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Es gibt ein wunderbares, kleines Gedicht des grossen italienischen Lyrikers Giuseppe Ungaretti, das den Titel trägt «Allegria di naufragi» («Freude der Schiffbrüche»). In der deutschen Übersetzung lautet es so: «Und plötzlich nimmst du / die Fahrt wieder auf / nicht anders als nach dem… Continue Reading „Freude der Schiffbrüche“
„Ich erleuchte mich durch Unermessliches“ heißt das Motto der „Poetica I“, die vom 26. bis 31. Januar als „Festival für Weltliteratur“ in Köln stattfindet. Die Zeile aus einem Gedicht von Giuseppe Ungaretti (übersetzt von Ingeborg Bachmann) meint die doppelte Chance von Lyrik: Orientierung in… Continue Reading „32. Poetica I“
In seinen Lektüren tauchte Montale nicht nur in die literarische Tradition ein, sondern auch in die Gedichte seiner Kollegen, in die Verse Giuseppe Ungarettis etwa oder Salvatore Quasimodos, die manche Ideen des französischen Symbolismus zu variieren suchten. Mit der merkwürdigen Bezeichnung „ermetismo“, die man… Continue Reading „91. Nicht hermetisch“
Giuseppe Ungaretti wurde erst ab den 1930er Jahren als Dichter des «ermetismo» – jener mit dunkler Bildlichkeit und existenziellen Themen operierenden «hermetischen» Strömung, zu der auch Eugenio Montale zählte – bekannt. Doch bereits während des Ersten Weltkriegs, zu dem er sich 1915 als Freiwilliger… Continue Reading „17. Wie die Blätter“
[…] Die Texte, die jeweils im Original und in einer deutschen Übersetzung präsentiert werden, entstammen dem Chinesischen, ecuadorianischen Spanisch, Französischen, Griechischen, Italienischen, Hebräischen, Japanischen, Katalanischen, Serbischen, Slowakischen, Ungarischen sowie dem Wolof. An die Seite gestellt wird den Lesern jeweils ein Reiseführer in Form eines… Continue Reading „42. Vielsprachig“
Alexander Gumz im Interview mit dem Magazin Chased: Für mich persönlich waren ausserdem während des Heranwachsens für das eigene Schreiben zum Beispiel Patti Smith, Bob Dylan, Leonhard Cohen, Nick Cave, Radiohead oder Tom Waits von den Texten her enorm wichtig. Dabei ging es nicht… Continue Reading „44. „ich war ja eigentlich eher Celan und so (lacht)““
Da sah ich sie also, Rücken an Rücken gestellt, eng beieinander im Keller. Die alphabetische Ordnung hatte es so gefügt. Nach dem B mit den Bücherbeständen Gottfried Benns kam der Buchstabe C mit der bibliophilen Hinterlassenschaft Celans. Der Unterschied hätte nicht grösser sein können:… Continue Reading „77. Monokultur und Vielsprachigkeit“
Giorgio Orelli, der grosse Tessiner Lyriker, der heute seinen neunzigsten Geburtstag feiert, erkannte früh, dass das «Gefühl der Zeit» («sentimento del tempo»), wie Ungaretti es definierte, für sein Leben und sein Schreiben von zentraler Bedeutung sei. Schon in einem Jugendgedicht, «Prima dell’anno nuovo» (1952),… Continue Reading „105. Giorgio Orelli 90“
Die dunkelste Zeit des Jahrs mit ein paar Lichtpünktchen illuminieren. Gregor Koalls Lyrikmail beschert 4 Tage vor Weihnacht einen Sommerabend, oder mehrere: Sommerabende, ihr lauen, Bettet mich auf eure Kissen, Laßt in Fernen, dunkelblauen, Meiner Träume Wimpel hissen. (…) (Klabund) Michael Braun beschwört im… Continue Reading „69. Lichtfest“
Benn habe Brecht überholt, meldete eine durchaus verdienstvolle Lyrikzeitschrift, die es versteht, jedes neue Heft in die Medien zu bringen (jüngst wegen eines bayrischen Kreuzzugs gegen dieselbe). Ich sage garnichts dagegen, das ist auch eine Kunst. Wie jetzt so damals griffen es Spiegel &… Continue Reading „57. Rumänien vorn!“
… sind vorbei, aber in Berlin und Leipzig kann man noch eine Nachlese erleben: 27. November 2007 BERLIN | UdK Berlin Veranstaltungsort: Joseph-Joachim-Konzertsaal . Bundesallee 1-12 . 10717 Berlin-Wilmersdorf 20.00 – 22.00 Uhr Eintritt frei! PreisträgerKonzert «Junge Komponisten» Präsentation der PreisträgerInnen des 2. Internationalen… Continue Reading „139. Die Klangwerktage Hamburg“
Giuseppe Ungaretti (1888-1970) gilt als «Erfinder» der hermetischen Lyrik: Hitler hätte sein Werk wohl in den Mülleimer für Entartetes geworfen; Mussolini hingegen gefiel es so sehr, dass er ihn im Aussenministerium als Pressesprecher einstellte. Das erstaunt, sind doch die Gedichte alles andere als pathetisch-schwülstiges… Continue Reading „Verzweifeln & erleuchten…“
In der Wiener „Presse“ vom 19.7.03 bespricht ein online leider Ungenannter sechs Gedichtbände: Da wären allen voran die gesammelten Gedichte der im Jahre 1985 verstorbenen Surrealistin Meret Oppenheim, die sich in den Wolken Marzipan essende Rosen vorzustellen vermochte und die Enttäuschung der Sonne darüber,… Continue Reading „Marzipanessende Rosen“
Jetzt ist das «Museum», über vierzig Jahre nach Ersterscheinen, in seiner wohl klassischsten Weise zu haben. Im Schuber, Dünndruck, mit kardinalrotem Leineneinband und rotem Lesebändchen. Der Anhang ist mittlerweile zu einer kleinen Literaturgeschichte der modernen Lyrik angewachsen. Dass das Buch in der Hand liegt… Continue Reading „Museum, neu“
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