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Veröffentlicht am 26. August 2020 von lyrikzeitung
Andreas Koziol
Lied der Übertriebenen
Wir haben zu lange gestammelt
Wir waren zu lange aus Holz
Materie, zu Zunder vergammelt
Agenten des herbstlichen Golds
Bei Gott das sind wir gewesen
Flammendes Herz in der Luft
Laub für den eisernen Besen
Schrei der sich selbst widerruft
Wir spielten zu oft mit dem Feuer
Wir waren zu oft durch den Wind
Dafür wuchs der Wunsch ungeheuer
den Sternen zu sagen wir sind
wie Schläfer auf brennenden Leitern
träumend vom rettenden Sprung
ein Schritt auf uns zu und ein Scheitern
des Lebens mitten im Schwung
Es zog uns zu oft in das Land fort
das wenn man es findet zerfällt
Wir waren zu lange die Antwort
auf Fragen die niemand mehr stellt
Aus: Das Zündblättchen. Überelbsche Blätter für Kunst und Literatur. Nr. 92, Heft 2/2019, S. 9. Meißen: Edition Dreizeichen, 2019
E-Book: Lügen und Wahrheiten – Erinnerungen an ein paar Dachschäden und Freiräume im alten Prenzlauer Berg. Von Andreas Koziol (Kostenloser Download)
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Andreas Koziol
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