Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 im Netz | News that stays news
Auf vielfachen Wunsch Friederike Mayröcker: Aus: Friederike Mayröcker, da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete. Berlin: Suhrkamp, 2020 (Bibliothek Suhrkamp)
Am 12. März 1918 wird der Dichter Frank Wedekind (* 24. Juli 1864 in Hannover; † 9. März 1918 in München) begraben. Bertolt Brecht Zu Wedekinds Begräbnis Sie standen ratlos in Zylinderhüten. Wie um ein Geieraas. Verstörte Raben. Und ob sie (Tränen schwitzend) sich… Continue Reading „Zu Wedekinds Begräbnis“
Bertolt Brecht (* 10. Februar 1898 in Augsburg; † 14. August 1956 in Berlin) Legende vom toten Soldaten Und als der Krieg im vierten Lenz Keinen Ausblick auf Frieden bot Da zog der Soldat seine Konsequenz Und starb den Heldentod. Der Krieg war aber… Continue Reading „Brecht ist auch nicht zu vermeiden“
Bertolt Brecht (* 10. Februar 1898 in Augsburg; † 14. August 1956 in Berlin) Orges Wunschliste Von den Freuden, die nicht abgewogenen. Von den Häuten, die nicht abgezogenen. Von den Geschichten, die unverständlichen. Von den Ratschlägen, die unverwendlichen. Von den Mädchen, die neuen. Von… Continue Reading „Orges Wunschliste“
1953 oder 1954 bekam Brecht den ersten Gedichtband der jungen Dichterin Ingeborg Bachmann geschenkt. Er las mit Bleistift und machte daraus durch radikale Kürzung „eigene“, der lakonischen Art seines Spätwerks entsprechende Gedichte. Aus: Gerhard Wolf, Wortlaut Wortbruch Wortlust. Dialog mit Dichtung. Leipzig: Reclam, 1988, S.… Continue Reading „Brecht bearbeitet Bachmann“
Bertolt Brecht Was an dir Berg war Haben sie geschleift Und dein Tal Schüttete man zu Über dich führt Ein bequemer Weg.
Mit Gedichten kann man viel machen – das ist das Gute daran. Man kann sie zum Beispiel lieben, hassen, bekämpfen oder ignorieren. Verstehen und mißverstehen sowieso / sowieso nicht. Das Gedicht Schatten Rosen Schatten von Ingeborg Bachmann, das ich gestern hier gepostet habe, es… Continue Reading „So lallt sie noch immer“
Bertolt Brecht Klage des Seami über den Tod seines Sohnes Motomasa Ich erlernte meine Kunst von meinem Vater; er Unterwies mich in den Vorschriften und Überlieferungen. Sie waren geheim, es gab kein Buch. Seami ist ein japanischer Autor und Schauspieler des 14. Jahrhunderts. Brecht… Continue Reading „Es gab kein Buch“
Dieses Gedicht aus dem Jahr 1934 bezieht sich doppelt auf Dante: zuerst im biographischen Fakt des Exils: Dante floh und Brecht floh. Zum andern aber steckt im „Dichterkatalog“ dieses Gedichts eine danteske Struktur: der neue Dichter schreibt sich in die Geschichte der Weltpoesie ein… Continue Reading „Die Auswanderung der Dichter“
Bertolt Brecht Das zwölfte Sonett (Über die Gedichte des Dante auf die Beatrice) Noch immer über der verstaubten Gruft In der sie liegt, die er nicht vögeln durfte Sooft er auch um ihre Wege schlurfte Erschüttert doch ihr Name uns die Luft. Denn er… Continue Reading „Das zwölfte Sonett“
Liebe L&Poe-Leserinnen und -Leser, seit Ende 2000 gibt es die Lyrikzeitung, 15 Jahre als Tageszeitung, jetzt als Magazin mit Nachrichten aus der Welt der Poesie und der Poesie der Welt. Poetry is news that stays news, sagt Pound. Heute zwei Schwerpunkte. Vor 150 Jahren starb… Continue Reading „L&Poe 21 | September 2017“
Bertolt Brecht (10. Februar 1898 Augsburg – 14. August 1956 Ost-Berlin) Morgendliche Rede an den Baum Griehn 1 Griehn, ich muß Sie um Entschuldigung bitten. Ich konnte heute nacht nicht einschlafen, weil der Sturm so laut war. Als ich hinaus sah, bemerkte ich, daß… Continue Reading „Morgendliche Rede an den Baum Griehn“
8 gegen 58. Der Georg-Büchner-Preis für Männer So überschreibt Iris Radisch einen Kommentar zum Büchnerpreis für eine Frau. Die Zahlen bezeichnen das Verhältnis weiblicher zu männlicher Preisträger. Wenn Frau Radisch schreibt: „Nachdem Grass, Walser, Enzensberger, Müller, Strauß und Handke schon dran waren, kamen sogar… Continue Reading „L&Poe-Rückblende Mai 2001“
Marcel Reich-Ranicki ließ keine Zweifel aufkommen, dass Biermann den Büchnerpreis auch als Liedermacher verdient habe: „Seine Kunst wirkt nicht vereinigend, sie spaltet das Publikum. Und die Kritik? Oft bereitet er den Redaktionen Kummer. Wer soll denn darüber schreiben? Der Literaturkritiker will nicht recht, das… Continue Reading „Spaltet das Publikum“
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