Schlagwort: Johannes R. Becher

80. Gesamtwerk

Expressionismus steht per se für Tod, Schrecken und Morbidität. Doch nicht immer, und schon gar nicht bei den Werken des expressionistischen Lyrikers Wilhelm Klemm. Er habe, so der Literaturwissenschaftler Professor Jan Volker Roehnert, Mitherausgeber einer bibliophilen Werkausgabe mit den gesammelten Versen Klemms, vielmehr auch… Continue Reading „80. Gesamtwerk“

35. Jakob van Hoddis

„Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut, / In allen Lüften hallt es wie Geschrei, / Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei / Und an den Küsten – liest man – steigt die Flut.“ Zeitgenossen feierten die düsteren Reime emphatisch als „Marseillaise des… Continue Reading „35. Jakob van Hoddis“

66. Gibt es die Aporien der Avantgarde und welche sind das?

Von Bertram Reinecke Teil 1 im poetenladen / Teil 2 bei lyrikkritik.de Auszug: Stellt man sich dem Korpus der Werke ohne Scheuklappen, dürfte eine Literaturgeschichte, die eine Moderne als inzwischen historisch geworden beschreibt und von einer Postmoderne abgelöst sieht, kaum haltbar sein. Denn wenn ein… Continue Reading „66. Gibt es die Aporien der Avantgarde und welche sind das?“

113. Alle zitieren Gedichte

Alle zitieren sie Gedichte. Der heutige Ehrenvorsitzende der Front National Jean-Marie Le Pen will beweisen, schreibt Le Monde, daß er noch in Form ist und seine Lust an der Provokation nicht eingebüßt hat. Am 18.2. zitierte er in einer Rede über Ehre in der… Continue Reading „113. Alle zitieren Gedichte“

130. Sogar schöner als Goethe

In der „Literarischen Welt“ erlaubte sich Willy Haas im Oktober 1928 eine bissige Bemerkung über politisierende Literatensnobs. So einer, meinte Haas, nehme sich gern wichtiger als die ganze Moderne. Becher halte seine Gedichte sogar für schöner als Goethes schönste Verse. „Das war mein Bestes“… Continue Reading „130. Sogar schöner als Goethe“

106. Lyrisches Gespür

Burkhard Meyer-Sickendiek Lyrisches Gespür. Vom geheimen Sensorium moderner Poesie (Inhaltsverzeichnis siehe unten) Burkhard Meyer-Sickendiek ist Privatdozent am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der FU Berlin. Das Buch erscheint Ende dieser Woche im Fink-Verlag. Hier als Leseprobe das Vorwort Das vorliegende Buch entstand in den… Continue Reading „106. Lyrisches Gespür“

58. Meine Anthologie: Assejew, unser Kläuschen

1973 erschien ein Gedichtband von Nikolaj Assejew in der „Weißen Lyrikreihe“ des Verlages Volk und Welt. Ich kaufte ihn, wie die ganze Reihe, las aber wenig darin. Assejew schien mir der Inbegriff des (langweiligen) Sowjetdichters. Ich kannte Achmatowa (schon 1967 in der Reihe), Jessenin,… Continue Reading „58. Meine Anthologie: Assejew, unser Kläuschen“

142. Monnaie u. Scandalvermeidung

Kann die Dichtung das Leben bessern? (Facobook-Fund, kannt ich bisher nur als Text) Benn an Thea Sternheim am 7. März 1930, einen Tag nach der Sendung: „wollen wir von dem Radioabend bitte nicht weiter sprechen. Verfehlte Sache, blamable Situation. 1) war die Zeit zu… Continue Reading „142. Monnaie u. Scandalvermeidung“

34. „O diese acht Zeilen“

Die Lyrik ist das Mauerblümchen des literarischen Lebens. Als aber vor hundert Jahren, am 11. Januar 1911, in der Zeitschrift „Der Demokrat“ zum ersten Mal das Gedicht „Weltende“ von Jakob van Hoddis erschien, wurde es sogleich zu einer Sensation. Es muss gleich gezündet haben, viele… Continue Reading „34. „O diese acht Zeilen““

115. Hundert Jahre Weltende

Aus diesem Anlass macht sich Thomas Anz daran, von seinen Vorgängern ausgehend eine Deutung dieses Textes zusammenzustellen. Hier ein Auszug: … vielleicht verbirgt sich ja hinter dem anonymen Leser auch die leibhaftige Person des Dichters. So machten Philologen sich denn auch in diesem Fall… Continue Reading „115. Hundert Jahre Weltende“

71. Angela Rohr

Nur als Fußnote geistert sie durch Literaturgeschichten des Expressionismus. Im Jahr 2004 stieß die Berliner Literaturwissenschaftlerin Gesine Bey auf einen bis dahin unbekannten Brief Bertolt Brechts, geschrieben am 29. Mai 1941 an den russischen Schriftsteller Konstantin Fedin. Brecht empfahl darin die Ärztin und Autorin… Continue Reading „71. Angela Rohr“

190. Horrorshow

Man spricht leicht von Restauration und Mief der Adenauer- (und Ulbricht-)Zeit. Die Hamburger Ausstellung (#189) – schon in der Einführung von Helmut Böttiger – liefert erschreckende Fakten, die das Bild auffrischen mögen. Eine kleine Blütenlese (hach, Blüten: eine kleine Horrorshow!) in Originalzitaten sowie eine… Continue Reading „190. Horrorshow“

136. 100 Gedichte aus der DDR

Herausgegeben von Christoph Buchwald und Klaus Wagenbach. Wagenbach, Berlin. 168 S., 16,90 Euro. Dorothea von Thörne vergleicht in ihrer Besprchung für die Welt unter anderem den Kanon mit dem gelben Akrobaten: Wer aus dem Kreis der 100 deutschen Dichter bei Braun und Buselmeier (siehe… Continue Reading „136. 100 Gedichte aus der DDR“

121. Johnny Becher

Mein Gegengift in festen Reimen (vgl. #120) stammt von Katharina Stooß, geboren nach 1945, genauer 1982 in Bad Mergentheim, lebt in Leipzig und München: Die Ballade von Johnny Becher Johnny Becher! „Wer ist Johnny Becher?“ „Johnny Becher war unser Namenspatron, von 59 bis zur… Continue Reading „121. Johnny Becher“

120. Der drittgrößte Dichter

Zu den zehn Nazi-Autoren, die Düsterberg zusammen mit acht seiner Schüler und dem Wirtschaftsjournalisten Marc-Wilhelm Kohfink in Porträts vorstellt, gehört auch Gerhard Schumann, dessen Werdegang Jan Bartels beschreibt. Bartels versucht, ein „differenziertes Bild der kulturpolitischen und literarischen Tätigkeiten Schumanns“ zu zeichnen. Wie den zusammengestellten… Continue Reading „120. Der drittgrößte Dichter“