Schlagwort: Günter Grass

53. Kleines Gemetzel auf schmalem Grat

Der eingangs erwähnte Rezensent der „FAZ“, der Berliner Germanist Ernst Osterkamp, findet vom Titel angefangen ausnahmslos alles an diesem Band – bis auf Juvenals Satire – platt und banal, poetische Konfektionsware eines an sich „guten Lyrikers“. Der Verriss hat Grünbein offenbar so aufgebracht, dass… Continue Reading „53. Kleines Gemetzel auf schmalem Grat“

116. „Weitgehend unbekannt“

Lob von höchster Stelle ist er gewohnt. Literaturnobelpreisträger Günter Grass gefiel die „ungewöhnliche Art“ seiner Gedichte, der Kölner Autor Hans Bender schrieb ihm: „Ich bewundere Ihre Intelligenz, die Leichtigkeit, Klarheit Ihrer Formen, Ihrer Sprache.“ Doch in Hürth, wo er seit fast 40 Jahren lebt,… Continue Reading „116. „Weitgehend unbekannt““

118. Füllhorn

Eine bisher an mir vorbeigegangene Seite fliegt mir in einer Anmerkung von Ron Winkler zu, danke! Die literaturwerkstatt Berlin stellt ihre Reihe „Gespräch des Monats“ zum Nachhören ins Netz. Ich höre gerade Sherwin Bitsui, klingt gut! Hier können Sie stundenlang zuhören. Es sprechen: Oskar… Continue Reading „118. Füllhorn“

126. LITERATURKANON: Weg damit!

titelt die Zeit (nicht von heute. sondern die vorige, die verlorene Zeit. Ich hab sie aber noch und lese erst jetzt.) Aber rennt das nicht offene Türen ein? Jeder Germanistikstudent weiß das doch. Genauso sicher wie er später, wenn er Lehrer wird, den Schulkanon… Continue Reading „126. LITERATURKANON: Weg damit!“

109. Bolzen

Es hieß in der DDR oft, die Familie sei »die kleinste Zelle der Gesellschaft«, angesichts der Bedrängungen durch Beobachtung eine ungewollt wahre Formulierung; die noch kleinere Zelle allerdings war das Ich, ein übersichtliches Observierungsobjekt. Und zwar Beobachtung in jede Richtung. Man kann es als… Continue Reading „109. Bolzen“

120. Der drittgrößte Dichter

Zu den zehn Nazi-Autoren, die Düsterberg zusammen mit acht seiner Schüler und dem Wirtschaftsjournalisten Marc-Wilhelm Kohfink in Porträts vorstellt, gehört auch Gerhard Schumann, dessen Werdegang Jan Bartels beschreibt. Bartels versucht, ein „differenziertes Bild der kulturpolitischen und literarischen Tätigkeiten Schumanns“ zu zeichnen. Wie den zusammengestellten… Continue Reading „120. Der drittgrößte Dichter“

112. Lyrikstationen 2009 (6/7)

Fortsetzungsessay von Theo Breuer 6 Exemplarischer Buchstabe B, exemplarisch It’s running and re-running non-stop Ein Tag unter vielen An kommunalen Bauten blühen die Geranien, und jemand, der mich haßt, zieht seinen Hut und grüßt – Um sieben schlägt es sieben, weiter nichts. Es wird… Continue Reading „112. Lyrikstationen 2009 (6/7)“

80. Lyrik im Koeppenhaus

Mittwoch | 14.10.2009 | 21:00 Uhr | Eintritt frei klein stadt GROSS: Lesung und Vernissage „Schampus gibt’s woanders!“ lautet der markige Untertitel des Kompilationsmeisterwerkes klein stadt GROSS. Seit dem 12. Oktober darf sich Greifswald auf einen Marathon der Veröffentlichungsfeierlichkeiten freuen, immerhin sind 18 hiesige… Continue Reading „80. Lyrik im Koeppenhaus“

10. Und was ist politische Lyrik?

Und was ist politische Lyrik? Das ist Lyrik, wird ein literarisch gebildeter Mensch sagen, die einen Missstand benennt und dabei Position bezieht. Also Lyrik im Dienste der Aufklärung, Bertolt Brecht und seine Nachfolger wie etwa Günter Grass’ Anti-Vietnamkrieg-Gedicht „In Ohnmacht gefallen“, Hans Magnus Enzensbergers… Continue Reading „10. Und was ist politische Lyrik?“

4. Mist & Güte

99 Prozent dessen, was man in der DDR halt Kunst nannte, taugt natürlich nichts. Das ist immer so und ist nirgends anders. Aber die DDR hatte so eine Weise, in diesen 99 Prozent ganz besonderen Mist zu bieten, denn es kam dort zum künstlerischen… Continue Reading „4. Mist & Güte“

3. Einundalles

André Müller im Gespräch mit Günter Grass, FR 31.7. In Ihrem jüngsten Gedichtband „Letzte Tänze“ feiern Sie Ihre sexuelle Potenz. Ein Gedicht trägt den Titel „Heftige Stöße“. In einem anderen heißt es: „Komm, lieg bei mir, solang mein Einundalles steht …“ Darin drückt sich… Continue Reading „3. Einundalles“

67. Nora Iuga im Lyrik Kabinett

Die Dichterin Nora Iuga ist eine trotzige Träumerin, darin mag das Geheimnis ihrer Jugendlichkeit liegen. Im Wunschtraum wie im Nachtmahr hält sich alles frisch. „Wann werden wir schlafende Logiker, schlafende Philosophen haben“, hatte André Breton 1924 in seinem ersten surrealistischen Manifest gefordert. Es waren… Continue Reading „67. Nora Iuga im Lyrik Kabinett“

46. Bücherverbrennung 1965

Die Wochenzeitung „Die Zeit“ berichtete am 15. Oktober 1965 von einem Geschehen auf den Düsseldorfer Rheinwiesen. Dort, zum Erntedankfest, verbrannten Mitglieder des „Jugendbundes für Entschiedenes Christentum“ (EC) neben Zeitungs-Pin-ups und Kinoreklamen auch Bücher von Erich Kästner, Albert Camus, Grass‘ „Blechtrommel“ sowie Nabokovs „Lolita“. Dies,… Continue Reading „46. Bücherverbrennung 1965“

Primat der Poesie?

Über das dritte arabisch-deutsche Schriftstellertreffen in Jemen berichtet Angela Schader, NZZ 21.1.04: Ein ähnlicher Wettstreit der Künste schien sich im Gespräch über Roman und Lyrik abzuzeichnen; insbesondere in der arabischen Welt mit ihrer starken Lyrik- und relativ jungen Romantradition wird hier ein Konkurrenzverhältnis wahrgenommen.… Continue Reading „Primat der Poesie?“

„Der Neubau“

Für die Frankfurter Anthologie interpretiert Wulf Segebrecht ein (relativ frühes) Gedicht von Günter Grass – „Der Neubau“ / FAZ 8.11.03