Schlagwort: Wilhelm Fink

Die Feindschaften der Männer

Von Michael Gratz Man muß nicht alles versöhnen. „Die Feindschaften der Männer“. Diese Wortgruppe schickte mir einmal der Hamburger Dichter Wilhelm Fink zu irgendeinem Streit, den wir hatten. Ich borge ihn mir für Bobrowski. Just zu dessen 100. Geburtstag mir einfällt, daß ich genau in der… Continue Reading „Die Feindschaften der Männer“

109. Wilhelm Fink (1929-2014)

Am 7. Dezember starb der Hamburger Schriftsteller Wilhelm Fink im Alter von 85 Jahren. Ich kenne von ihm drei Gedichtbände und einen Roman und endlos viele spritzige, zündelnde Notate (Zündelzeilen hieß ein Gedichtband) und Zitate sowie, im Digitalen, Bilder, die er unermüdlich postete und… Continue Reading „109. Wilhelm Fink (1929-2014)“

72. Hegel-Wege

Aus einem Brief des Hamburger Lyrikers Wilhelm Fink an einen Ratsuchenden: Es heisst, „der Stil ist der Mensch“. Danach haben Sie bis zum flüssigen, menschenfreundlichen Schreiben noch einen weiten Weg vor sich. Gut finde ich, dass Sie sich bewegen möchten. Eine Empfehlung suchen. Der… Continue Reading „72. Hegel-Wege“

100. Schreiben

Es gibt Stimmen, die sagen, Sprache wäre entstanden aus sich berührenden Gebärden. Wenn zwei Personen voreinanderstehen und die Phase der langsamen Annäherung geschafft ist, mag es dazu kommen, dass eine flache Hand auf die Brust des anderen gelegt wird. Oder, ein starkes Ding, die… Continue Reading „100. Schreiben“

111. Intelligenz

… schon die Frage „Was ist Intelligenz?“ ist nicht ganz einfach zu beantworten. Einer userin, die mich fragte, antwortete ich: – Intelligenz, du wirst damit geboren, Jennifer. Wenn die Eindrücke in dich hineinpurzeln, wenn du darauf mit einem Schwall von Ideen antwortest, und wenn… Continue Reading „111. Intelligenz“

73. Der Künstler, der Fremde in uns

Fremdes in uns Fremdes in uns muß nicht schlecht sein. Im Orakel sprach nicht der arme sterbliche Mensch. Ist nicht meine Krankheit eine „Rollen-Krankheit“? Erst zersplittere ich. Nun zersplittert mein Leben. Hat der Schizophrene die Eigenart, zwischen Rollen zu pendeln? die Macht, als Schreibender… Continue Reading „73. Der Künstler, der Fremde in uns“

19. „Die Sprache ist als Poesie erfunden worden“

Wilhelm Fink schreibt: Die Geschichte, der Text, die story, ist immer besser als jede Notiz, als jeder Brief, jeder Essay. In der Erzählung lebt ein Stück Welt, in der story bleibt ein Stück von dir. Proust bemerkte sogar, dass er sich selbst gar nicht… Continue Reading „19. „Die Sprache ist als Poesie erfunden worden““

44. Wie das Kitzeln von Forellen

Schon der erste Vers kann ein Druckgefühl hinter den Augen auslösen. Romane und Filme katapultieren einen, rastlos modern, wie sie sind, vorwärts ode rückwärts durch die Zeit, über Tage, Jahre oder gar Generationen hinweg. Die Lyrik hingegen mit ihren Eindrücken und Urteilen balanciert auf… Continue Reading „44. Wie das Kitzeln von Forellen“

115. Matrjoschkapuppe

Es gibt Gedanken, die aus anderen Gedanken hervorgehen. Einige Menschen überraschen uns. Sie ziehen ein weißes Kaninchen nach dem anderen aus dem Zylinder. Das läßt an die russische Puppe Matrjoschka denken. Man kann sie öffnen. Dann erscheint eine weitere Puppe. Das setzt sich fort,… Continue Reading „115. Matrjoschkapuppe“

113. Der Dichter unter der Stiege

Das Buch von Brigitta Eisenreich „Celans Kreidestern“ (Suhrkamp) bringt mehr, als ich erwartet hatte. Etwa Details, die Celans zunehmende Verdunkelung, seine beiden letzten Jahre, auch dokumentarisch belegen. Etwa wenn die Autorin die von Celan angestrichenen Stellen im Tod des Empedokles (Hölderlin) mitteilt (Opfertod). Bestechend,… Continue Reading „113. Der Dichter unter der Stiege“

97. Chablis und Lyrik

Manchmal ist das Alltägliche mir zuviel. Da warf mir vorhin mein Computer meinen Chablis-Text, Thema Gedichte, auf den Monitor. – – – – Chablis ist eine Gemeinde in der Region Burgund (Frankreich). Der dort angebaute Wein ist fruchtig, trocken und von einer erfrischenden Säure.… Continue Reading „97. Chablis und Lyrik“

31. Gedicht

langsamer Gang ein Anfang warst du ein Beginn in seinem Zauber, oft denke ich, einsam, daran zurück, eine Schildkröte hattest du bei dir, sie wird älter als ich, sagtest du, aber ich erzählte dir von Hanne Lenz die brachte für Eric Celan, den Sohn… Continue Reading „31. Gedicht“

83. Schwedisch-Deutsch

Poeten Wilhelm Fink läser egna dikter, somliga med gotlänsk anknytning och i svensk version. Östersjön, solen, fossiler, – det är mycekt som lockat till Gotland på Visby.. Mein Gedicht „Ausfahrt“ bündelt in Kürze unsere Lebensfahrt. Das uralte Motiv des Wesens, das, Ankunft und Ende,… Continue Reading „83. Schwedisch-Deutsch“

58. „Man suche nur nichts hinter den Phänomenen“

Wilhelm Fink schreibt die interessantesten Mails. Assoziativ, sprunghaft, spannend. Die sollte er mal veröffentlichen. (Tom, das Folgende enthält auch eine Mitteilung für dich. Von wegen privatistisch!). Hier aus dem neusten: Lebensziel und Werkziel mußten zwangsläufig mit der Familie, mit der gebildeten Welt, mit dem… Continue Reading „58. „Man suche nur nichts hinter den Phänomenen““

46. National Poetry Day

Das ist nett von den Briten, daß sie meinen Hochzeitstag und den Geburtstag des Hamburger Dichters Wilhelm Fink, den 8.10., zu ihrem Nationalen Lyriktag gemacht haben. Der Tag wird im ganzen Land mit einer Vielzahl Veranstaltungen begangen, vom Nachmittagstee mit Wendy Cope in Wyeside,… Continue Reading „46. National Poetry Day“