Schlagwort: Andreas Koziol

Fehlte grade noch daß du mich überfällst

Kennst du das Land in dem die Toten leben
Dort hab ich seinerzeit möbliert gewohnt
Sie hatten dort die besten Bibliotheken
Und alle Schatten wollten was bewegen
Sogar die Macht war dort hinter dem Mond

Das Zeitgemäße kann mich mal am Jambus

Sie küßt mich spruchreif für die Gegenwart.
Man wirft mich roh auf irgend einen Tresen.
Ich werde ausgespuckt als faule Redensart
und war doch fast schon am Parnaß gewesen.

Nachschrift

Schweigen ist ein Spiel das ich verliere
Heimweg ein romantisches Fossil
#AndreasKoziol

Der Volkerbraun

Gleich noch eine Probe aus dem literarischen Bestiarium des Andreas Koziol. Was für ein fulminanter und quasi enzyklopädischer Rundumblick auf die Lyrikszene Ost vor 1990. Leider zu wenig beachtet, wie so vieles halt. Andreas Koziol Der Volkerbraun Der Volkerbraun ist nach hippomorphen Erkenntnissen ein… Continue Reading „Der Volkerbraun“

Andreas Koziol ist gestorben

Über die Guten

Andreas Koziol Über die Guten Wo sind die Guten wenn man sie braucht Es heißt sie wären untergetaucht Es heißt sie wurden sich selber zu schwer und wären versunken wie Steine im Meer Alles was gut ist im Grund muß verstehn daß dies ein… Continue Reading „Über die Guten“

Lied der Übertriebenen

Andreas Koziol Lied der Übertriebenen Wir haben zu lange gestammelt Wir waren zu lange aus Holz Materie, zu Zunder vergammelt Agenten des herbstlichen Golds Bei Gott das sind wir gewesen Flammendes Herz in der Luft Laub für den eisernen Besen Schrei der sich selbst… Continue Reading „Lied der Übertriebenen“

L&Poe ’17-15

Liebe L&Poe-Leserinnen und -Leser, seit Ende 2000 gibt es die Lyrikzeitung, 15 Jahre als Tages-, jetzt als Wochenzeitung. Jeden Freitag neu mit Nachrichten aus der Welt der Poesie. Poetry is news that stays news, sagt Pound.  In der heutigen Ausgabe: Kerstin Becker, F. W. Bernstein, Pulitzerpreise,… Continue Reading „L&Poe ’17-15“

Andreas Koziol zu Ulrich Zieger

Ein Nachruf auf Ulrich Zieger (29.12.1961 – 23.07.2015) Er war ein Mann von echter Gegenwart. Er besaß eine intuitive Hellsichtigkeit, die er selber „Gedankenblick“ nannte. Seine literarische Poesie war voller Überraschungen, sie fiel aus jeder Schublade heraus. Er war einer, der Zeit mitbrachte, allein… Continue Reading „Andreas Koziol zu Ulrich Zieger“

Ulrich Zieger

Geboren wurde Ulrich Zieger am 29. Dezember 1961 in Döbeln. Getrunken hat er bereits seit seinem 15. Lebensjahr. Mit 19 Jahren wollte er diese Welt schon einmal durch ein Hochhausfenster verlassen; er kletterte auf den Sims und schwankte eine Weile mit einem Buch in… Continue Reading „Ulrich Zieger“

59. Der frühe Papenfuß

Jede Lyrik, der man zwischen oder auf den Zeilen ansah, daß sie nur geschrieben wurde, um dem Staat die Leviten zu lesen, haben wir ignoriert oder verspottet. Allem, was uns allzu bekannt vorkam, allem, was behauptete, ein Ausdruck oder eine Spiegelung der absurden Realität zu… Continue Reading „59. Der frühe Papenfuß“

91. Fortsetzung der Poesie mit anderen Mitteln

Rainer Schedlinski war einer der Herausgeber des essayistisch veranlagten Periodikums „ariadnefabrik“. (Der Name des zweiten Herausgebers soll an dieser Stelle ungenannt bleiben, da es als sicher gelten kann, daß er keinerlei Wert darauf legt, mit einer Hefte-Folge in Verbindung gebracht zu werden, deren Abonnent… Continue Reading „91. Fortsetzung der Poesie mit anderen Mitteln“

85. Schaden

Johannes Jansen WAS…………………. …soll……………… ……kunst………….. ………ZUR ZEIT…….. …………soll……… ……………kunst….. ………………SCHADEN Aus: Was soll Kunst. Umfrage in der Untergrundzeitschrift SCHADEN 13/ Dezember 1986. Wiederabgedruckt in der Anthologie „Vogel oder Käfig sein. Kunst und Literatur aus unabhängigen Zeitschriften in der DDR 1979-1989“. Hg. Klaus Michael und Thomas… Continue Reading „85. Schaden“

39. Mehr als ein gutes Dutzend. Lyrik 2011 (1)

Anthologie ∙ Einzeltitel ∙ Essayband ∙ Zeitschrift Zusammengelesen von Theo Breuer, Mitarbeit Michael Gratz Wird in den nächsten 6 Tagen in alphabetischer Folge ergänzt. Nachträge der Leser sind durchaus erwünscht und erbeten und können hier als Kommentar eingetragen werden.  (Bitte erst unter dem jeweiligen Buchstaben… Continue Reading „39. Mehr als ein gutes Dutzend. Lyrik 2011 (1)“

8. Politisierung einer Poetik

Es gibt sie (noch), die sorgfältigen, nicht vereinnahmenden Analysen literarischer Werke durch Literaturwissenschaftler. Ausländische zum Beispiel. Gestern veröffentlichte Cécile Millot (Universität Reims) einen Aufsatz aus dem Jahr 2009 über Bert Papenfuß im Netz. Hier die Zusammenfassung und der letzte Absatz: Die Lyrik Bert Papenfuß’… Continue Reading „8. Politisierung einer Poetik“