Schlagwort: Eduard Mörike

Noch ein Hassgedicht oder dasselbe noch einmal?

Nämlich von Anakreon. Alexandra Bernhardt hat mir geschrieben und vorgeschlagen, es könnte eine Fehlübersetzung sein. Es gibt nämlich ein Fragment, das so ähnlich beginnt wie das gestrige. Folgende Belegstellen hat sie herausgesucht (im folgenden zitiere ich ihre Mail). ἐγὼ δὲ μισέω πάντας ὅσοι χθονίους… Continue Reading „Noch ein Hassgedicht oder dasselbe noch einmal?“

Dein Liebesfeuer

Manchmal ist eine Übersetzung treuer, weil freier. Oder nur frei möglich? Wie hier bei Eduard Mörike: Jesu benigne! A cujus igne Opto flagrare Et te amare: Cur non flagravi? Cur non amavi Te, Jesu Christe? – O frigus triste!* *) Diese Zeilen finden sich wirklich… Continue Reading „Dein Liebesfeuer“

Mörike erinnert an Hölderlin (2)

Zum Geburtstag des großen Dichters Eduard Mörike bringe ich hier, auf zwei Tage verteilt, eine „Erinnerung an Friedrich Hölderlin“, die 1863 erstmals veröffentlicht wurde. Eduard Mörike Erinnerung an Friedrich Hölderlin (II) Das zweite hiemit vorzulegende Stück, ungefähr aus der Zeit jenes Porträts, ist an… Continue Reading „Mörike erinnert an Hölderlin (2)“

Mörike erinnert an Hölderlin

Zum Geburtstag des großen Dichters Eduard Mörike bringe ich hier, auf zwei Tage verteilt, eine „Erinnerung an Friedrich Hölderlin“, die 1863 erstmals veröffentlicht wurde. Eduard Mörike Erinnerung an Friedrich Hölderlin (I) Das gegenwärtige kleine Profilbild des Dichters Friedrich Hölderlin wurde ums Jahr 1825 von… Continue Reading „Mörike erinnert an Hölderlin“

Maschinka

Eduard Mörike Maschinka Dieser schwellende Mund, den Reiz der Heimat noch atmend,    Kennt die Sprache nicht mehr, die ihn so lieblich geformt: Nach der Grammatik greifet die müßige Schöne verdrießlich,    Stammelt russischen Laut, weil es der Vater befiehlt. Euer Stammeln ist süß,… Continue Reading „Maschinka“

Septembermorgen

Eduard Mörike (8. September 1804 Ludwigsburg – 4. Juni 1875 Stuttgart) Septembermorgen Im Nebel ruhet noch die Welt, Noch träumen Wald und Wiesen: Bald siehst du, wenn der Schleier fällt, Den blauen Himmel unverstellt, Herbstkräftig die gedämpfte Welt In warmem Golde fließen.

109. Christian Steinbacher, Sprachsammler

Wenn Christian Steinbacher sich einen Mörike-Text vornimmt, bleibt von dem Singsang der Verse nicht viel übrig. «Schön reife Beeren / Am Bäumchen hangen», dichtet da der schwäbische Pfarrer. Und Steinbacher komponiert dazu: «Malz und Heide ade! schallt wie geblockt; / Aal mit Kuss als… Continue Reading „109. Christian Steinbacher, Sprachsammler“

60. Mörike-Preis für Jan Wagner, Förderpreis für Andre Rudolph

Fellbach – Der in Berlin lebende Schriftsteller Jan Wagner wird mit dem Mörike-Preis 2015 der Stadt Fellbach ausgezeichnet. Der Lyriker und Essayist bekomme den mit 15 000 Euro dotierten Preis am 22. April 2015 verliehen, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Seine Gedichte «leben… Continue Reading „60. Mörike-Preis für Jan Wagner, Förderpreis für Andre Rudolph“

84. Münchner Reime

Bei der Erziehung ihrer Fahrgäste greifen die Münchner Verkehrsbetriebe gerne zum Gedicht. Es sind in Jamben und Trochäen verfasste Verse, wie sie auch ein Mörike nicht schöner hätte schmieden können: ‚Aus dem Walkman tönt es grell, / Den Nachbarn juckt“s im Trommelfell‘ oder ‚Ob… Continue Reading „84. Münchner Reime“

67. Vergangenheit der Dichtung

Eine Stimme von 1905: Romanlektüre ist zur gesellschaftlichen Mode geworden, beinahe eine Pflicht. Man treibt sie um des Reizes der Spannung willen und weil man zuweilen in die Verlegenheit gerät, vom Inhalte Zeugnis ablegen zu müssen. Ich weiß, daß viele unter höheren Gesichtspunkten lesen,… Continue Reading „67. Vergangenheit der Dichtung“

12. Gedichte wie Huchel

Er steht in der großen schönen Tradition der metaphernreichen deutschen Naturlyrik von Mörike bis zu ihm. Gehen solche Metaphern in der Lyrik heute auch noch? Es gibt ja zwei Richtungen in der Lyrik, ganz grob gesprochen: Die einen, die mehr das erzählende Gedicht bevorzugen,… Continue Reading „12. Gedichte wie Huchel“

67. Prüfen und Aufbrechen

Das Gedicht natürlich. Einzelgedicht, Zyklus, Buch, Reihe. Aber manchmal sind es kleinere Einheiten. Das Konzept Haltbare Zeilen verdanke ich einem Gedicht von Rainer Kirsch. „O flaumenleichte Zeit der dunklen Frühe“. „Wer Ohren hat zu sehen der wird schmecken.“ Die Zeile (oder ein Teil davon)… Continue Reading „67. Prüfen und Aufbrechen“

69. Catullsche Weise

„Wir wollen uns zu unseren Geschlechtsorganen bekennen/ auf die Catullsche Weise“, schrieb Günter Kunert 1966. Der sei so obszön, sagte mir eine Studentin vor 10 Jahren, als ich den Namen Catull erwähnte. (Ein paar Jahre später wirkte sie in einem Erotikfeature im Studentenradio mit… Continue Reading „69. Catullsche Weise“

139. Frühe Sprachkunst und Mord

„Führe mich, Alter, nur immer in deinen geschnörkelten Frühlings-Garten! Noch duftet und taut frisch und gewürzig sein Flor.“ besingt Mörike den Dichter  und Thomas Neumann schreibt auf literaturkritik.de „Und so ist es denn vor allem die leichte, poetische Sprache, die man an mancher Stelle… Continue Reading „139. Frühe Sprachkunst und Mord“

79. „Ein nicht immer gelungenes, gleichwohl durchkomponiertes poetisches Gebilde“

Die argumentativen und ästhetischen Schwächen von Was gesagt werden muß waren nicht zu übersehen. Eine Lektüre des neuen Gedichts verlangt mehr. Die meisten Kritiker haben sich mit dem Hinweis begnügt, das Gedicht bestehe aus „zwölf je zweizeiligen Strophen“. Dass Grass auf die antike Form… Continue Reading „79. „Ein nicht immer gelungenes, gleichwohl durchkomponiertes poetisches Gebilde““