Schlagwort: Bernd Jentzsch

Frühes Dunkel

Gyula Illyés (* 2. November 1902 in Felső-Rácegrespuszta, Österreich-Ungarn; † 15. April 1983, heute vor 50 Jahren, in Budapest) Frühes Dunkel Vor den ruhelosen Wolken des Herbsthimmels tänzelt der Mond. Bevor er sich davonmacht, bevor er weggerissen wird, möchte er sich noch einmal im… Continue Reading „Frühes Dunkel“

Die grünen Bäume starben in uns ab

Bernd Jentzsch  (* 27. Januar 1940 in Plauen)  Die grünen Bäume starben in uns ab Die grünen Bäume mit den schwarzen Stämmen Wuchsen in uns ein und starben in uns ab. Die Elemente der Erde, Phosphor und Schwefel, Fielen aus den Wolken am Tag und… Continue Reading „Die grünen Bäume starben in uns ab“

Heimatkunde

Bernd Jentzsch (* 27. Januar 1940 in Plauen) Heimatkunde Wenn Mutter nicht Hindenburg gewählt hätte: hätte Hindenburg nicht Hitler zum Reichskanzler bestellt, hätte Hitler die Welt nicht mit Krieg überzogen, hätte Stalin nicht zum Großen Vaterländischen Krieg aufgerufen, hätte der Rotarmist nicht die Hammer-und-Sichel-Fahne… Continue Reading „Heimatkunde“

Fontis

René Char (* 14. Juni 1907 in L’Isle-sur-la-Sorgue, Département Vaucluse; † 19. Februar 1988 in Paris) EINGESUNKENES ERDREICH Zum Vaterland hat die Beere Die Finger der Winzerin. Sie aber, wen hat sie, Am Ende des schmalen Pfades den grausamen Weinberg entlang? Den Rosenkranz der… Continue Reading „Fontis“

In stärkerem Maße

Bernd Jentzsch (* 27. Januar 1940 in Plauen) Erstdruck: Akzente 13 (1966) S. 138

Verbotenes Lied

Bernd Jentzsch Verbotenes Lied O Vaterland, o Vaterland. Lass uns dir zum Guten dienen. Einigkeit und Recht und Freiheit. Brüderlich mit Herz und Hand. Und das liebste mags uns scheinen, So wie anderen Völkern ihrs. Und der Zukunft zugewandt. Dieses Gedicht ist eine Collage… Continue Reading „Verbotenes Lied“

108. Ein Brief

Peter Gosse schreibt in der Zeitung Neues Deutschland über das Heft „Gedichte von Welt“ der von Ralf Grüneberger herausgegebenen Heftreihe „Poesiealbum neu“, „Sich mischender Klang“, Feuilleton ND 26.2.15. Zitat: Flaggschiff dieser Poeten-Sozietät ist „Poesiealbum-neu“ … erfrischende Konkurrenz zum „Poesiealbum“ aus Wilhelmshorst … Klaus-Peter Anders, Herausgeber des… Continue Reading „108. Ein Brief“

69. Poesiealbum

In der traditionsreichen Lyrikreihe „Poesiealbum“ neu erschienen: Heft 313: Ingolf Brökel Heft 314: Monika Rinck Jeweils 32 Seiten, 4 € Neu bei Lyrikwiki: Poesiealbum ist eine Lyrikreihe in Heftform, die 1967 von Bernd Jentzsch gegründet wurde. Bis August 1990 erschien monatlich ein Heft von… Continue Reading „69. Poesiealbum“

54. Wirkungen einer Lyriklesung

Die Diskussion verlief in ungeheurer Erregung; der Korrespondent der Prawda stürzte am Schluß auf Hermlin zu und weinte; Klaus Völker, zurück in Westberlin, schickte ein Telegramm: das dichterische Antlitz Deutschlands hat sich über Nacht verändert. Das Wachbatallion wurde in Bereitschaft gesetzt und am Morgen… Continue Reading „54. Wirkungen einer Lyriklesung“

81. Ode an die zwei Brötchen

B[ernhard] K[laus] Tragelehn Ode an die zwei Brötchen Für Ch.K. Sättigende! Billige! Fünf Pfennig das Stück. Ihr vom Erlös der leeren Milchflaschen Erschwinglichen! Ihr In der rauen Zeit vor Honorarempfang Treuen! Braune, knusprige, innen weiche und weiße! Erhaltend Zum Dichten den Dichter: Euch zu loben,… Continue Reading „81. Ode an die zwei Brötchen“

32. Neue Lyrik: Rüge & Ratschlag

Der Krüger des Tages (siehe L&Poe hier und hier) stammt heute von Adolf Endler: Möglicherweise aber ist Hans Richters Stirnrunzeln nichts anderes als die Frucht der Ungeschicklichkeit des sonst recht geschickten Organisators seiner Texte, der merkwürdigerweise immer dann ungelenk wirkt, wenn es um Rüge… Continue Reading „32. Neue Lyrik: Rüge & Ratschlag“

41. Bloopers

blooper: Versprecher {m} blooper [coll.]: Schnitzer {m} [ugs.] [grober Fehler] blooper [esp. Am.]: Outtake {n} [herausgeschnittene (komische) Szene]film blooper [esp. Am.] [coll.]: Panne {f} [Missgeschick] Missgeschick {n}: Patzer {m} [ugs.] Ausrutscher {m} [ugs.] blooper [Am.]: Stilblüte {f} blooper [Am.] [coll.]: peinlicher Fehler {m} Was ist eine Anthologie? Duden sagt: An|tho|lo|gie, die; -,… Continue Reading „41. Bloopers“

118. Zur Diskussion

Laut einem Entwurf zur Geschichte der deutschen Lyrik ist die Lyrik in der DDR von staatlichen Direktiven umstellt, die moderne Einflüsse als dekadent zurückweist und eine Reorientierung auf die Klassik und sozialkritische Traditionslinien der internationalen Literaturgeschichte umsetzt (Formalismusdebatte, „Forum“-Lyrikdebatte, Lyrikdebatte in „Sinn und Form“)… Continue Reading „118. Zur Diskussion“

19. Dicht am Boden

Dieses Gedicht hat, wie alle großen Gedichte, seinen Lesern eines voraus: seine Freiheit. Was die Lektüre anstrebt, hat es schon erreicht, denn es ist offen nach allen Seiten, schwebt, ist schwer und leicht zugleich und wird sich nie festlegen lassen auf eine Lesart allein.… Continue Reading „19. Dicht am Boden“

85. Meine Anthologie: Von Gedichten

Bernd Jentzsch VON GEDICHTEN 1) Zahl-, schutz-, macht-, folgenlos. 2) Aber wenn sich etwas zu verändern beginnt, zeigt man auf die, die sie gemacht haben. 3) Wer Gedichte machen will, muß einmal gestorben sein zur Hälfte / des Lebens; ein Widergänger, die leuchtenden Adern… Continue Reading „85. Meine Anthologie: Von Gedichten“