Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
8 gegen 58. Der Georg-Büchner-Preis für Männer So überschreibt Iris Radisch einen Kommentar zum Büchnerpreis für eine Frau. Die Zahlen bezeichnen das Verhältnis weiblicher zu männlicher Preisträger. Wenn Frau Radisch schreibt: „Nachdem Grass, Walser, Enzensberger, Müller, Strauß und Handke schon dran waren, kamen sogar… Continue Reading „L&Poe-Rückblende Mai 2001“
Marcel Reich-Ranicki ließ keine Zweifel aufkommen, dass Biermann den Büchnerpreis auch als Liedermacher verdient habe: „Seine Kunst wirkt nicht vereinigend, sie spaltet das Publikum. Und die Kritik? Oft bereitet er den Redaktionen Kummer. Wer soll denn darüber schreiben? Der Literaturkritiker will nicht recht, das… Continue Reading „Spaltet das Publikum“
Liebe Dichterin, Lyrikerin, Poetin, Verseschmiedin*, Lieber Verseschmied, Poet, Lyriker, Dichter**, die Auswahl- und Lektoratsclique, bestehend aus Katja Horn, Kristin Schulz, Clemens Schittko und mir***, hat alle eingereichten Texte gesichtet. Uns lagen ca. 700 Gedichte von etwas weniger als 100 Einsendern vor. Gedichte, die uns nicht zugesandt wurden, konnten… Continue Reading „Fünfzigtausend Anschläge“
Nach seiner Emeritierung nahm Hincks wissenschaftlich-essayistische Produktivität noch einmal staunenswert zu: Unter anderem entstanden das Buch über Heine und den Antisemitismus sowie eine Geschichte der deutschen Lyrik in 100 Einzelinterpretationen – sie wird man ob der sensibel-genauen Lektüre der Texte und ihrer Einbettung in… Continue Reading „Nachruf auf Walter Hinck“
Tilman Krause ist Leitender Feuilletonredakteur der Zeitung „Die Welt“ und hauptberuflicher Linkenbasher. Links ist für ihn alles was ihm nicht ähnlich sieht, Wolfgang Koeppen etwa, der nicht zur Gruppe 47 ging, die Gruppe 47 natürlich sowieso, die 68er, die Avantgarde und all das. Heute… Continue Reading „Katalog des Garstigen“
In einem Essay zur „Poetologie des Alltagslebens“ sprach Peter Rühmkorf von den Ohrenreizen, „nach deren Pfeifenton wir tanzen“, und erörterte jene Stilmittel, derer sich seine liedhaften Gedichte, genauso aber auch seine Briefe bedienen, insofern „gewisse Silbenwiederholungen, Zweiklänge, Reime und gelegentlich auch bloße Assonanzen einen… Continue Reading „Ohrenreize“
Von Helmut Heissenbüttel von 25 Autoren lasen 16 zum erstenmal 10 wurden positiv 9 negativ und 6 verschieden beurteilt in der Kritik fielen von 200 Wortmeldungen je 20 auf Walter Jens und Joachim Kaiser 17 auf Walter Höllerer 16 auf Erich Fried 12 auf… Continue Reading „Gruppenkritik“
Mit Marcel Reich-Ranickis Gedichtinterpretation von Johann Wolfgang von Goethes „An vollen Büschelzweigen“ aus dieser 1500. Folge endet nun die Veröffentlichung all seiner Gedichtinterpretationen und die Frankfurter Anthologie unter seiner Redaktion. Frankfurter Anthologie: „An vollen Büschelzweigen“ von Johann Wolfgang von Goethe Gemäß seiner Losung „Der… Continue Reading „64. Frankfurter Anthologie“
Für Marcel Reich-Ranicki gehört das Gedicht „Schwarze Bohnen“ von Sarah Kirsch, „diese schwermütige Hymne“, zu „den Höhepunkten der deutschen Poesie nach 1945. Ich verneige mich vor Sarah Kirsch respektvoll und dankbar.“ (FAZ Frankfurter Anthologie). Darüber sind die Meinungen geteilt, wie über alles andere auch.… Continue Reading „29. Schwarze Bohnen“
Dabei wiederholt sich hier nur eine uralte Debatte, die zuletzt Hubert Winkels 2006 wieder angestoßen hatte mit seiner Unterscheidung zweier Kritikertypen: der Emphatiker und der Gnostiker. Auf der einen Seite „Leidenschaftssimulanten“ und „Lebensbeschwörer“ – wie Reich-Ranicki, aber auch Weidermann –, auf der anderen Seite… Continue Reading „73. Emphatiker und Gnostiker“
In wenigen Versen lässt Bertolt Brecht ein Mädchen über die Liebe sprechen. Was sie im Gedicht scheu verschweigt, tritt für Marcel Reich-Ranicki dennoch offen zutage. In den kommenden Wochen veröffentlicht die FAZ ausgewählte Beiträge zur „Frankfurter Anthologie“ aus der Feder von Marcel Reich-Ranicki.
Anekdote = das nicht Herausgegebene 2 Zitate: »Enzensberger verrät alles, sogar sich selbst«, mokiert sich Richter über dessen »revolutionäres Gehabe«. Und über Reich-Ranicki wundert er sich: »Warum er nur immer wissen will, mit welchen Dichterinnen der Gruppe 47 ich geschlafen hätte.« Dass der Jude Marcel Reich-Ranicki… Continue Reading „22. Anekdotisch“
… selbst einen Text über Rolf Dieter Brinkmann mit einem Reich-Ranicki*-Zitat beginnen kann? Lesen Sie in der „Welt“ (allmählich die meistzitierte Zeitung hier, eh?)! Marcel Reich-Ranicki hat einmal über ihn gesagt: „Von Anfang an ging er rücksichtslos aufs Ganze.“ Gemeint ist der deutsche Schriftsteller… Continue Reading „43. Wie man“
In der Nacht zum 17. Juli 1987 wurde der Schriftsteller Jörg Fauser auf der Stadtautobahn bei München von einem LKW überfahren und starb. Es war sein 43. Geburtstag. Die genauen Umstände sind bis heute nicht geklärt. Fauser gehörte zu den herausragendsten Autoren der deutschen… Continue Reading „56. Jörg Fausers 25. Todestag“
Eine Schmähschrift Von Michael Gratz (Aus: Wiecker Bote 27-29/1999) Als ich einmal, in DDR-Jahren, zornig das Wort Beamte gebrauchte, wurde mir Belehrung zuteil: die gebe es in der DDR nicht. Voilà – diese Tür steht vielen offen. Beamte in der Literatur? Ja, als Türsteher. Jack… Continue Reading „86. Der Fall Anders? Nein – der Fall des Literaturbeamten“
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