Schlagwort: Heinz Czechowski

118. Zur Diskussion

Laut einem Entwurf zur Geschichte der deutschen Lyrik ist die Lyrik in der DDR von staatlichen Direktiven umstellt, die moderne Einflüsse als dekadent zurückweist und eine Reorientierung auf die Klassik und sozialkritische Traditionslinien der internationalen Literaturgeschichte umsetzt (Formalismusdebatte, „Forum“-Lyrikdebatte, Lyrikdebatte in „Sinn und Form“)… Continue Reading „118. Zur Diskussion“

50. Klavki 40

Von Christiane Kiesow (Greifswald) Bin ich der treueste Leser Klavkis oder nur der verbissenste? Weder das eine noch das andere ist schmeichelhaft. Aller Wahrscheinlichkeit nach entspreche ich nicht seinem Idealbild: zu dick für Literatur, gern mein Innerstes mit seinen Texten auslüftend, in das die… Continue Reading „50. Klavki 40“

21. Mich beispielsweise

Obwohl Drawert, Jahrgang 1956, nicht zum Underground der DDR gehörte, findet sich in seinen frühen Gedichten viel Kritisches, freilich zumeist als Ausdruck einer inneren Emigration: „Mich beispielsweise, lieber Czechowski, / interessiert tatsächlich nur noch / das Privateigentum der Empfindung, / der Zustand des Herzens,… Continue Reading „21. Mich beispielsweise“

4. „ostdeutsch verwundet und westdeutsch / verwaltet“

Was bleibt, nach einem halben Leben in einem Land, das die existenzielle Heimatlosigkeit nie aufheben konnte, ist ein ätzender Sarkasmus. Es klingt wie ein bitterer Schlussakkord, wenn Drawert in einem New York-Zyklus aus dem Jahr 2010 noch einmal seine Biografie resümiert. „Mein Land“, heißt… Continue Reading „4. „ostdeutsch verwundet und westdeutsch / verwaltet““

126. Neue Lyrik 1962-1965

Goethe schrieb eine Rezension der Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“, in der er zu den über 200 Gedichten des Bandes „das unterhaltende Geschäft [übernahm], sie alle der Reihe nach, so wie es uns der Augenblick eingibt, zu charakterisieren“. Da heißt es „Lieblich konfus und deshalb Phantasie… Continue Reading „126. Neue Lyrik 1962-1965“

108. Silvia Schlenstedt gestorben

Zum Tod der Germanistin Silvia Schlenstedt schreibt Georg Fülberth in der Tageszeitung junge Welt: Die junge Germanistikstudentin versuchte, wie sie sich 2004 in einem Interview erinnerte, »marxistisch zu arbeiten, ohne Lukács zu folgen«. Eine Gegenposition fand sie bei Brecht, über dessen »Svendborger Gedichte« sie… Continue Reading „108. Silvia Schlenstedt gestorben“

116. Rainer Kirsch las in Siegen

Oder Kirsch erzählt, immer genau hinschauend, von Freunden, von deren Leben und Leiden, bindet deren komplexe Biografien in elegante Gedichte, ohne zum Beispiel erlebte politische Verfolgung, persönliche Verluste und gestorbene Utopien auf Floskeln zu verkürzen oder allem durch banale Wortspiele die Ernsthaftigkeit zu nehmen.… Continue Reading „116. Rainer Kirsch las in Siegen“

38. Schinkels Dichten

André Schinkels Verse sind in klassischer Metrik gesetzt, durch Reim gebunden, Genitivmetaphern finden sich häufig, Komposita ebenso wie das schmückende Beiwort, das ganze Programm also: Er beruft sich auf das Pathos tradierten lyrischen Sprechens. Dieser Anspruch zeigt sich vom ersten Buchstaben an: Er schreibt… Continue Reading „38. Schinkels Dichten“

61. Gelegentlich werktätig

Bedeutsam an diesem Band ist auch, dass er die Entwicklungen und Konstanten im lyrischen Schaffen einzelner Dichter erkennen lässt, neben den bereits Genannten besonders jene Volker Brauns, Peter Huchels, Karl Mickels, Heinz Czechowskis, Harald Gerlachs und Wolfgang Hilbigs. Die Struktur dieser Anthologie ermöglicht thematische… Continue Reading „61. Gelegentlich werktätig“

136. 100 Gedichte aus der DDR

Herausgegeben von Christoph Buchwald und Klaus Wagenbach. Wagenbach, Berlin. 168 S., 16,90 Euro. Dorothea von Thörne vergleicht in ihrer Besprchung für die Welt unter anderem den Kanon mit dem gelben Akrobaten: Wer aus dem Kreis der 100 deutschen Dichter bei Braun und Buselmeier (siehe… Continue Reading „136. 100 Gedichte aus der DDR“

150. Wunde Dresden

Nach dem Tod Richard Leisings, Karl Mickels und dem Adolf Endlers vor wenigen Wochen lichten sich die Reihen jener ostdeutschen Dichtergeneration, die, um die Mitte der dreißiger Jahre geboren, und durch die Charismatik Brechts und Georg Maurers geprägt, als Sächsische Dichterschule Furore machten. Weltwissen… Continue Reading „150. Wunde Dresden“

148. Heinz Czechowski gestorben

Der Dichter und Schriftsteller Heinz Czechowski ist tot. Dies meldete unser Sender unter Berufung auf den Sohn des Verstorbenen, Janek Czechowski, der dem Sender gegenüber bestätigte, dass sein Vater bereits am 21. Oktober „nach langer und schwerer Krankheit in einem Frankfurter Krankenhaus“ gestorben sei.… Continue Reading „148. Heinz Czechowski gestorben“

141. Heinz Czechowski liest aus seinen Lebenserinnerungen

Gegen nostalgische Verklärung des Vergangenen seit jeher zutiefst immun, beschreibt Czechowski ein Leben „zwischen den Zeiten“: die Verdunklung der Kriegstage, den „schönen blauen Septembertag“, an dem er eine Lehre als graphischer Zeichner beginnt, das Studium am Leipziger Literaturinstitut unter der Ägide des charismatischen Georg… Continue Reading „141. Heinz Czechowski liest aus seinen Lebenserinnerungen“

40. Ammann hört auf

Presse-Mitteilung des Verlages: Zum 30. Juni 2010 wird der Ammann Verlag seine publizistische Verlagsarbeit beenden. 1981 von Egon Ammann und Marie-Luise Flammersfeld gegründet, erreichte der Verlag sogleich mit seiner ersten Publikation, dem Erzählungsband »Die Tessinerin« von Thomas Hürlimann, internationale Aufmerksamkeit. Für das Frühjahr 2010… Continue Reading „40. Ammann hört auf“

112. Ansehnlich

der Fortgang der Titel-Reihe [Neuer Wort Schatz], die jetzt ihren vorläufigen Abschluß (genauer gesagt: eine Pause) mitteilt. Die letzten 6 Gedichtporträts zeigen, was die Reihe insgesamt ausmacht: Mut zum Risiko, will sagen zu jungen, noch nicht durchs Feuilleton abgesegneten Autoren, die mit mindestens der… Continue Reading „112. Ansehnlich“