Schlagwort: Adolf Endler

43. Stille (2)

Als die Lyrikerin Eva Strittmatter ihren Gedichtband „Ich mach ein Lied aus Stille“ herausbrachte (oder eigentlich der Verlag; denn es war ihr erster Band, sie war nicht mehr ganz jung; die Entscheider des Lands DDR hatten lange gezögert, ob man solche Lyrik in einer… Continue Reading „43. Stille (2)“

32. Neue Lyrik: Rüge & Ratschlag

Der Krüger des Tages (siehe L&Poe hier und hier) stammt heute von Adolf Endler: Möglicherweise aber ist Hans Richters Stirnrunzeln nichts anderes als die Frucht der Ungeschicklichkeit des sonst recht geschickten Organisators seiner Texte, der merkwürdigerweise immer dann ungelenk wirkt, wenn es um Rüge… Continue Reading „32. Neue Lyrik: Rüge & Ratschlag“

109. Resumé

Resumé Bis heute kein einziger Seepapagei in meinen vielen Gedichten (Stattdessen schon wieder’n Dutzend Fadennudeln im Bart); Auch dem Sabberlatz nicht das ärmste Denkmal gesetzt in Vers oder Prosa, So wenig wie der Elbe-Schiffahrt oder der Karpfenernte bei Peitz. Geschiebemergel dagegen ja!, fast zu häufig… Continue Reading „109. Resumé“

121. Peter-Huchel-Preis.de

Es war eine Großtat für die Lyrik, die in Deutschland seit je an den Rändern des Literaturbetriebs angesiedelt ist. Der Huchel-Preis wurde schnell zur Institution – und die Zuerkennung so etwas wie ein Ritterschlag für die Angehörigen dieser Zunft; der eigentlichen Königsdisziplin unter den… Continue Reading „121. Peter-Huchel-Preis.de“

118. Zur Diskussion

Laut einem Entwurf zur Geschichte der deutschen Lyrik ist die Lyrik in der DDR von staatlichen Direktiven umstellt, die moderne Einflüsse als dekadent zurückweist und eine Reorientierung auf die Klassik und sozialkritische Traditionslinien der internationalen Literaturgeschichte umsetzt (Formalismusdebatte, „Forum“-Lyrikdebatte, Lyrikdebatte in „Sinn und Form“)… Continue Reading „118. Zur Diskussion“

23. Der letzte

Er war ohne Zweifel einer der letzten großen Dichter des ungebrochenen* alten Bürgertums und kommentierte seine eigenen Gedichte trotzig: „…der letzte Lyriker bin ich.“ Jochen Mißfeldt ist schon immer fasziniert von Storms Sprache und seiner Dichtung gewesen, aber mit dem Menschen Theodor Storm, den… Continue Reading „23. Der letzte“

84. Dichter

Hölderlin schrieb in den letzten Jahren an seine Mutter in sehr respektvollem Ton, mit den als Kind gelernten Formulierungen, und bat nur um Unterhosen, um ein Paar schlecht geflickter Socken, um kleine und offensichtliche Dinge wie diejenigen Rimbauds in Abessinien oder im Krankenhaus –… Continue Reading „84. Dichter“

99. Aus dem wirklichen Leben

Als NN kürzlich ihren Briefkasten öffnete, traute sie ihren Augen nicht. Bereits der Absender auf dem inliegenden Kuvert ließ ihr das Herz bis zum Hals schlagen. Als sie den Inhalt des Umschlags gelesen hatte, da war die Freude groß. Die Leitung der Bibliothek deutschsprachiger… Continue Reading „99. Aus dem wirklichen Leben“

44. Sandkorn

Ich schrieb mal, ich lese die Zeit noch solange die Lyrikaktion im politischen Teil anhält. Siehe da, sie haben sie prompt übers Jahresende hinaus verlängert. Aber heißt das, ich lese Cicero, bloß weil Joachim Sartorius dort eine Lyrikserie hat? Nein. (Hier widmete ich ihm,… Continue Reading „44. Sandkorn“

46. Mehr als ein gutes Dutzend. Lyrik 2011 (3)

Anthologie ∙ Einzeltitel ∙ Essayband ∙ Zeitschrift Wird in den nächsten 4 Tagen in alphabetischer Folge ergänzt. Nachträge der Leser sind durchaus erwünscht und erbeten und können hier als Kommentar eingetragen werden.  (Bitte erst unter dem jeweiligen Buchstaben eintragen, hier also nur Ha – Kr… Continue Reading „46. Mehr als ein gutes Dutzend. Lyrik 2011 (3)“

58. Meine Anthologie: Assejew, unser Kläuschen

1973 erschien ein Gedichtband von Nikolaj Assejew in der „Weißen Lyrikreihe“ des Verlages Volk und Welt. Ich kaufte ihn, wie die ganze Reihe, las aber wenig darin. Assejew schien mir der Inbegriff des (langweiligen) Sowjetdichters. Ich kannte Achmatowa (schon 1967 in der Reihe), Jessenin,… Continue Reading „58. Meine Anthologie: Assejew, unser Kläuschen“

85. Jendryschiks Publizistik

Eröffnet wird der Sammelband von einer 1999 verfassten Entgegnung auf zwei den Osten – selbstverständlich ahnungslos – abqualifizierende „Spiegel“-Aufsätze. Man versteht heute nicht mehr so ganz, warum ausgerechnet die Auslassungen einer alten publizistischen Krawallschachtel wie Matthias Mattussek so viel Energieabfuhr wert sein sollten. Aber… Continue Reading „85. Jendryschiks Publizistik“

55. Giersch-Welt, Katzen-Welt

Auf ihrer Lesetour zum Preis der Literaturhäuser war sie gerade in Leipzig, Salzburg, Graz und Hamburg. Am Freitag liest sie in Berlin. Für jede der elf Städte hat sie ein anderes Konzept. In Rostock will sie mit politischen Gedichten beginnen und betont, dass sie… Continue Reading „55. Giersch-Welt, Katzen-Welt“

113. Verkennung mit Folgen

Beim Bau der Mauer erlag Endler wie viele im Umfeld einem Paradoxon: „Wir glaubten, dass mit der Mauer die Freiheit im Lande größer würde.“ Eine fatale Verkennung, das sich straffende Gängelband ließ sich nicht spurlos tragen. Noch schrieb Endler auf seine Weise Aufbau-Lyrik. „Ich… Continue Reading „113. Verkennung mit Folgen“

1. Windschiefes Lyrikhaus mit risk und fun

Während es im Vorwort von Der Große Conrady heißt, daß man, vor allem (aber nicht nur) im Kompartiment der zeitgenössischen Gedichte eher auf Dokumentation als auf Kanonbildung aus sei, da wohl erst die Nachwelt mit naturgemäß distanzierterem Blick feststellen könne, welche Verse die Zeiten überleben,… Continue Reading „1. Windschiefes Lyrikhaus mit risk und fun“