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Veröffentlicht am 18. März 2016 von lyrikzeitung
Dieser Gedichtband ist philosophisch hochbewusst und sperrt sich gegen einen raschen Konsum, belohnt den Leser aber mit bestechenden Formulierungen und Einsichten. Dabei hält er zunächst einmal Reiseeindrücke der Dichterin fest. Sie besucht Kaliningrad, das frühere Königsberg, nimmt die Plattenbauten aus der Sowjetzeit in den Blick, sucht aber auch nach Spuren der deutschen Vergangenheit, nach den Philosophen Johann Georg Hamann und Immanuel Kant. Ein Kindergarten in dem Berliner Bezirk Lichtenberg wird besichtigt, der von der betonsüchtigen Naturferne sozialistischer Architektur zeugt.
Poschmann hält sich in Coney Island auf, sieht den dortigen Lunapark und die Verwüstungen, die der letzte Hurrikan angerichtet hat. Im japanischen Matsushima wandelt sie auf den Spuren des Haiku-Dichters Bashō. / Eberhard Geisler, taz
Marion Poschmann: „Geliehene Landschaften. Lehrgedichte und Elegien“. Suhrkamp Verlag, Berlin 2016. 118 Seiten, 19,95 Euro.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Basho, Eberhard Geisler, Marion Poschmann
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