Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Lothar Klünner (* 3. April 1922 in Berlin; † 19. Oktober 2012 ebenda) Lyriklesung im Rathaus Schöneberg Kein anarchistischer Gewalttäter, nur die Dezemberlangeweile hat den Hintertreppen des Inselrathauses die Luft herausgelassen. Und während du noch den Ausweg suchst aus der Ratlosigkeit der Bannmeilenstiefel, gibt, Marshelm… Continue Reading „Lothar Klünner 100“
René Char (* 14. Juni 1907 in L’Isle-sur-la-Sorgue, Département Vaucluse; † 19. Februar 1988 in Paris) EINGESUNKENES ERDREICH Zum Vaterland hat die Beere Die Finger der Winzerin. Sie aber, wen hat sie, Am Ende des schmalen Pfades den grausamen Weinberg entlang? Den Rosenkranz der… Continue Reading „Fontis“
Federico García Lorca SONETT IN GONGORAS MANIER, DARIN DER DICHTER SEINER LIEBE EINE TAUBE SCHICKT Vom Turia will ich dir dies Täubchen schicken mit seinem milden Aug und weißen Flaum, still hingegossen ruht’s im Lorbeerbaum, läßt tief ins Schwelen meiner Liebe blicken. Sein Unschuldsglanz,… Continue Reading „Sonett in Góngoras Manier“
Zeitschriftenlese von Michael Gratz Die Neue Rundschau hatte ich aus den Augen verloren. Ein großer Fehler. Die älteste (?) unserer Literaturzeitschriften (begründet 1890 – 127. Jahrgang 2016) ist kein traditionspflegender Oldtimer. Das vorliegende Heft hat die Schlagzeile „Die schreckliche Schönheit im Innern der Menschen“, deren… Continue Reading „Neue Rundschau 4/2016“
Franz Mon schreibt bei Hundertvierzehn über die Anthologie Transit von Walter Höllerer, die der Aktion Hundertvierzehn Gedichte des Blogs von S. Fischer zum Vorbild diente. Drei Auszüge. Über K. O. Götz: Kontur und Zug meiner poetischen Basis hatte ich gewonnen durch die Bekanntschaft mit… Continue Reading „Transit“
Auszüge aus 2 – kontroversen – Stimmen zur Anthologie Hieb- und Stichfest: In „Hieb und Stichfest“ geraten Lothar Klünner und Klaus M. Rarisch heftig aneinander, in der Art eines Streitgesanges, den sie traditionsbewußt als Tenzone bezeichnen, und in dem es mal wieder darum geht,… Continue Reading „60. Sonetten-Streit“
Gaspare Mùrtola, La Marineïde, Risata No. 26 Poiché Marin ti piace lodare In ogni tuo Sonetto over canzone Ch´io mi trovo un grosso piffarone, Da far tutte le donne in frega andare, Io perché non ti voglio ingiuria fare Con dar una mentita alle… Continue Reading „50. Gelächter“
Wie erst jetzt bekannt wird, ist der Schriftsteller und Übersetzer Lothar Klünner am 19.10. gestorben. Nur Wikipedia weiß es schon. Eine Pressemeldung habe ich bisher nicht gefunden. Vor kurzem konnten wir ihn noch als streitbaren und gewandten Sonnettisten in der Anthologie Hieb- und stichfest. Streitsonette… Continue Reading „44. Lothar Klünner gestorben“
Nicht nur Hartung und von Petersdorff schreiben Sonette! Hier ein Buch, das zeigt, daß das Sonett auch jenseits des Hartungkanons geht (oder überhaupt nur da? Schließlich ist es eine Spielform). Vielleicht ist es eine gute Übung für Kritiker oder Leute, die Geschmack und Urteil… Continue Reading „30. Spielerisch“
Rezension von Dirk Uwe Hansen Kommt Kunst wirklich von Können (S.23), oder schafft das Können allein nur Kunststücke, keine Kunstwerke, und kommt also Können von Kunst, wie der zu Unrecht vergessene Maler Carl Hofer es einmal formulierte (ich zitiere hier aus dem Gedächtnis –… Continue Reading „107. Hieb- und stichfest“
Auszüge aus einem Aufsatz von Jürgen Brôcan in der NZZ vom 22.7. (L&Poe #87. Zu Viel Originalität): Der deutschsprachige Leser wird gegenwärtig mit zwei Phänomenen konfrontiert: Einerseits mit der unglaublichen Fülle an Gedichten in Anthologien, im Netz oder auf Poesiefestivals, die es ihm ohne… Continue Reading „107. Wenn Hölderlin heute lebte…“
Schwer, keine Satire zu schreiben. Und ungerecht, es zu tun. Was kann Daniela Danz dafür, wenn Die Zeit ausruft: „Die deutsche Lyrik hat eine neue Stimme“ (ihrem Rezensenten Florian Illies verschlägt es selbige keineswegs, im Gegenteil, es beflügelt ihn zum Selberdichten: „Wie Daniela Danz… Continue Reading „76. Zeit lobt Lyrik“
Aus dem undurchdringlichen Hell-Dunkel der Poesie treten ein paar Linien von eindeutigem, kräftigem Umriß hervor: brüderliche Existenz im Kreise der Schöpfung; der Versuch, uns aufzurichten gegen den lastenden Himmel; der Streit seit je zwischen Leidenschaften und Unschuld; Abscheu vor der Norm an des Menschen… Continue Reading „154. Meine Anthologie 50: Lothar Klünner, Aus dem undurchdringlichen Hell-Dunkel der Poesie…“
PHYCOMYCES Der Biologe: Gelänge es, eure Instinkte zu messen, wir drehten am Schlüssel zum Leben. Der Pilz: Vergebliche Mühe. Die Quanten, die meine Reaktionen regeln, umtanzen wie Flöhe eure Mechanik. Jetzt borgt euch Geduid bei den Dichtern. Jeder Vorstoß, den sie in unbewußtes Gelände… Continue Reading „139. Meine Anthologie 36: Lothar Klünner, Phycomyces“
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