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Veröffentlicht am 11. März 2010 von lyrikzeitung
Bedeutsam an diesem Band ist auch, dass er die Entwicklungen und Konstanten im lyrischen Schaffen einzelner Dichter erkennen lässt, neben den bereits Genannten besonders jene Volker Brauns, Peter Huchels, Karl Mickels, Heinz Czechowskis, Harald Gerlachs und Wolfgang Hilbigs. Die Struktur dieser Anthologie ermöglicht thematische Vergleiche von Jahr zu Jahr; sie zeigt freilich auch, woher die ostdeutschen Lyriker der jüngeren Generation vor und nach der sogenannten Wende kommen und wovon sie sich abgesetzt haben – man denke etwa an Uwe Kolbe, Barbara Köhler, Kathrin Schmidt und Lutz Seiler. …
Die Form dieser Gedichte verweigerte sich zumeist dem Experiment; die Autoren arbeiten motivisch vergleichsweise konventionell, rufen Hölderlin auf und die Droste (Biermann unüberhörbar Heine), erinnern pflichtschuldig an Lenin (Rainer Kirsch), aber auch an die Geschwister Scholl (Waltraud Hauff). Sie leiden am «deutschen Problem», an diesem «zerrissenen Land», dem « einen Organismus mit zwei Herzen» (Eva Strittmatter) und geben sich nur gelegentlich «werktätig». / Rüdiger Görner, NZZ 11.3.
Lyrik der DDR. Hrsg. v. Heinz Ludwig Arnold und Hermann Korte. Unter Mitarbeit von Nadine J. Schmidt und Axel Ruckaberle. S.-Fischer-Verlag. Frankfurt am Main 2009. 448 S., Fr. 42.90.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Anthologien, Barbara Köhler, DDR-Lyrik, Eva Strittmatter, Harald Gerlach, Heinz Czechowski, Karl Mickel, Kathrin Schmidt, Lutz Seiler, Peter Huchel, Rainer Kirsch, Rüdiger Görner, Uwe Kolbe, Volker Braun, Waltraud Hauff, Wolfgang Hilbig
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