Schlagwort: Hugo von Hofmannsthal

Hugo von Hofmannsthal 150

Sie müssen sich abgewöhnen, zu verlangen, daß man mit roter Tinte schreibt, um glauben zu machen, man schreibe mit Blut.

Kalendergedenken

Wie in jedem Jahr gibt es Dutzende, Hunderte „runde“ Jubiläen.

Daß alles gleitet und vorüberrinnt

Hugo von Hofmannsthal (* 1. Februar 1874 in Wien; † 15. Juli 1929 in Rodaun bei Wien) Terzinen 1. Über Vergänglichkeit Noch spür ich ihren Atem auf den Wangen: Wie kann das sein, daß diese nahen Tage Fort sind, für immer fort, und ganz vergangen? Dies ist ein Ding, das keiner voll aussinnt,… Continue Reading „Daß alles gleitet und vorüberrinnt“

L&Poe-Rückblende März 2002

Viel Lob und ein wenig Kritik auch im März 2002. – Aber zuvor über zwei Tote Karl Krolow „Die Gedichte, die er Tag für Tag schreibt“, liest man in Peter Härtlings schönem, sehr persönlichem Nachwort, „sind nicht mehr nur Gedichte, sie haben sich befreit von… Continue Reading „L&Poe-Rückblende März 2002“

02-01

1. Februar Nur noch 333 Tage bis Jahresende 1394: Ikkyū Sōjun, japanischer Zen-Meister und Dichter * 1459: Conrad Celtis, deutscher Dichter und Humanist * (Textkette) 1462: Johannes Trithemius, deutscher Abt, Gelehrter und Humanist *  Geheimschriften 1656: Rudolf von Drachenfels, deutscher Verwaltungsbeamter und Gelegenheitsdichter  †… Continue Reading „02-01“

L&Poe Rückblende – September 2001

Wie ist doch die Zeitung aktuell Am 1. September 2001 druckt die taz Notizen von Klaus Siblewski zu Telefongesprächen mit Ernst Jandl.  Am 4. 10. 1998 ein immer aktueller Vorschlag: Ob ich ihm mein Ohr leihen könnte, ein Ohr und vielleicht noch ein Stück meines… Continue Reading „L&Poe Rückblende – September 2001“

111. Rudolf Borchardt und Hugo von Hofmannsthal

Dass Borchardt ihn in dem «Brief»-Aufsatz, der die Festschrift «Eranos» zu Hofmannsthals fünfzigstem Geburtstag einleiten sollte, als «die endliche Tuba der Geschichts- und Geisterwelt Habsburgs» ansprach, führte zu jener wütenden Antwort, die beinahe das Ende der Beziehung bedeutet hätte: «Ich bin keine Tuba, will… Continue Reading „111. Rudolf Borchardt und Hugo von Hofmannsthal“

18. Feldgezelt

„Völker bunt im Festgezelt*, wird die Glut sie löten?“ So beginnt ein Gedicht des österreichischen Schriftstellers Hugo von Hofmannsthal (1874-1929). Er schrieb es kurz nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Der Titel des Gedichts ist zugleich der Titel der Ausstellung, die vom 9. April… Continue Reading „18. Feldgezelt“

87. Kriegspoesie

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verwandelte die Deutschen in ein Volk von Dichtern. Nach einer Schätzung des Literaturkritikers Julius Bab gingen im August 1914 täglich etwa 50 000 Kriegsgedichte in den Redaktionen von Zeitungen und Zeitschriften ein. An der «poetischen Mobilmachung», so Babs Ausdruck,… Continue Reading „87. Kriegspoesie“

106. Lyrisches Gespür

Burkhard Meyer-Sickendiek Lyrisches Gespür. Vom geheimen Sensorium moderner Poesie (Inhaltsverzeichnis siehe unten) Burkhard Meyer-Sickendiek ist Privatdozent am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der FU Berlin. Das Buch erscheint Ende dieser Woche im Fink-Verlag. Hier als Leseprobe das Vorwort Das vorliegende Buch entstand in den… Continue Reading „106. Lyrisches Gespür“

25. „um zu spüren, dass sie lebt“

Es duftet aus ihren Gedichten. Nach Heu, das, als der Regen kommt, so gut riecht wie nichts auf der Welt. Es leuchtet aus ihren Zeilen, weil die erste Frühlingssonne auf den nassen Asphalt fällt. Es klingt wie Musik, wenn sie beschreibt, wie der aufgetaute… Continue Reading „25. „um zu spüren, dass sie lebt““

74. komm in den technopark

Die Erkennungszeichen des Epochenbruchs ruft der 1963 in Gera geborene Lutz Seiler in seinem neuen Gedichtband herauf, in distanzierenden Anspielungen auf Stefan George, Hugo von Hofmannsthal und Inger Christensen. Das Zeitgedicht ‚das neue reich‘, mit dem Seiler seine poetische Geschichtswanderung eröffnet, stellt der artistischen… Continue Reading „74. komm in den technopark“

15. Herbheit und Rausch

Unverkennbar ermöglicht ihm die positiv zu sehende Schamlosigkeit eine produktiv verwirrende Tiefe. Dissonanzen großer Herbheit schneiden um so schärfer ins Ohr, als Seiler sich sonst in einen Rausch der Assonanzen, Alliterationen, Wort- und Zeilenwiederholungen hineinzuschreiben versteht. Manche Verse scheinen melancholische Wanderlieder zu sein, gerade… Continue Reading „15. Herbheit und Rausch“

31. Großes Wörterschießen!

Das Misstrauen, die Sprachskepsis erreicht um 1900 in Philosophie und Literatur einen Höhepunkt; der berühmteste aus solcher Skepsis hervorgegangene Epochentext ist Hofmannsthals Chandos-Brief 1902. Heute weniger bekannt, doch der Erinnerung durchaus würdig ist das radikale Sprachdenken von Fritz Mauthner. Ein hübsches Denkmal hat der… Continue Reading „31. Großes Wörterschießen!“

113. Der Dichter unter der Stiege

Das Buch von Brigitta Eisenreich „Celans Kreidestern“ (Suhrkamp) bringt mehr, als ich erwartet hatte. Etwa Details, die Celans zunehmende Verdunkelung, seine beiden letzten Jahre, auch dokumentarisch belegen. Etwa wenn die Autorin die von Celan angestrichenen Stellen im Tod des Empedokles (Hölderlin) mitteilt (Opfertod). Bestechend,… Continue Reading „113. Der Dichter unter der Stiege“