Lehm, niemand bespricht unsern Staub. Niemand. Gelobt seist du, Niemand. Dir zulieb wollen wir blühn. Dir entgegen. Ein Nichts waren wir, sind wir, werden… Continue Reading „Psalm“
Noch einmal im Celanjahr 2020: Paul Celan DU SEI WIE DU, immer. Stant vp Jherosalem inde erheyff dich Auch wer das Band zerschnitt zu dir hin, inde wirt erluchtet knüpfte es neu, in der Gehugnis Schlammbrocken schluckt ich, im Turm, Sprache, Finster-Lisene, kumi ori.… Continue Reading „Du sei wie du, immer“
Heute ein böses Märchen von Guillaume Apollinaire, keine freundliche Räuberromantik. Es entstand kurz vor dem ersten Weltkrieg, in dem Apollinaire gegen die Deutschen kämpfte. Er starb einen Tag nach dem Waffenstillstand an der Spanischen Grippe (oder den Folgen der Kopfverletzung?). Guillaume Apollinaire (* 26.… Continue Reading „Schinderhannes“
Das Celanjahr neigt sich, der 100. Geburtstag naht. Heute ein weiteres Gedicht. Judenwelsch, nachts Ich gab, ich gab – als Stein kommt es zurück. Es schwirrt. es trifft. Im Eiterlicht, im Angesicht der Mörder, Hände: Schlaft ihr nicht? Sie treffen. Sie… Continue Reading „Judenwelsch“
2020 ist doppelt Celanjahr zwischen 50. Todes- (um den 20. April) und 100. Geburtstag (23. November). Heute ein weiterer Text Celans, aus dem Zyklus „Eingedunkelt“, der im März und April 1966 in der Psychiatrischen Universitätsklinik Paris entstand und 1968 in der Suhrkamp-Anthologie „Aus aufgegebenen… Continue Reading „Mit uns“
Sergej Jessenin (Сергей Александрович Есенин, wiss. Transliteration Sergej Aleksandrovič Esenin; * 21. September jul./ 3. Oktober 1895 greg. in Konstantinowo, Gouvernement Rjasan, Russisches Kaiserreich; † 28. Dezember 1925 in Leningrad) Traumgesichte. Dunkelheiten.Weiß – ein Pferd. Ich seh wen reiten.Und die reitet, ist bald hier,und… Continue Reading „Dunkelheiten“
Hölderlinjahr, Beethovenjahr, Hegeljahr… und Celanjahr. 100. Geburtstag im November (!), 50. Todestag heute!* Ich konnte mich nicht für ein Gedicht entscheiden und beschloss, etwa fünf an fünf Tagen zu präsentieren. Es sollten nicht zu bekannte und trotzdem mich bewegende Gedichte sein, Gedichte verschiedener Arten… Continue Reading „Paul Celan 1920-1970“
Paul Celan (* 23. November 1920 in Czernowitz, Rumänien; † vermutlich 20. April 1970 in Paris) NACHMITTAG MIT ZIRKUS UND ZITADELLE In Brest, vor den Flammenringen, im Zelt, wo der Tiger sprang, da hört ich dich, Endlichkeit, singen, da sah ich dich, Mandelstamm. Der… Continue Reading „Das Herz ein befestigter Ort“
Mit Gedichten kann man viel machen – das ist das Gute daran. Man kann sie zum Beispiel lieben, hassen, bekämpfen oder ignorieren. Verstehen und mißverstehen sowieso / sowieso nicht. Das Gedicht Schatten Rosen Schatten von Ingeborg Bachmann, das ich gestern hier gepostet habe, es… Continue Reading „So lallt sie noch immer“
Paul Celan Es STAND der Feigensplitter auf deiner Lippe, es stand Jerusalem um uns, es stand der Hellkiefernduft überm Dänenschiff, dem wir dankten, ich stand in dir. Entstanden: Paris 17.10. 1969 (Am Tag der Rückkehr von seiner einzigen Israelreise vom 30.9.-17.10. 1969) Mit Ilana… Continue Reading „Es stand Jerusalem um uns“
David Rokeah Paul Celan Als Paul Celan nach Jerusalem kam verstreuten sich die Schlüsselworte seiner Gedichte zwischen dem Tor des Erbarmens und dem Tor der Löwen und kehrten nicht zurück zu ihm bis zum Tag seines Todes Manchmal, in Jerusalem, sehe ich ihn streicheln… Continue Reading „Als Paul Celan nach Jerusalem kam“
Neueste Kommentare