Schlagwort: Helmut Heißenbüttel

47. Anti-Enzensberger

Enzensbergers Thesen scheinen sich durch schlichtes Wieder­käuen zum gültigen Stand der Debatte nobi­litiert zu haben. Sagt Bertram Reinecke in einem Essay über die „Aporien der Avantgarde“, der vor einigen Tagen beim Poetenladen erschien. Auszüge: Wer einen Text angreift, der ein halbes Jahrhundert alt ist,… Continue Reading „47. Anti-Enzensberger“

75. Potenzial rationalen Denkens

Mag sein, dass die intensive Beschäftigung mit Musik, die ja nur sehr eingeschränkt über eine Semantik verfügt, Rühms Literaturauffassung geprägt hat, und es versteht sich, dass er auch auf dem Gebiet eine Vorliebe hat für konstruktivistische Tendenzen. Sein Lehrer war Josef Matthias Hauer, der… Continue Reading „75. Potenzial rationalen Denkens“

78. Handapparat Heslach

Aber Stolterfoht wäre nicht Stolterfoht, wenn er authentisches Wissen verbreiten würde. „Alles erfunden“, sagt er. Pseudoautobiografisch sei der Band. So hat der 48-jährige die Sage erfunden, dass die Heslacher Kinder von Hunden aufgezogen wurden, weil ihre Eltern auf Wanderschaft gingen, um die Menschen mit… Continue Reading „78. Handapparat Heslach“

44. Avantgarde und Arabeske

Brigitte Kronauer: Es gab für mich ein Buch, das mir die Lichter aufgehen ließ, und das war das Lyrikbuch – ich selbst bin keine Gedichtschreiberin gewesen – Museum der modernen Poesie, herausgegeben 1960 von Hans Magnus Enzensberger: internationale Poesie, zweisprachig abgedruckt. Das war für mich… Continue Reading „44. Avantgarde und Arabeske“

126. Neue Lyrik 1962-1965

Goethe schrieb eine Rezension der Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“, in der er zu den über 200 Gedichten des Bandes „das unterhaltende Geschäft [übernahm], sie alle der Reihe nach, so wie es uns der Augenblick eingibt, zu charakterisieren“. Da heißt es „Lieblich konfus und deshalb Phantasie… Continue Reading „126. Neue Lyrik 1962-1965“

55. Im Jahrbuch – und nicht im Jahrbuch

Im Poetenladen zeichnet Theo Breuer die Geschichte der neueren deutschen Lyrik u.a. anhand des ersten und des bislang letzten Gedichts in den nun 28 Folgen des Jahrbuchs der Lyrik: Die rasante Entwicklung der Lyrik im deutschen Sprachraum, die gegen Ende der 1980er Jahre gleichsam… Continue Reading „55. Im Jahrbuch – und nicht im Jahrbuch“

54. Rückblende Mai 2001: Poesie-Polizei!

Im Mai 2001 starb  Johannes Poethen. Viele schreiben zum 100. Geburtstag von Rose Ausländer und zum 70. von Manfred Peter Hein. (Dieses Jahr haben wir also den 80.!) Eine „Renaissance der Deutschschweizer Lyrik“ beobachtet Reto Sorg in der NZZ in der Gestalt von Christian… Continue Reading „54. Rückblende Mai 2001: Poesie-Polizei!“

99. Man feiert weiter

Das Ensemble der Akademie für gesprochenes Wort feiert am Freitag, 26. Februar, um 19.30 Uhr den hundertsten Geburtstag von Max Bense. Die Sprecher Florian Ahlbohrn, Daniel Zinnöcker, Julia Katterfeld, Sarah Stuckenbrock und Nina Lentföhr verbinden Benses Texte in einer Collage mit den Texten seiner… Continue Reading „99. Man feiert weiter“

151. Kurt Leonhard

Kurt Leonhard, der vor 100 Jahren geborene Esslinger Kunstwissenschaftler, Lyriker und Übersetzer, war kein Napoleon des Geistes. Er saß weder auf dem überheblich hohen Gedankenross noch auf einem ordentlichen Lehrstuhl, sondern gab – unter anderem – Volkshochschulkurse. Schopenhauer, der Denker des Nichts, stand ihm… Continue Reading „151. Kurt Leonhard“

142. von Jandl weg auf Jandl zu

2001 wurde der Ernst-Jandl-Preis initiiert, der mittlerweile alle zwei Jahre verliehen wird. 2009 wurden alle beim Preis lesenden Autorinnen und Autoren sowie die Jurymitglieder gebeten, sich künstlerisch mit einem Jandl-Gedicht auseinanderzusetzen. Das Ergebnis dieser Arbeiten liegt nun in Buchform vor: von Jandl weg auf… Continue Reading „142. von Jandl weg auf Jandl zu“

Politik, Experiment, Hochkultur

Versuch einer kartographischen Skizze der Lyriklandschaft in Abgrenzung zu Gerhard Falkner und Enno Stahl Von Bertram Reinecke Immer wieder einmal setzt irgend jemand zu dem Versuch an, die Möglichkeiten der Lyrik der Gegenwart ganz im Allgemeinen zu umreißen. Und mag dies auch auf wenigen Seiten… Continue Reading „Politik, Experiment, Hochkultur“

Klassiker des 20. Jahrhunderts – ein deutscher Kanon

Von Bertram Reinecke (Leipzig) „Deutschsprachige Lyriker des 20. Jahrhunderts“, ein gewichtiges Hardcover von fast 800 Seiten, verspricht „die Geschichte der Lyrik im letzten Jahrhundert“ nachzuzeichnen und zwar in „von international renommierten Literaturwissenschaftlern geschriebenen Portraits“. Das Buch eigne sich auch als Nachschlagewerk, verspricht der Klappentext.… Continue Reading „Klassiker des 20. Jahrhunderts – ein deutscher Kanon“

39. Verknüpfungssüchtig und riechbereit

Es geht ziemlich lautstark zu in diesen frühen Gedichten, der Dichter zeigt sich verknüpfungssüchtig und rauschbereit. An Gerüchen und rauschhaften Augenblicken der Vergangenheit entzündet sich die Poesie: ich rieche die pferde in polen, in elblag ruinen / ich rieche das wasser, das blut, die… Continue Reading „39. Verknüpfungssüchtig und riechbereit“

Radio- bzw. Fernsehtips

  Lyrik in HörenSagen jeden Sonntag • 11:15 DLR Lesezeit • „…las im Deutschlandfunk“ (Teil 6): Helmut Heißenbüttel Mi 5.6.02 20.30 DLF Di 18.6.02 9.30 – BR alpha – Rückblende: Vor 70 Jahren vorgestellt – Die „Ursonate“ von Kurt Schwitters Crashing Aeroplanes. A: Andreas… Continue Reading „Radio- bzw. Fernsehtips“

Universaler Witzpoet

Universal zu sein, war das Mass eines Gesamtkünstlers, der die Poesie des Gedruckten für das Bild entdeckte und die grafische Form für die Poesie. Aus den am Rande der Ausstellung präsentierten Texten des Schriftstellers Kurt Schwitters leuchtet die Einbildungskraft zwingender Banalität, ein Adel der… Continue Reading „Universaler Witzpoet“