Schlagwort: Itzik Manger

Folg mir nicht nach, mein Bruder

Rose Ausländer (* 11. Mai 1901 in Czernowitz, Österreich-Ungarn; † 3. Januar 1988 in Düsseldorf) Folg mir nicht nach, mein Bruder [Nach Itzik Manger. Aus dem Jiddischen] Ich bin der Weg ins Leere, das blonde Sonnensinken, die braune Hirtenflöte, das müde Abendwinken. Folg mir… Continue Reading „Folg mir nicht nach, mein Bruder“

Hajlik

Itzik Manger (geboren 30. Mai 1901 in Czernowitz, Österreich-Ungarn; gestorben 21. Februar 1969 in Gedera, Israel) Vagabunden Sie schlafen in den Parks und sie sind heilig Mit Heiligkeit der unbestirnten Nacht. Streift barfuß Wind vorüber, hört er sacht Im Schlaf sie reden. Und dann… Continue Reading „Hajlik“

Herbstike Landschaft

Itzik Manger (30. Mai 1901 Czernowitz, Österreich-Ungarn – 21. Februar 1969 Gedera, Israel) Ein Sommergedicht von Itzik Manger kenne ich nicht, dafür mehrere Herbstgedichte. In dem zweisprachigen Band „Dunkelgold“ (Tunklgold / טונקל-גאלד) stehen die Gedichte im jiddischen Original und in der deutschen Übersetzung von Efrat Gal-Ed einander gegenüber.… Continue Reading „Herbstike Landschaft“

1929 in Warschau

«Ich bin nach Warschau gekommen», sagte der Schielende, «und will, dass du für mich einen Empfang organisierst. Du bist doch Melech Ravitch.» Das war im Januar des Jahres 1929. In Warschau lebten dreihunderttausend Juden, die elf jiddische Tageszeitungen lasen. Jüdische Schriftsteller gab es hier… Continue Reading „1929 in Warschau“

Wochendigest 1

Abrechnung Uwe Kolbe rechnet mit dem Autor und seinen Nachbetern ab, die ihn „im kleinen Handgepäck mit sich führen**“. meint Christian Eger am 30.5. in der Frankfurter Rundschau und ergänzt: Hätte es die DDR ohne Brecht gegeben? Selbstverständlich. Aber hätte es die DDR ohne… Continue Reading „Wochendigest 1“

Ein-Gestalt

Wundersamerweise war es gerade dieser magisch inspirierte und gerne benebelte Dichter, der bei seinen Reisen in Israel um 1960 das offen diskriminierte Jiddisch – geschmäht als Sprache der historischen Verlierer im aschkenasischen Europa – wieder hoffähig machte. Nun tafelte der Dichterfürst Manger beim Staatspräsidenten,… Continue Reading „Ein-Gestalt“

Lyrik-Empfehlungen 2016 veröffentlicht

Eine Initiative der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Stiftung Lyrik Kabinett und der Literaturwerkstatt Berlin/Haus für Poesie Veranstaltungen am 18. März auf der Leipziger Buchmesse und am 23. März in der Literaturwerkstatt Berlin/Haus für Poesie Welche Gedichtbücher sind besonders bemerkenswert, interessant, überraschend?… Continue Reading „Lyrik-Empfehlungen 2016 veröffentlicht“

Jidisch is hefker

„Prinz der jiddischen Ballade“ nannte man ihn, und Isaac Bashevis Singer sah in ihm einen „jiddischen Baudelaire“. Itzik Manger war einer der größten Dichter jiddischer Sprache. In der weltweit ersten Biografie Niemandssprache. Itzik Manger – ein europäischer Dichter (Jüdischer Verlag im Suhrkamp-Verlag, Berlin 2016)… Continue Reading „Jidisch is hefker“

Niemandssprache

Mit der Vernichtung der Juden Osteuropas verschwand auch die rund tausend Jahre alte Sprach- und Lebenswelt des Jiddischen fast vollständig. Aus dem Mittelhochdeutschen hervorgegangen, wurde sie in der aschkenasischen Diaspora um hebräisch-aramäische und slawische Elemente angereichert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts prägte sie die… Continue Reading „Niemandssprache“

Die Flüsse haben aufgehört, Jiddisch zu sprechen

Heute muss viel erklärt werden, denn die jiddische Kultur wurde zusammen mit ihren Menschen ausgerottet von den Nazis. Und mit der Schoah, die Manger ins Exil trieb, nach Frankreich, England, in die USA und schließlich nach Israel, wo der 1901 in Czernowitz in der… Continue Reading „Die Flüsse haben aufgehört, Jiddisch zu sprechen“

108. In Czernowitz

Zum neunzigsten Geburtstag des großen Celan veranstaltet[e, 2010!] seine Vaterstadt erstmals ein Poesiefestival, hat Dichter aus halb Europa, vor allem aus den deutschsprachigen Ländern, dorthin geladen, wo zwischen 1880 und 1940 eine der unerhörtesten Explosionen von Kreativität stattfand, die es in Europas Kultur je… Continue Reading „108. In Czernowitz“

118. Zur Diskussion

Laut einem Entwurf zur Geschichte der deutschen Lyrik ist die Lyrik in der DDR von staatlichen Direktiven umstellt, die moderne Einflüsse als dekadent zurückweist und eine Reorientierung auf die Klassik und sozialkritische Traditionslinien der internationalen Literaturgeschichte umsetzt (Formalismusdebatte, „Forum“-Lyrikdebatte, Lyrikdebatte in „Sinn und Form“)… Continue Reading „118. Zur Diskussion“

48. Mehr als ein gutes Dutzend. Lyrik 2011 (4)

Anthologie ∙ Einzeltitel ∙ Essayband ∙ Zeitschrift Wird in den nächsten 3 Tagen in alphabetischer Folge ergänzt. Nachträge der Leser sind durchaus erwünscht und erbeten und können hier als Kommentar eingetragen werden.  (Bitte erst unter dem jeweiligen Buchstaben eintragen, hier also nur Kr – Na.… Continue Reading „48. Mehr als ein gutes Dutzend. Lyrik 2011 (4)“

100. Meridian Czernowitz

Zum neunzigsten Geburtstag des großen Celan veranstaltet seine Vaterstadt erstmals ein Poesiefestival, hat Dichter aus halb Europa, vor allem aus den deutschsprachigen Ländern, dorthin geladen, wo zwischen 1880 und 1940 eine der unerhörtesten Explosionen von Kreativität stattfand, die es in Europas Kultur je gegeben… Continue Reading „100. Meridian Czernowitz“

Modernistischer Barde

…Manger, who was, as the editor and translator point out, a „modernist folk bard.“ His work is suffused with influences from European literature; he retells stories from the Bible, setting them in the contemporary world. He wrote verse that chills with its sense of… Continue Reading „Modernistischer Barde“