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Veröffentlicht am 3. Mai 2016 von lyrikzeitung
Dass noch die Produktion von Landschaftsgedichten im 21. Jahrhundert von allerlei Aporien umstellt ist, davon zeugen nicht zuletzt jene Gedichte im Band, in denen die Lyrikerin auf den Spuren Bashos wandelt. Zwar stehen noch immer dunkelgrün die Kiefern im Park des verlorenen Mondscheins in Matsushima. Doch Plastikverpackungen, elektronisches Vogelgezwitscher und ein – Zitat – „Vergänglichkeitstrainer“ haben inzwischen die Herrschaft übernommen.
„Dunkel bemooste Wolken wandern
über nur flüchtig vorhandene Berge
und treiben weiter
in etwas hinein,
was gut und gerne das Nichts
sein könnte,
wäre es nicht bereits
etwas, Verhangenheit, Teil eines Parkplatzes,
vollkommen leer, bis auf ungezählte,
mit weißer Markierungsfarbe umrissene
Buchten.“
/ Claudia Kramatschek, DLF
Marion Poschmann: „Mondbetrachtung in mondloser Nacht“, Suhrkamp Verlag, 118 Seiten, Preis: 19,95 Euro
Marion Poschmann: „Geliehene Landschaften“, Suhrkamp Verlag, 218 Seiten, Preis: 18,00 Euro
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Basho, Claudia Kramatschek, Marion Poschmann
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