Schlagwort: Lars Gustafsson

Freigeist

Er war ein Freigeist, dessen Sprache im deutschen Theorietheater der späten sechziger Jahre sofort auffiel. Der Hanser-Verleger Michael Krüger erzählt, wie er Lars Gustafsson ins Herz schloss und nie mehr losliess. Neue Zürcher Zeitung 17.5.

Lars Gustafsson gestorben

Erst vor wenigen Wochen wurde dem schwedischen Lyriker, Dramatiker und Romanautor Lars Gustafsson in Warschau der Internationale Zbigniew-Herbert-Preis zugesprochen. Die Preisverleihung sollte am 17. Mai in Warschau erfolgen, Gustafssons 80. Geburtstag. (Radio Polen). Jetzt melden Zeitungen (zuerst Dagens Nyheter) den Tod des 79jährigen. Gustafsson wurde am 17.… Continue Reading „Lars Gustafsson gestorben“

Worte, Worte, aber keine Sprache

Tomas Tranströmer hatte Respekt vor der Sprache, er verschwendete sie nicht. „Ich bin umgeben von Schriftzeichen, die ich nicht deuten kann, ich bin durch und durch Analphabet“ heißt es in einem Gedicht. „Überdrüssig aller, die mit Worten, Worten, aber keiner Sprache daherkommen“, in einem… Continue Reading „Worte, Worte, aber keine Sprache“

Lyrikempfehlungen

Viele gute Gedichtbücher sind zwischen Anfang 2014 und März 2015 erschienen. Welche darunter sind außerordentlich bemerkenswert, interessant, überraschend? Kritiker, Lyriker und Vertreter literarischer Institutionen haben zwölf deutschsprachige und zwölf ins Deutsche übersetzte Gedichtbände ausgewählt, die sie für besonders empfehlenswert halten. Die Empfehlungsliste erscheint einmal… Continue Reading „Lyrikempfehlungen“

1. Streit um ein Gedicht

Zagajewski ist auch am nächsten Tag [bei der Kölner „Poetica“] mit von der Partie, wenn es im Alten Senatssaal um „Poesie und Politik“ geht. Und zwar anhand eines Skandalgedichts, das Exilrusse Joseph Brodsky (1940-1996) in Amerika „Auf die Unabhängigkeit der Ukraine“ schrieb. Wie konnte… Continue Reading „1. Streit um ein Gedicht“

32. Poetica I

„Ich erleuchte mich durch Unermessliches“ heißt das Motto der „Poetica I“, die vom 26. bis 31. Januar als „Festival für Weltliteratur“ in Köln stattfindet. Die Zeile aus einem Gedicht von Giuseppe Ungaretti (übersetzt von Ingeborg Bachmann) meint die doppelte Chance von Lyrik: Orientierung in… Continue Reading „32. Poetica I“

19. Münchner Lyriknächte I bis IV

Gedichte stehen am Anfang der Literatur, als Klage, als Bitte, als Götterbesänftigung. Ihrer Form nach haben sie sich wenig geändert, ihre Inhalte sind variabler geworden. Raoul Schrott, Christoph Meckel, Peter Hamm und Durs Grünbein versuchen gemeinsam herauszufinden, warum das so ist, und eröffnen die… Continue Reading „19. Münchner Lyriknächte I bis IV“

143. Laudatio auf Mauritz

In einer Pressemitteilung der Stadt Dresden zum Dresdner Lyrikpreis im redaktionellen Teil das Übliche (Renommiersprache gepaart mit Ungenauigkeit). Löblich aber, daß der Text der Laudatio beigefügt ist, hier ist er: „Nach der eindrucksvollen Lesung aller neun durch die Vorjury Nominierten aus Deutschland und Tschechien… Continue Reading „143. Laudatio auf Mauritz“

77. Autorentage Schwalenberg zu Michael Krüger (28.-30.10.)

Detmold (Kreis Lippe) Das Literaturbüro Ostwestfalen-Lippe führt in diesem Jahr die Autorentage Schwalenberg zu Michael Krüger durch. Michael Krüger prägt als Verleger, Herausgeber, Übersetzer sowie Förderer gegenwärtiger Literatur das literarische Leben Deutschlands wie kein zweiter. Als Schriftsteller hat er ein Werk von über 30 Büchern mit Gedichten,… Continue Reading „77. Autorentage Schwalenberg zu Michael Krüger (28.-30.10.)“

118. Füllhorn

Eine bisher an mir vorbeigegangene Seite fliegt mir in einer Anmerkung von Ron Winkler zu, danke! Die literaturwerkstatt Berlin stellt ihre Reihe „Gespräch des Monats“ zum Nachhören ins Netz. Ich höre gerade Sherwin Bitsui, klingt gut! Hier können Sie stundenlang zuhören. Es sprechen: Oskar… Continue Reading „118. Füllhorn“

56. Sonett vo de Müntschi

Natürlich: Am gefälligsten sind Fritz Widmers Gedichte, wenn er sie singt. Den «Wintersamschtig» auf dem Berner Märit, das «Sonett vo de Müntschi» mit der wunderbaren Quintessenz, dass «es Müntschi e Bsuech vo eir Seel biren andre isch», die «Schärischlyferballade» über den verträumten Vaganten, den… Continue Reading „56. Sonett vo de Müntschi“

50. Wie ein alter grönländischer Schamane

„Alles, was ich von diesem Land brauche, habe ich im Gedächtnis. Ich bewege mich mühelos wie ein alter grönländischer Schamane, der seit langem die nützliche Kunst gelernt hat, die Seele vom Körper zu befreien und sie auf eine Wanderung durch die Welt zu schicken.“… Continue Reading „50. Wie ein alter grönländischer Schamane“

43. Enzensberger 80

Wer schreibt, der bleibt, hieß es einmal, als das Internet diese Parole noch nicht für die ganze Menschheit wahrmachen wollte. Aber schon damals ging Enzensberger, der lieber die Initiative als recht behält, in Wahrheit palimpsestisch vor: Er überschreibt sich aus Prinzip selbst. Im Sinne… Continue Reading „43. Enzensberger 80“

29. Lars Gustafsson

«Mit dem Auge genau in der Wasserlinie / zwischen Schlaf und Wachen, wo niemand / sonst wohnen kann und die all die andern / rasch durchqueren». So beschreibt Lars Gustafsson einen Standpunkt. Nico Bleutge, NZZ 10.2.04, über Lars Gustafsson: Auszug aus Xanadu. Gedichte. Aus… Continue Reading „29. Lars Gustafsson“

Die Welt im Trilobitenauge

Im Kapitel „Philosophien“, dem gewichtigsten des Bandes, geht es nicht länger um sinnliche, sondern um geistige Gewissheit. Was ist die Zeit, welche Farbe hat der Schatten, und wie sah die Welt in den Augen der Vorfahren, zum Beispiel in denen der Urkrebse aus? Die… Continue Reading „Die Welt im Trilobitenauge“