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Die Idee eines Schreibens, das das Denken aufzeichnet – statt nur gediegene Resultate abzubilden – war bereits vor hundert Jahren dem mittlerweile wieder als Skandalkünstler geltenden Hugo Ball einen Eintrag wert in sein später unter dem Titel ‘Sturz aus der Zeit’ publizierten Diarium…
Kurt Marti (* 31. Januar 1921 in Bern; † 11. Februar 2017 ebenda) wir müssen platz machen hat er gesagt platz für die jungen es sind zu viele menschen es ist zu wenig platz auf der welt hat er gesagt und jetzt hat er platz gemacht seine wohnung wird… Continue Reading „wir müssen platz machen“
Heinrich Leuthold (* 9. August 1827 in Wetzikon; † 1. Juli 1879 in Zürich) Im sichern Hafen land ich nie; Mich selber überwand ich nie; Des Lebens Wechsel sucht ich auf, Doch seinen Reiz empfand ich nie; Mein Herzblut rieselt hin im Lied, Dies wunde Herz verband ich nie. Wohl hab ich… Continue Reading „Ghasel“
Kurt Marti (* 31. Januar 1921 in Bern; † 11. Februar 2017 ebenda) seelenwanderung? als handke noch rilke hieß zog ich george vor seit rilke sich handke nennt schlägt mir die stunde der wahren empfindung Aus: Poesiealbum 372: Kurt Marti. Auswahl von Helmut Braun. Grafik Martin Goppelsröder. Wilhelmshorst: Märkischer… Continue Reading „seit rilke sich handke nennt“
Hugo Ball (* 22. Februar 1886 in Pirmasens; † 14. September 1927 in Sant’Abbondio-Gentilino, Schweiz) Der Schizophrene Ein Opfer der Zerstückung, ganz besessen Bin ich – wie nennt ihr’s doch? – ein Schizophrene. Ihr wollt, daß ich verschwinde von der Szene, Um euren eigenen Anblick… Continue Reading „Der Schizophrene“
Salomon Geßner (* 1. April 1730 in Zürich; † 2. März 1788 ebenda) Mein Herr. Ich fühl ein Vergnügen nur halb, wann sie es nicht mitgeniessen; werden sie hier nicht ein Lied mit Vergnügen lesen, das ich vorgestern in einem Band von uralten, ohne sonderliche… Continue Reading „Lied eines Schweizers an sein bewaffnetes Mädchen“
Dieter Roth (* 21. April 1930 in Hannover; † 5. Juni 1998 in Basel) Man sah, das Meer war, wie man sah, das Meer, war, als man Wellen dachte, doch sah man Wellen nicht. Man machte aus Wellen Meer. Doch was man sah war Meer. Das war geworden was man sah, was… Continue Reading „Das war Meer“
Hugo Ball (* 22. Februar 1886 in Pirmasens; † 14. September 1927 in Sant’Abbondio-Gentilino, Schweiz) Memento [Pfingsten 1924] Wo sind sie jetzt mit ihren Epauletten Die Feldmarschälle und von den Korvetten Die Kapitäne mit den goldenen Tressen? Wo sind sie jetzt, die prunkenden Maitressen? Wo… Continue Reading „Wo sind sie jetzt“
Ich wollte zum 145. Geburtstag von Hermann Hesse ein Gedicht aussuchen, es fiel mir schwer. Natürlich habe ich, als ich Gedichte zu lesen anfing, „Seltsam im Nebel zu wandern“ geliebt, es hat sich mit der Zeit entfremdet (entfreundet geht auch – der fremde Freund).… Continue Reading „Kinderton“
Hier und an den folgenden Tagen jeweils ein Gedicht der Preisträger der Nahbellpreise 2023 (siehe hier). Der Nahbellhauptpreis ging an René Oberholzer. René Oberholzer „Letzte Fragen“ (2019) Und wenn es eine letzte Frage Im Universum noch gäbe Würde ich sie Mit dir teilen wollen… Continue Reading „Letzte Fragen“
„Je mehr die Digitalisierung unseren Alltag dort durchdringt, wo sie wegen der Arbeit oder sonstigen Gründen unerlässlich ist, desto mehr ist auch die Sehnsucht da, Sachen, die nicht zwingend am PC oder am Handy gemacht werden müssen, auch wieder analog zu machen, und dazu… Continue Reading „23. NAHBELL-PREIS“
Kuno Raeber (* 20. Mai 1922 in Klingnau; † 28. Januar 1992 in Basel) Warten Kannst du nicht warten, bis das Grab über dir einstürzt, was klopfst du, was schreist du? Kannst du nicht warten, bis dir der Ball hart gegen die Brust stößt, was klopfst du, was schreist… Continue Reading „Kuno Raeber 100“
Hugo Ball (* 22. Februar 1886 in Pirmasens; † 14. September 1927 in Sant’Abbondio-Gentilino, Schweiz) Der Dorfdadaist In Schnabelschuhen und im Schnürkorsett Hat er den Winter überstanden,. Als Schlangenmensch im Teufelskabinett Gastierte er bei Vorstadtdilletanten. Nun sich der Frühling wieder eingestellt Und Frau Natura kräftig… Continue Reading „Der Dorfdadaist“
Erika Burkart (* 8. Februar 1922 in Aarau; † 14. April 2010 in Muri AG ) Arcanum Die Spinne verpackt ihre Beute, Der Mensch erklärt dem Menschen den Krieg. Alte Mächte üben Gewalt, die Sintflut zischt ins prometheische Feuer, von Dämonen tost die geschändete Luft.… Continue Reading „Erika Burkart 100“
Yari Bernasconi (Geboren 1982 in Lugano) Ich weiß nicht Ich weiß nicht, ob ihr gewonnen oder verloren habt. Euer Kampf je wirklich begonnen hat. Aber jeden Tag in der Früh, im gewohnten Waggon am Zugende, treffe ich einen Mann, der endlos vor sich hin… Continue Reading „Ich weiß nicht“
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