Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Saigyô (1118-1190) Ja, gerade weil die Wolken von Zeit zu Zeit darüber ziehen, tun sie etwas für den Mond: Sie sind ein Schmuck für ihn Aus: Saigyô: Gedichte aus der Bergklause Sankashû. Ausgewählt und übersetzt mit Kommentar und Annotationen von Ekkehard May. Mainz: Dieterich’sche… Continue Reading „Beim Mondbetrachten“
Basho Mondnacht Hito koe wa – Tsuki ga naita ka? Hototogisu! Annähernd wörtliche Übersetzung: Horch, ein Rufen – Ruft nicht der Mond? Nein, nur der Kuckuck! Aus: Frühling Schwerter Frauen. Umdichtungen japanischer Lyrik mit einer Einführung in Geist und Geschichte der japanischen Literatur von… Continue Reading „Nur der Kuckuck“
Matsuo Bashō (jap. 松尾 芭蕉, Matsuo Bashō; * 1644 in Akasaka, Provinz Iga, heute: Akasaka, Ueno, Iga, Präfektur Mie; † 28. November 1694 in Osaka) Sein letzter Vers: Der Weg zählt meinen Schritt nicht mehr. Auf dürrer Heide Irrt mein Traum. Aus: Werner Helwig:… Continue Reading „Bashos letzter Vers“
Ein Haiku von Matsuo Basho ((jap. 松尾 芭蕉, * 1644 in Akasaka; † 28. November 1694 in Osaka) in verschiedenen Fassungen. Furu ike ya kawazu tobikomu mizu no oto 1681/1686 Old pond – frogs jumped in – sound of water transl. Lafcadio Hearn, 1898… Continue Reading „Teich Frosch Platsch“
Dass noch die Produktion von Landschaftsgedichten im 21. Jahrhundert von allerlei Aporien umstellt ist, davon zeugen nicht zuletzt jene Gedichte im Band, in denen die Lyrikerin auf den Spuren Bashos wandelt. Zwar stehen noch immer dunkelgrün die Kiefern im Park des verlorenen Mondscheins in… Continue Reading „Vergänglichkeitstrainer“
Dieser Gedichtband ist philosophisch hochbewusst und sperrt sich gegen einen raschen Konsum, belohnt den Leser aber mit bestechenden Formulierungen und Einsichten. Dabei hält er zunächst einmal Reiseeindrücke der Dichterin fest. Sie besucht Kaliningrad, das frühere Königsberg, nimmt die Plattenbauten aus der Sowjetzeit in den… Continue Reading „Philosophisch hochbewusst“
Some people feel intimidated by poetry and they look away when what they should look for is poet Jane Hirshfield’s “Ten Windows: How Great Poems Transform the World” (Knopf). In 10 essays, Hirshfield discusses the meanings of dozens of poems — by Matsuo Basho and Emily… Continue Reading „How Great Poems Transform the World“
Junge Menschen, die von der realen Welt angewidert sind, lesen Gedichte. Schauspielschülerinnen, die Blumen an ihrem Fahrrad befestigen, Kleider aus den Fünfzigerjahren tragen und zu Recht nichts mit den imaginären „anderen Menschen“ zu tun haben wollen, lesen Gedichte. Ich hatte als junger Mensch Borcherts… Continue Reading „Frau Sybille spricht von sich, also vom Gedicht“
Die Akademie der amerikanischen Dichter verlieh am Dienstag den mit 100.000 $ dotierten Wallace-Stevens-Preis an Robert Hass für sein Gesamtwerk. Der 73jährige Dichter war der Poet laureate der Vereinigten Staaten von 1995-97 und ist Träger des Pulitzerpreises. Bekannt sind seine Gedichtbände Time and materials und The apple… Continue Reading „98. Preis für Robert Hass“
„Schreiben heißt“, so Klaus Merz, „den Dingen Namen geben und sich dadurch weniger fremd in der Welt fühlen.“ Dieser Dichter will uns nicht die Welt erklären, er will nur warnen vor denen, die auf alles gleich eine Antwort haben. Ein genauer Blick auf den… Continue Reading „23. Warnt vor denen mit der schnellen Antwort“
Nur die Dichter können die Welt retten, schreibt Musina bei Agoravox: Wie ihr möchte auch ich wahrhaft informiert werden, nicht angeödet von dem Strom von Interpretationen, der von allen Seiten kommt und den man uns als „Analysen von Experten, Gedanken von Intellektuellen, Meinungen von… Continue Reading „33. Seuls les poètes peuvent sauver le monde“
Gestorben ist der deutsche Schriftsteller Arno Reinfrank in London im Alter von 66 Jahren. Reinfrank verließ die Bundesrepublik 1955 aus Protest gegen die Adenauer-Politik. Seit 1989 gehörte Reinfrank dem deutschen Schriftstellerverband PEN (Ost) an. Zwei weitere Lyriker starben durch Selbstmord. Der holländische Rockmusiker, Maler… Continue Reading „65. Rückblende Juli 2001: Journalistischer Sumpf“
„Uralter Teich. Ein Frosch springt hinein. Plop.“ Was sich zunächst wie die Beobachtung eines gelangweilten Twitter-Nutzers liest, ist in Wirklichkeit ein Gedicht. Ein sehr kurzes zugegebenermaßen, und es reimt sich auch nicht. Das muss es aber auch nicht. Es handelt sich um eine der… Continue Reading „1. Ur-Haiku“
Der amerikanische Dichter Cid Corman, der seit 40 Jahren in Japan lebte, ist im Alter von 79 in Kyoto gestorben. Corman veröffentlichte über 150 Bücher. Darüber hinaus enthält sein Nachlaß etwa 80.000 unveröffentlichte Gedichte, teilte sein Archivar mit. / NYT *) 16.3.04 Seite vom… Continue Reading „50. Gedichte wie fallendes Laub“
In der Netzeitung v. 26.1.02 schreibt Oliver Fueglister über drei Haikus von Bashô, darunter diesen: Der Frühling scheidet: Die Vögel weinen – selbst den Fischen Kommen die Tränen.
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