Schlagwort: Wulf Segebrecht

95. Elisabeth Borchers gestorben

Noch bei Luchterhand erschien 1961 ihr erster eigener Gedichtband, und schon das allererste Gedicht in diesem Buch löste, als es in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vorabgedruckt wurde, einen kleinen Skandal in Form von protestierenden Leserbriefen aus. Man las: eia wasser regnet schlaf eia abend… Continue Reading „95. Elisabeth Borchers gestorben“

116. Haufs’sches Paradox

Seine Gedichte werden zunehmend durchsichtig und transzendent gemacht für existentielle Vergeblichkeitserfahrungen. „Du kannst … in deinem Leben so viele Erfahrungen machen wie du willst“, lässt sein Freund Christoph Buchwald ihn in einem fiktiven Interview sagen, „letzten Endes weißt du gar nichts, nothing, null, nada,… Continue Reading „116. Haufs’sches Paradox“

120. Sagbar oder unsagbar

„STOP“ – zwei Gedichte in Ulrike Almut Sandigs Gedichtband enden mit diesem Warnhinweis. In beiden Fällen verweigert das Verkehrszeichen eine vom Text nahegelegte ungeheuerliche Aussage; „hier fängt alles neu STOP“ heißt es am Ende des Gedichts „Angesehen werden“, in dem von dem Ort gesprochen… Continue Reading „120. Sagbar oder unsagbar“

55. Beiläufigkeit als Stilprinzip

Wulf Segebrecht stammt aus dem protestantischen Preußen (geboren in Neuruppin, Schulen in Königsberg, Kolberg in Pommern, nach 1945 Lübeck), seine Universitätslaufbahn spielte sich überwiegend in katholischen Gegenden ab. Wie dem auch sei, das Protestantische (oder das Wort Protestant) in Gedichten Nora Bossongs sticht ihm sehr… Continue Reading „55. Beiläufigkeit als Stilprinzip“

135. Das Reich der Lyrik

Wer hätte das gedacht: Georg Kreisler, den wir alle von den Tango tanzenden Tanten und den toten Tauben im Park her kennen, entpuppt sich im fortgeschrittenen Alter allen Ernstes als veritabler Lyriker. Aber was heißt hier „allen Ernstes“? Es heißt: Eigentlich war er schon… Continue Reading „135. Das Reich der Lyrik“

90. Zerpflückungswünsche, Verwirrungsmuster

Selten begegnet man einem Gedichtband, der eine so sorgfältig gestaltete thematische Gesamtkonzeption mit weitreichender Gedanklichkeit und sinnlich wahrnehmbarer, konkreter Bilderwelt verbindet, ohne das denkende, fühlende und redende Ich auszuschließen. Es ist allerdings kein von den Befunden überwältigtes Ich, das bekennt, wie es leidet oder… Continue Reading „90. Zerpflückungswünsche, Verwirrungsmuster“

177. „Unangetastet von Verstehen“?

Sehr merkwürdig: Alle Leser, Dichterkollegen und Literaturkritiker, die sich über die Gedichte Friederike Mayröckers geäußert haben, sind begeistert und hingerissen, aber sie sind zugleich zutiefst irritiert. Sie bewundern und lieben ihre Gedichte und bekennen doch zugleich, dass sie sie überhaupt nicht oder allenfalls nur… Continue Reading „177. „Unangetastet von Verstehen“?“

68. Aus gegebenem Anlaß

… sehe ich doch noch einmal genauer nach, was in dem bescheiden „Der Kanon“ betitelten Buch fehlt (vgl. #64). Eine flüchtige Durchsicht. Ich vermisse zum Beispiel: Richard Anders, C.W. Aigner, Erich Arendt, Arnfrid Astel, Konrad Bayer, Uli Becker, Marcel Beyer, Nicolas Born, Christine Busta,… Continue Reading „68. Aus gegebenem Anlaß“

„Der Neubau“

Für die Frankfurter Anthologie interpretiert Wulf Segebrecht ein (relativ frühes) Gedicht von Günter Grass – „Der Neubau“ / FAZ 8.11.03

Manfred Peter Hein 70

Zum 70. Geburtstag des Dichters Manfred Peter Hein bringt die FAZ einen Artikel von Wulf Segebrecht. Über das Gedicht „Himmelsbleiche“ (aus dem Band „Hier ist gegangen wer“, soeben bei Ammann erschienen) heißt es da: Ein illusions-, aber doch nicht trostloses Resümee zu Beginn des… Continue Reading „Manfred Peter Hein 70“

Neu

Frankfurter Anthologie der FAZ: Wulf Segebrecht über die „Kleine Ballade“ von Marie Luise Kaschnitz / Das neue Gedicht in der „ Welt „: Richard Pietraß über ein Gedicht von Peter Piontek / 3.2. 2001