Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Beim Stichwort Poesiealbum ist Google noch westdeutsch-rückständig und listet seitenweise die so genannten 19.-Jahrhundert-Alben, die es auch im 21. noch gibt. (In meiner Kindheit nannte man sie Pohsie, leider hatten sie nur Mädchen). Seit 1967 aber hat das Wort durch Bernd Jentzsch eine neue… Continue Reading „27. Brüllend und das Maul voll Suff“
Gestorben ist der deutsche Schriftsteller Arno Reinfrank in London im Alter von 66 Jahren. Reinfrank verließ die Bundesrepublik 1955 aus Protest gegen die Adenauer-Politik. Seit 1989 gehörte Reinfrank dem deutschen Schriftstellerverband PEN (Ost) an. Zwei weitere Lyriker starben durch Selbstmord. Der holländische Rockmusiker, Maler… Continue Reading „65. Rückblende Juli 2001: Journalistischer Sumpf“
Machmud Darwisch lebt noch und ist einer der letzten Dichter, die selber ein Mythos sind, einer wie Lorca, wie Majakowski, wie Neruda oder Nazim Hikmet. Agnes Miegel ist eine Nazisse: 1940 erhielt sie den »Goethepreis der Stadt Frankfurt«. Frau Miegel bedankte sich artig, wurde… Continue Reading „59. Rückblende Juni 2001: Nicht jeder mag Berlin“
Der letzte Dreck kam im April aus Österreich: Alltag in Österreich: „Kronenzeitung“ feiert Hitler. Eine Behauptung, eine Frage, ein Gedankenspiel – wäre es möglich, daß in einer großen deutschen Tageszeitung an einem 20. April folgendes Gedicht an prominenter Stelle erscheint: „Fürwahr, ein großer Tag ist… Continue Reading „47. Rückblende April 2001: Bartträger“
1958 schrieb das Mitglied der Darmstädter Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Literaturkritiker, Übersetzer, Herausgeber und Cheflektor Walter Boehlich, namens des Suhrkamp Verlages an Ernst Jandl: „Wir erlauben uns, Ihnen Ihre Gedichte wieder zurückzuschicken, da wir uns ausser Stande sehen, in diesen puren… Continue Reading „121. Der traurige Fall“
Jacques Derrida tritt dem Dichter und geliebten Lebenspartner Ernst Jandl an die Seite, mit dem Friederike Mayröcker in dem fünf Jahre nach seinem Tod erschienenen Prosabuch ‚Und ich schüttelte einen Liebling‘ (2005). Jandl geistert auch durch dieses Buch; an ihn, der unter dem Namen… Continue Reading „76. als säsze man im Zug und die Landschaft flöge vorbei“
Zu diesem Thema ein Gedicht und eine Erinnerung von Wolf Wondratschek, Die Presse 17.12. Auszug aus dem Gedicht: Von einer Dichterlesung konnte, gottseidank, bald keine Rede mehr sein. Er schrie, er flüsterte, biss in die Sätze hinein, riss sie, unendlich schweigsam, in Stücke. (…)… Continue Reading „64. Wie man den Jandl trifft“
Benn habe Brecht überholt, meldete eine durchaus verdienstvolle Lyrikzeitschrift, die es versteht, jedes neue Heft in die Medien zu bringen (jüngst wegen eines bayrischen Kreuzzugs gegen dieselbe). Ich sage garnichts dagegen, das ist auch eine Kunst. Wie jetzt so damals griffen es Spiegel &… Continue Reading „57. Rumänien vorn!“
„Die arabische Lyrik ist viel emotionaler als die deutsche, die doch stark rational, ja, philosophisch geprägt ist“, meinte Omar Abou Hamdan, der junge Schriftsteller aus Souida (Syrien), während er den Tee und die arabischen Süßigkeiten probierte, die das Forum Eine Welt im Evangelischen Gemeindezentrum Daun… Continue Reading „56. „Rrrrrrrrrrazzional“*“
Fehlen mir die Worte, fehl ich mir selber, und komme ich nicht zu Wort, komme ich nicht zu mir selber. Nur wenn ich nur nach meinen Worten beurteilt werde, werde ich überhaupt beurteilt, und ganz beim Wort genommen, werde ich wahrgenommen. Denn ich bin… Continue Reading „41. Luriker“
Auf einer Kinoleinwand ist Jandls legendärer Auftritt 1965 in der Londoner Royal Albert Hall zu sehen, wo er das Publikum mit dem Vortrag seines Napoleon-Gedichtes «Ode auf N» zum Toben bringt, in einem guten alten Fernsehgerät demonstriert der promovierte Germanist Dr. Ernst Jandl dem… Continue Reading „80. Ernst-Jandl-Show“
Erdmöbel: DDR-Deutsch für Sarg (Deutsche Welle) Hier werden Sie geholfen: BRD-Deutsch für „Hier hilft man Ihnen“ (Michael Gratz) Ersteres weiß jeder – von den Medien gebriefte – Experte (also Jeder), letzteres vielleicht ich allein. (Frei nach Jandl)
Als zentrale Instanz in Lautgebungsfragen besaß der Wiener Dichter Ernst Jandl (1925- 2000) das Prestige eines Musikers: Und so ist auch die als Sonderschau des Wien Museums angelaufene „Ernst Jandl Show“ vor allem ein elektrisierendes akustisches Wechselbad. In zahlreichen Klangwolken umschmeichelt den Besucher Jandls… Continue Reading „12. Ernst Jandl Show“
Das erste Heft der „manuskripte“ erschien am 4. November 1960 zur Eröffnung des Forum Stadtpark, mit dem die Zeitschrift lange Zeit auf organisatorischer wie auf ideeller Ebene verbunden war. Ein hektografiertes Heft, 15 Blätter in einer Auflage von 100 Stück, Preis drei Schilling, ausschließlich… Continue Reading „118. „Manuskripte“ 50 Jahre“
Carmen Tartarotti hat sich auf die Suche gemacht nach der geeigneten Form, von dieser Frau und ihrem Werk zu erzählen, und sie hat sie tatsächlich gefunden: eine Sammlung von Eindrücken, Kamerafahrten durch Räume, kleine Papierstreifen an den Wänden, auf der Maschine geschriebene Fragmente der… Continue Reading „59. Papierstreifen an den Wänden“
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