Schlagwort: Robert Walser

42. Einfluß

Wolfram Groddeck konzentriert sich auf Robert Walsers eigenartige Verlaine-Rezeption, die zwischen Abneigung und ironischer Distanznahme oszilliert. Ausgangspunkt ist die Episode, die Alfred Fankhauser, in den Zwanziger Jahren Sekretär des Schweizerischen Schriftstellervereins, zum Besten gibt. So soll er in alkoholisiertem Zustand Walser gestanden haben, mit… Continue Reading „42. Einfluß“

4. Farhad Showghis neue Sprachstückli

In verbrachter Zeit – so lautet der ebenso schlichte wie merkwürdige Titel, unter dem Farhad Showghi seine neuen Prosagedichte in einem schmalen Band zusammenführt. Prosagedichte! Dichterische Prosa? Prosaische Gedichte? Die Genrebezeichnung tut nicht viel zur Sache. Konkret handelt es sich um Mikrotexte von höchster Komplexität… Continue Reading „4. Farhad Showghis neue Sprachstückli“

23. Nützen und erfreuen

soll die Poesie, sagt Horaz. Dann ist das Poesie:   Hat dem Brauer genutzt und mich erfreut. Und vielleicht auch umgekehrt. – Frühlingsmarkt vor Schloß Griebenow bei Greifswald.

92. Wort-Klang-Spiel

„Will eine feine Frau man sein“, ist der Titel einer Lesung mit Klangbildern von Christoph Schwyzer (Rezitation) und Markus Lauterburg (Perkussion) am Sonntag, 9. März, 11.15 Uhr, im Großherzoglichen Palais in Badenweiler. Sie bringen ein Wort-Klang-Spiel mit 35 Gedichten von Robert Walser zu Gehör.… Continue Reading „92. Wort-Klang-Spiel“

25. Ich hab ja Zeit

In letzter Zeit wird ein Zitat von Robert Walser wiederholt gegen die „akademische“, die „Germanistenlyrik“ in Stellung gebracht. Die irgendwie als Gegenpart der herz- und blutvollen wahren Lyrik erscheint. Als ob Germanisten keine Herzlyrik schrieben. Als ob Walser ihresgleichen sei. Aber dem ist nicht… Continue Reading „25. Ich hab ja Zeit“

93. Mein Dozent sagt es auch

Ich weiß noch wie einer meiner Germanistikdozenten vor ein paar Jahren den Zustand der deutschsprachigen Gegenwartslyrik beklagte. „Die jungen Dichter“, meinte er, „schreiben doch nur noch Germanistenlyrik. Sehr gelehrt, reich an Anspielungen, Zitaten und Assoziationen, ohne Herz und Seele.“ Welche Autoren der Dozent damit… Continue Reading „93. Mein Dozent sagt es auch“

43. Schweizer Lyrik

Wieviele Namen fallen dem Leser ein? Eine in Kürze erscheinende englische Anthologie versammelt eine beeindruckende Liste von Lyrikern des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts – nicht nur im Umfang, sondern auch im Gewicht der Namen aus den vier Hauptsprachen des Landes. Darunter sind: Blaise… Continue Reading „43. Schweizer Lyrik“

58. Salat

Calwer Hermann-Hesse-Übersetzerpreis 2012Der Klang der Sprache Die amerikanische Übersetzerin Susan Bernofsky hat Hermann Hesses Erzählung Siddhartha ins Englische übersetzt. Außerdem hat sie unter anderem Paul Celan und Robert Walser ins Deutsche übertragen. Ihre Übersetzungen folgten der Musikalität der Ausgangstexte, heißt es in der Begründung… Continue Reading „58. Salat“

89. Kinderlehre

Gestern war Frühlingsanfang und Hölderlins Geburtstag, eine passende Vorbereitung auf den heutigen Welttag der Poesie. Meine Anthologie beschert mir ein spätes Gedicht von Hölderlin. Spät heißt in diesem Fall nach dem 35. Geburtstag, ab 1806, in der zweiten Hälfte des Lebens. 1838 schreibt der… Continue Reading „89. Kinderlehre“

16. Notizen eines Lesers

Im Poetenladen-Essay schreibt Theo Breuer, was Michael Lentz wirklich gesagt hat in puncto hohle Nüsse, und auch sonst vieles schöne und nützliche, ich empfehle den ganzen Text zu lesen, hier ein Ausschnitt: Wiederholt in den Textfluß eingestreut: Lentz-Schlenzer, die, kurz und herzlos, sitzen –… Continue Reading „16. Notizen eines Lesers“

116. Der Dichter und sein Schatten in Greifswald

Pommern ist von fast allem (nur nicht der Ostsee) sehr weit weg. (Das gilt in Deutschland genau wie in Polen). Diese Woche aber hat der An- und Umwohner Greifswalds einen klaren Standortvorteil. Von Mittwoch bis Sonnabend findet eine internationale Fachtagung statt zum Thema: Der… Continue Reading „116. Der Dichter und sein Schatten in Greifswald“

19. „Die Sprache ist als Poesie erfunden worden“

Wilhelm Fink schreibt: Die Geschichte, der Text, die story, ist immer besser als jede Notiz, als jeder Brief, jeder Essay. In der Erzählung lebt ein Stück Welt, in der story bleibt ein Stück von dir. Proust bemerkte sogar, dass er sich selbst gar nicht… Continue Reading „19. „Die Sprache ist als Poesie erfunden worden““

115. Matrjoschkapuppe

Es gibt Gedanken, die aus anderen Gedanken hervorgehen. Einige Menschen überraschen uns. Sie ziehen ein weißes Kaninchen nach dem anderen aus dem Zylinder. Das läßt an die russische Puppe Matrjoschka denken. Man kann sie öffnen. Dann erscheint eine weitere Puppe. Das setzt sich fort,… Continue Reading „115. Matrjoschkapuppe“

97. Chablis und Lyrik

Manchmal ist das Alltägliche mir zuviel. Da warf mir vorhin mein Computer meinen Chablis-Text, Thema Gedichte, auf den Monitor. – – – – Chablis ist eine Gemeinde in der Region Burgund (Frankreich). Der dort angebaute Wein ist fruchtig, trocken und von einer erfrischenden Säure.… Continue Reading „97. Chablis und Lyrik“

72. Lyrikstationen 2009: Einleitung

Fortsetzungsessay von Theo Breuer Im Wortgestrüpp · Landen · usw. Reich bin ich durch ich weiß nicht was, man liest ein Buch und liegt im Gras. Robert Walser Das Haus, das Verrückte macht – Die in den Wellblechpalästen tanzen Leichtfüßig, peppig, spritzig kommen die… Continue Reading „72. Lyrikstationen 2009: Einleitung“