Schlagwort: Thomas Mann

Naive Gedichte auf Deutsch

In den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts schickte der französische Dichter, Filmregisseur und Maler Jean Cocteau ein paar Gedichte in deutscher Sprache an den Komponisten Kurt Weill, „Mon cher Kurt“. Er erinnere sich nur an das Deutsch seiner Kindheit. „Leider kenne ich eure Dichter… Continue Reading „Naive Gedichte auf Deutsch“

L&Poe Rückblende: April 2002

Lyrik im „Spiegel“ Wenn Lyrik im „Spiegel“, muß schon irgend etwas Nachrichtenwürdiges: Großmaul vom Gardasee. Zoten, Sex und Pornografie – ein Altphilologe hat den vulgärsten Dichter Roms neu entdeckt. Sein Name: Catull. Aus dem Inhalt: Und was sagte Cäsar? Ignorierte er den Tunten-Vorwurf? /… Continue Reading „L&Poe Rückblende: April 2002“

72. Ricarda Huch und die Akademie der Künste

Da es für sie nichts Langweiligeres als Akademien und nichts Öderes als Bewunderung gab, bedurfte es der Überredungsgabe eines Thomas Mann, sie zur Annahme der Wahl in die Preußische Akademie der Künste in Berlin zu bewegen. Gequält sagte sie zu, bereute es aber spätestens… Continue Reading „72. Ricarda Huch und die Akademie der Künste“

46. Nobelfakten

106 Nobelpreise für Literatur wurden seit 1901 vergeben, davon 13 an Frauen.  Durchschnittsalter der Preisträger war 65 – der jüngste war Rudyard Kipling mit 42, die älteste Doris Lessing mit 88. Hitliste nach Sprachen der Preisträger: Englisch 27 Französisch 13 Deutsch 13 Spanisch 11… Continue Reading „46. Nobelfakten“

28. Dichten als Nebentätigkeit

Von Dieter Lamping Hier ist ein Mensch, höchst mangelhaft: Voll großer und kleiner Leidenschaft, Ehrgeizig, eitel, liebegierig, Verletzlich, eifersüchtig, schwierig, Unzufrieden, maßlos, ohne Halt, Bald überstolz und elend bald, Naiv und fünfmal durchgesiebt, Weltflüchtig und doch weltverliebt, Sehnsüchtig, schwach, ein Rohr im Wind, Halb seherisch,… Continue Reading „28. Dichten als Nebentätigkeit“

16. Notizen eines Lesers

Im Poetenladen-Essay schreibt Theo Breuer, was Michael Lentz wirklich gesagt hat in puncto hohle Nüsse, und auch sonst vieles schöne und nützliche, ich empfehle den ganzen Text zu lesen, hier ein Ausschnitt: Wiederholt in den Textfluß eingestreut: Lentz-Schlenzer, die, kurz und herzlos, sitzen –… Continue Reading „16. Notizen eines Lesers“

104. Com si res – Als ob nichts wäre

Feliu Formosa liest aus seinen Gedichten (katalanisch). Moderation, Übersetzungen und Lesung der deutschen Texte: Àxel Sanjosé Montag, den 7. November 2011, um 20 Uhr Lyrik Kabinett München Eintritt: €7,- / € 5,-; Mitglieder: freier Eintritt Feliu Formosa, geb. 1934 in Sabadell, Katalonien, erhielt 2011… Continue Reading „104. Com si res – Als ob nichts wäre“

31. bed a ccat

Elisabeth Mann Borgese, eine der Töchter Thomas Manns, baute für ihren Setter Arli eine Schreibmaschine, die er mit der Schnauze bedienen konnte. Seine Gedichte wurden sogar gedruckt. Als sein Meisterwerk gilt „bed a ccat“: cad a baf bdd af dff art ad abd ad… Continue Reading „31. bed a ccat“

15. Musil an Thomas Mann

Schon zum 50. Geburtstag des um fünf Jahre Älteren hatte Musil sich in die Gratulantenschar eingereicht, ehe er 1935 ein in seiner schillernden Unlesbarkeit besonders denkwürdiges Geschenk zum 60. Geburtstag gemacht hat. Der S.-Fischer-Verlag überreichte einen Geschenkkarton mit Glückwünschen, aus denen Erika Mann mehr… Continue Reading „15. Musil an Thomas Mann“

22. Hans schwimmt

Hans ist ein fein erzogener und irgendwie immer trauriger Junge, der Gedichte schreibt und an Gedichte glaubt, und die Lasker-Schüler schlägt ihn bald zum Ritter der Traurigkeit. „Tristan“ nennt sie ihn und “meinen reinen Liebesfreund“. Dessen Studienfreund Friedrich ist schwul und Hans schwimmt, ist… Continue Reading „22. Hans schwimmt“

64. Kein Religionsstifter

Schon die beiden Ägyptologen James Henry Breasted (USA) und der Brite Arthur Weigall hatten vor rund hundert Jahren nach dem Fund des so genannten Großen Sonnenhymnus in Amarna Echnaton zum ersten Kandidaten für die Stelle des Ur-Monotheisten gekürt. Damit begründeten sie eine Genealogie, deren… Continue Reading „64. Kein Religionsstifter“

19. „Die Sprache ist als Poesie erfunden worden“

Wilhelm Fink schreibt: Die Geschichte, der Text, die story, ist immer besser als jede Notiz, als jeder Brief, jeder Essay. In der Erzählung lebt ein Stück Welt, in der story bleibt ein Stück von dir. Proust bemerkte sogar, dass er sich selbst gar nicht… Continue Reading „19. „Die Sprache ist als Poesie erfunden worden““

69. Randzeichnungen

Modernen Autoren fällt das Schreiben gewöhnlich schwerer als mittelalterlichen Kopisten, schwerer auch – wie Thomas Mann einmal festhielt – als anderen Menschen. Deshalb sind sie die meiste Zeit ihres Wirkens gar nicht mit Schreiben, sondern mit Nicht-Schreiben befasst. Für die Nachwelt blieben davon neben… Continue Reading „69. Randzeichnungen“

68. Kriegsgeschrei

Zu den bedrückendsten Lese-Erfahrungen, die das vergangene Jahrhundert bereithält, gehören die Begeisterungsschreie, mit denen die Schleppenträger des deutschen Geistes den Ausbruch des Ersten Weltkriegs begrüßt haben. Inständig beteten Dichter und Denker zu Gott, damit er den Feind im deutschen Kugelhagel verrecken lasse. In anderthalb… Continue Reading „68. Kriegsgeschrei“

190. Horrorshow

Man spricht leicht von Restauration und Mief der Adenauer- (und Ulbricht-)Zeit. Die Hamburger Ausstellung (#189) – schon in der Einführung von Helmut Böttiger – liefert erschreckende Fakten, die das Bild auffrischen mögen. Eine kleine Blütenlese (hach, Blüten: eine kleine Horrorshow!) in Originalzitaten sowie eine… Continue Reading „190. Horrorshow“