Schlagwort: Thomas Kunst

70. Gedicht

ICH BAU MIR IN MEIN WASCHBECKEN WAS EIN, Aus Seifensplittern und mit Streichholzstangen, Serviettenabfall, Marshmallows, gefangen In Tesafilm, Terrassen, lediglich Sirenen, acqua alta, Kemenaten In einer Steilwand in der Calle Corner Palazzo Barbarigo, eingefrorener Amaro Montenegro ist kein Garten Bei aufgedrehtem Hahn verlieren Atem… Continue Reading „70. Gedicht“

1. Windschiefes Lyrikhaus mit risk und fun

Während es im Vorwort von Der Große Conrady heißt, daß man, vor allem (aber nicht nur) im Kompartiment der zeitgenössischen Gedichte eher auf Dokumentation als auf Kanonbildung aus sei, da wohl erst die Nachwelt mit naturgemäß distanzierterem Blick feststellen könne, welche Verse die Zeiten überleben,… Continue Reading „1. Windschiefes Lyrikhaus mit risk und fun“

76. Zeit lobt Lyrik

Schwer, keine Satire zu schreiben. Und ungerecht, es zu tun. Was kann Daniela Danz dafür, wenn Die Zeit ausruft: „Die deutsche Lyrik hat eine neue Stimme“ (ihrem Rezensenten Florian Illies verschlägt es selbige keineswegs, im Gegenteil, es beflügelt ihn zum Selberdichten: „Wie Daniela Danz… Continue Reading „76. Zeit lobt Lyrik“

72. Gedicht

WIR LASSEN UNS ZU SELTEN GEHEN, WESEN Wie du genießen Unverbindlichkeit, Entfernungen, die Spielerei zu zweit, Ich kann nicht ständig schreiben, saufen, lesen, Zu dritt und daran denken, daß die Zeit, Obwohl es Frauen gibt, die seltsam leben, Erkältungen an Wiesen weitergeben, Die Zeit… Continue Reading „72. Gedicht“

17. Thomas Kunst / Feridun Zaimoglu

„Ich liebe jeden, der mir gefällt“ – Thomas Kunst und Feridun Zaimoglu lesen Liebespoeme und Liebesgeschichten aus ihren Werken Kennen und schätzen gelernt haben sie sich vor einigen Jahren in der Villa Massimo in Rom: Thomas Kunst, Lyriker und Romancier aus Leipzig, der zuletzt… Continue Reading „17. Thomas Kunst / Feridun Zaimoglu“

91. Gerd-Peter Eigner erhält den diesjährigen Nicolas-Born-Preis

Thomas Kunst schickt diesen Gruß an den Preisträger: Eigner traf ich 2003 zum ersten Mal im Goethe-Institut in Rom. Ich verließ nach etwa fünf Minuten eine Lesung von Wladimir Kaminer. Eigner auch. Wir machten uns bekannt und gingen Bier trinken, kamen sehr schnell zu den… Continue Reading „91. Gerd-Peter Eigner erhält den diesjährigen Nicolas-Born-Preis“

67. Christoph Meckel 75

In der Badischen Zeitung gratuliert Hartmut Buchholz: Meckel hat seinem Vater Eberhard Meckel 1980 ein in seiner Radikalität einzigartiges „Suchbild“ gewidmet, dem 2002 ein „Suchbild“ der Mutter folgte, das mit dem unerhörten Satz einsetzt: „Ich habe meine Mutter nicht geliebt“. Diese Suchbilder dokumentieren private… Continue Reading „67. Christoph Meckel 75“

86. Edition Rugerup

Rugerup, 17.05.2010 Liebe Freunde der Edition Rugerup, Ilma Rakusa hat kürzlich in einer sehr schönen Rezension von Innokentij Annenskijs “Wolkenrauch” die Edition Rugerup in der NZZ “verdienstvoll” genannt. Da ging mir auf, daß “verdienstvoll” nichts mit “verdienen” zu tun hat. Was nicht so schlimm wäre, kämen im… Continue Reading „86. Edition Rugerup“

19. Das Brecht-Haus präsentiert THOMAS KUNST am 12.05. in Berlin

Mi. 12.05. 20 Uhr Dichterleben Richard Pietraß im Gespräch mit Thomas Kunst Dieser 1965 am Stralsund geborene Mähnenlöwe, der seiner Fleischarbeit im berühmtesten Lesesaal des Landes, dem der Deutschen Bücherei in Leipzig, reviertreu nachgeht, lebt zugleich das entgrenzte Dasein eines welttrunkenen Dichters mit dem unstillbaren Hunger nach… Continue Reading „19. Das Brecht-Haus präsentiert THOMAS KUNST am 12.05. in Berlin“

49. Ostseegedichte

Es ist erstaunlich wie viele Gedichte sich mit Esprit der Landschaft Ostsee annehmen. Dem Meer und den sich daraus und daran entspinnenden Gedankenlandschaften. Diese setzen sich nicht nur aus typischen Signalsymbolen wie Möwen oder Brandung zusammen. Ostsee kann auch heißen: Hinterland und Distanz. Eine… Continue Reading „49. Ostseegedichte“

89. Ernst Herhaus ist gestorben

Thomas Kunst schreibt mir: Ernst Herhaus, einer der für mich überragenden Prosadichter deutscher Sprache, mit 78 Jahren gestorben. Seine Romane „Kapitulation“, „Gebete in die Gottesferne“ und „Der zerbrochene Schlaf“ zählen für mich zu den bewegendsten, insistierendsten und sprachgewaltigsten Auseinandersetzungen mit dem Thema Alkohol in… Continue Reading „89. Ernst Herhaus ist gestorben“

78. Gedicht

WINTER OHNE LEUCHTANZEIGE, DU Hast an einem Sonntag mit dem Jonglieren Angefangen, mit drei Mandarinen, mit Drei noch nach einer Woche in Silberfolie Eingewickelten, auf dem Sofa verstreuten, Jeweils bis zum Scheitelpunkt hochgeworfenen, mit Den Fingerspitzen nach innen durch das Gesichtsfeld parallel etwas näher… Continue Reading „78. Gedicht“

105. Gedicht

ICH WERDE MÜDE, WEIL ICH NICHT MEHR DREIZEHN BIN, Zu keinem Großkonzern gehör, zu keiner Schule, Mich fickend, pissend, scheissend in den Medien suhle, Gewalt und Sex kopiere, Angepasstheit hin Und Ausgelaugtheit her, es gibt Genieoasen In jedem Zeitungswinkel, in den Talk Show Soaps,… Continue Reading „105. Gedicht“

40. Gedicht

WIR KÖNNTEN UNS AM LAUF DES ZEIGERS STÖREN, Daß die Sekunden in die Jahre zielen Und unsern Altersunterschied verspielen: Mit dir zusammen Curtis Stigers hören, Mit dir zusammen bis ins hohe Alter Zu Rewe gehen und in Betten liegen, Solange ficken, bis wir nichts… Continue Reading „40. Gedicht“

133. Lyrikstationen 2009 (11)

Fortsetzungsessay von Theo Breuer 11 Endpunkt · Letzte Gedichte / Lebende Tote Das Wiedersehen Von fern gleicht er noch einem, den man kannte, das weiße Haar, wie Kohle, die verbrannte, wie Asche, noch warm von erloschenen Feuern, was nützt es, einem Toten zu beteuern,… Continue Reading „133. Lyrikstationen 2009 (11)“