Schlagwort: Stéphane Mallarmé

Die Freiheit der Übersetzer

L&Poe Journal #03 Norbert Lange Variationen: Die Freiheit der Übersetzer Letzten Monat bin ich, über Rosmarie Waldrops schönes Buch über den französischen Dichter Edmond Jabès, gestolpert über ein Zitat von Maurice Blanchot über das Übersetzen: »Alle Übersetzer leben von der Differenz zwischen den Sprachen,… Continue Reading „Die Freiheit der Übersetzer“

Gabe des Gedichts

Stéphane Mallarmé (* 18. März 1842 in Paris; † 9. September 1898 in Valvins) Gabe des Gedichts EIN KIND AUS EDOMS NACHT, HIER LIEGT ES VOR DIR. BLOSS Und schwarz, mit Flügeln blutig-bleich und federlos, Durchs Fensterglas, gebeizt von würzigem Rauch und Gold, Gefrorne… Continue Reading „Gabe des Gedichts“

Das Fleisch ist traurig, ach!

Ein Gedicht von Stéphane Mallarmé in neun Varianten mit Bildanhang (* 18. März 1842 in Paris; † 9. September 1898 in Valvins, Vulaines-sur-Seine bei Fontainebleau) Seewind. Nach Mallarmé Ach, kläglich das Fleisch! Alle Bücher gelesen! Fliehen! Fliehen hinaus! Trunkene Wesen Sind Vögel, ich weiß, zwischen… Continue Reading „Das Fleisch ist traurig, ach!“

Die Kunst des Fortschreibens

Unter dem Titel „Fortschrift“ (Ein Gedicht in fünfzehn Würfen) legt Felix Philipp Ingold beim Ritter Verlag Literatur (Klagenfurt/Wien) einen Text vor, der als Überschreibung und Fortschreibung von Stéphane Mallarmés typographischem Poem „Niemals wird ein Würfelwurf den Zufall tilgen“ konzipiert ist. In einem dem Buch… Continue Reading „Die Kunst des Fortschreibens“

Zur Entzifferung

Kaum ein anderer poetischer Text aus der Wendezeit zwischen 1890 und 1910 hat so viele Exegeten und Übersetzer, aber auch Nachahmer und Parodisten auf den Plan gerufen wie der Würfelwurf [Stéphane Mallarmés] – die oft beschworene „Dunkelheit“ (wenn nicht gar „Unverständlichkeit“) des Werks scheint demnach… Continue Reading „Zur Entzifferung“

Wortarten – Ein Lyrikfestival präsentiert von Monika Rinck

Samstag, 6. Februar 2016   Um Worte soll es gehen. Als der Maler Degas während einer Abendgesellschaft darüber klagte, wie schwer ihm das Dichten falle, und das, obwohl er doch so viele Ideen habe, erging an ihn von Mallarmé, „avec douce profondeur“, der Hinweis,… Continue Reading „Wortarten – Ein Lyrikfestival präsentiert von Monika Rinck“

Parataxis

Cage was among the earliest of Gertrude Stein’s champions. I think of Stein (along with Hölderlin and Mallarmé) as the first Modernist—the one for whom parataxis became a regulating principle of poetics. The locus classicus is Tender Buttons (1914): IN BETWEEN In between a place and… Continue Reading „Parataxis“

71. poesie[magazin]

Diesmal im Studio die Münchner Dichterin und Dozentin Andrea Heuser mit neuen Gedichten. Außerdem am Telefon live zugeschaltet zwei Lyriker aus Berlin: Georg Leß liest aus seinem Band „Schlachtgewicht“. Lutz Steinbrück gibt einen Einblick in seine Dichtung und präsentiert einen Song seiner Band Neustadt… Continue Reading „71. poesie[magazin]“

2. Spezialist für Düsteres

„Ich habe kein Innenleben mehr,/Keine Leidenschaft, keine Wärme“, schreibt Michel Houellebecq in seinem neuen Lyrikband. Das Buch, im letzten Jahr in Frankreich und jetzt auch bei uns erschienen, ist in fünf Kapitel unterteilt und trägt den melancholischen Titel „Gestalt des letzten Ufers“. In Frankreich… Continue Reading „2. Spezialist für Düsteres“

88. Typografie und Poesie

Den zeitlichen Anfang setzt dabei der Künstler, Werbegrafiker und Dichter Kurt Schwitters mit der Collage «ohne Titel (Pelikanol)». Das 1930 entstandene Bild beglaubigt den Schwitters-Satz: «Typografie kann Kunst sein», und es ist gleichzeitig ein Bekenntnis zur Aufhebung der Gattungsgrenzen. Wenn der Vers-Dadaist Schwitters das… Continue Reading „88. Typografie und Poesie“

18. Lampingsche Variable

Sollte es wirklich, wie Enzensberger suggeriert, am Ende mehr Verfasser als Leser von Gedichten geben? Allerdings fallen einem schon Lyrikbände ein, die sich auf Anhieb und nicht erst im Lauf eines Jahrhunderts sehr viel besser verkauften als 1.354 Mal. Wolf Wondratscheks im Selbstverlag erschienene… Continue Reading „18. Lampingsche Variable“

16. Gestorben

Der brasilianische avantgardistische Dichter Décio Pignatari starb am 2.12. in São Paulo im Alter von 85 Jahren. „Grand mallarméen“, einen großen Mallarméaner nennt ihn der Le-Monde-Korrespondent Paulo A. Paranagua in seinem Nachruf. Pignatari gehörte der konkretistischen Bewegung an, einer brasilianischen Avantgardeströmung in Musik, Lyrik… Continue Reading „16. Gestorben“

21. Miraji (1912-1949)

Damals versuchten die drei Dichter Miraji, Tasadduq Husain Khalid und Rashid, freie Verse in die Urdu-Dichtung einzuführen. Am mutigsten und zuversichtlichsten unter ihnen Miraji. Er bezog seine Inspiration aus drei Quellen: der westlichen Literatur, der modernen Psychologie und der alten Hindumythologie. Er veröffentlichte eine… Continue Reading „21. Miraji (1912-1949)“

60. Konservativ

Die Konservativen waren immer große Geschichtenerzähler; es ist ihre große Schwäche. Sie lieben es, die Augen in der Vergangenheit schweifen zu lassen, um nicht sehen zu müssen, was ihnen vor der Nase liegt. Zu der Geschichte gehört immer eine Vertreibung aus Eden, sei es… Continue Reading „60. Konservativ“

105. Maurice Maeterlinck

Obwohl Octave Mirabeau ihn schon früh in der Zeitung „Le Figaro“ als „belgischen Shakespeare“ feierte, erwarb Maeterlinck seine entscheidenden Verdienste nicht auf dem Gebiet des Theaters, sondern auf dem der Lyrik. Der Poesie wohnte für ihn stets etwas Mystisches inne: „Die Dichtung in ihrer… Continue Reading „105. Maurice Maeterlinck“