Schlagwort: Walter Benjamin

Geheimdichter

Hugo Lyck? Wer kennt den Namen? Auch die großen Literaturlexika (und auch Wikipedia) nicht. Ein echter Geheimdichter vom Anfang des vorigen Jahrhunderts. Ein Gedicht von ihm steht im Jahrgang 1958 der Literaturzeitschrift Akzente. Die Anmerkung: „Hugo Lyck, auf- und untertauchend im Café Stefany Münchens,… Continue Reading „Geheimdichter“

Benjamins Sonette

Walter Benjamin (* 15. Juli 1892 in Charlottenburg; † 26. September 1940 in Portbou) Sonette [55] Ich bin ein Maler der aus Schatten Das wunderbarste Bildnis malt Und teurer seine Farben zahlt Als andre ihre vollen satten Wenn keiner mehr von ihren prahlt Erglühen… Continue Reading „Benjamins Sonette“

Pariser Landschaft

Heute vor 150 Jahren, am 31. August 1867, starb der Dichter Charles Baudelaire in Paris. Hier ein Gedicht in der Übersetzung von Stefan George und Walter Benjamin, unten das Original. Es sind Gedichte von George und Benjamin nach Motiven von Baudelaire. Zum Vergleich und… Continue Reading „Pariser Landschaft“

L&Poe ’17-20

Liebe L&Poe-Leserinnen und -Leser, seit Ende 2000 gibt es die Lyrikzeitung, 15 Jahre als Tages-, jetzt als Wochenzeitung. Jeden Freitag neu mit Nachrichten aus der Welt der Poesie. Poetry is news that stays news, sagt Pound.  Mit der heutigen Ausgabe geht L&Poe in die Sommerpause*. Heute… Continue Reading „L&Poe ’17-20“

Vermittler und Dienstleister

Beitrag von Bertram Reinecke zur Debatte um Lyrikkritik Die bisherige Debatte Das Uninteressanteste zuerst: Natürlich bin ich auch der Meinung, dass Lyrikkritik zu schlecht honoriert wird. (Ich würde gern öfters rezensieren, kann mir das aber nicht leisten.[1]) Aus diesem Grundproblem erwachsen viele der Probleme.… Continue Reading „Vermittler und Dienstleister“

Gedenkfeier (auch) für Charles Péguy

Vor hundert Jahre kam es in Berlin im Architekturhaus zu einer denkwürdigen „Gedenkfeier für die gefallenen Dichter“. Die Presse wollte damals die Ankündigung „nicht bringen, weil auch eines Franzosen darin gedacht war.“, schrieb der DADA-Gründer HUGO BALL in seinem Tagebuch. Erst nach „Streichung des… Continue Reading „Gedenkfeier (auch) für Charles Péguy“

56. Heine luzide und opak

(…) das Lied der Maria aus Tschaikowskis „Mazeppa“. Der Stoff zu dieser Oper stammt von Lord Byron und Alexander Puschkin. Heine und diese beiden Poeten bilden ein Dreigestirn. In „Mazeppa“ geht es um ein Drama der Unversöhnlichkeit in der Ukraine. Ein dortiger Herrschersohn, zu Gast… Continue Reading „56. Heine luzide und opak“

68. Charles Bernstein Papers

The Beinecke Library is delighted to announce the acquisition of the Charles Bernstein Papers; the collection will be available to researchers in 2015. Poet and scholar Charles Bernstein has long been a force in American letters. The author of dozens of books, in the… Continue Reading „68. Charles Bernstein Papers“

90. Diese reimlosen, bildstark disparaten Verse

Beim Lesen von Erik Lindners Gedichten fragt man sich oft erstaunt, was diese reimlosen, bildstark disparaten Verse eigentlich zusammenhält. Bestehen sie doch vielfach aus listenartigen Aufreihungen und parataktischen Sequenzen von Beobachtungen. Zu diesen können auch rhythmisierte Wort- und Satzelemente gehören, denn für Lindner gehört… Continue Reading „90. Diese reimlosen, bildstark disparaten Verse“

84. Chronische Poetische Aporie (CPA)

In folgendem Gespräch wird das übliche Frage-Antwort-Spiel umgekehrt und zu einem Antwort-Frage-Spiel. Charles Bernstein wurde gebeten, zu Zitaten aus seinen Texten Fragen zu stellen. Sein umfangreiches, bisher nicht übersetztes Werk* befasst sich auf ebenso ironische wie politische und chaotische Weise mit den Unwägbarkeiten aller… Continue Reading „84. Chronische Poetische Aporie (CPA)“

85. Tuaregisierung now

Den Tuareg hat Gert Müller ein Buch gewidmet, das erstmals 1997 erschien und heute als Standardwerk und Saharaklassiker gilt. / ORF Wie Sand im Licht des Mondes. Dichtung der Tuareg [Gebundene Ausgabe] Gert Müller 127 Seiten Haymon Verlag 1997 (3. Aufl. 2003) Aus dem… Continue Reading „85. Tuaregisierung now“

114. Im Hebräerland

Das tradierte Bild von Else Lasker-Schüler ist noch immer das einer großen Lyrikerin und einer vor allem im Exil tragisch unglücklichen, emotional exaltierten „Dichterin“ . Zu intellektueller Auseinandersetzung soll sie diesem Mythos nach nicht fähig gewesen sein. Doch ausgerechnet ihr letztes veröffentlichtes Prosawerk aus… Continue Reading „114. Im Hebräerland“

141. Überfischung

Hölderlin ist sicher einer der modernen Autoren, die an wissenschaftlicher ›Überfischung‹ leiden. Zwar begünstigt sein Werk biographisch, editionsgeschichtlich und poet(olog)isch subtil-genaue und sogar übergenaue Analysen, bietet sich für immer andere Perspektivierungen und Revisionen des einmal Erreichten an und fordert stets kontextreichere bzw. dichtere hermeneutische… Continue Reading „141. Überfischung“

134. e.poesie. sound & language II

Das poesiefestival berlin setzt die Reihe e.poesie am 7.6.2010 mit zwei Uraufführungen und zwei Deutschen Erstaufführungen fort. Zum dritten Mal transformiert e.poesie den Eigenklang der Poesie in neue akustische Räume. Am 7. Juni 2010 präsentiert das poesiefestival berlin eine eigene Auftragsproduktion sowie Arbeiten von… Continue Reading „134. e.poesie. sound & language II“

120. «Deutscher Geist. Ein amerikanischer Traum»

Amerikanische Bezüge fehlen bei Lessing und Lasker-Schüler, aber zugestehen muss man, dass die strikt alphabetische Ordnung der Exponate kuriose Nachbarschaften stiftet: Ein Typoskript Ingeborg Bachmanns kommt neben Walter Benjamins erster Reinschrift der «Berliner Kindheit um 1900» zu liegen; ein Zettelkasten Hans Blumenbergs, der einen… Continue Reading „120. «Deutscher Geist. Ein amerikanischer Traum»“