Kategorie: Frankreich

55. MOND-äne Zitate zum Landungsjubiläum

G&GN-Institut Berlin-NewCologne / Aufgrund des Totalausfalls meines Computers hatte ich in der letzten Woche endlich einmal wieder genug Zeit, mich meiner Lyrik-Sammlung zu widmen: Passenderweise fiel mir beim Entstauben des Bücherregals ein vergessener Gedichtband mit dem Titel „MONDLANDUNG“ in die Hände! Dadurch inspiriert durchforstete… Continue Reading „55. MOND-äne Zitate zum Landungsjubiläum“

134. Globales Kreolisch

Für Glissant, der heute neben Martinique in Paris lebt und an der City University New York lehrt, stellt die Karibik mit ihrem buntscheckigen Kulturgemisch ein Musterbeispiel für produktiv gelebte „Globalität“ dar, die der westlich-hegemonialen Globalisierung entgegengesetzt wird. Inbegriff dessen soll die Kreolsprache sein, die… Continue Reading „134. Globales Kreolisch“

119. Das archipelische Denken

Ein Besuch bei dem Autor Édouard Glissant auf Martinique Glissant wehrt sich gegen die Eingemeindungen des Diversen durch den westlichen Universalismus, die er als neue Form von Kolonialismus begreift. Er hat ein „Institut du tout-monde“ gegründet und attackiert den Begriff der „frankophonen“ Literatur. Mit… Continue Reading „119. Das archipelische Denken“

93. Selbstverständlich Pound

Ein Meisterstück, ein Geniestreich (könnte man sagen; wenn man das nicht über viele Nummern dieser Zeitschrift sagen könnte). Schreibheft Nr. 69 ist fast vollständig dem Dichter Ezra Pound gewidmet, von dem ein polizeiliches Foto vom 26. Mai 1945 aus Pisa den Titel ziert. Es… Continue Reading „93. Selbstverständlich Pound“

132. Armenier und Dichter

In La Rochelle gibt es nicht viele Armenier, aber die Gemeinschaft der Poeten ist gut vertreten, schreibt Rémy Prin bei Yevrobatsi („Armenier Europas, Bürger der Welt“). Vor allem gibt es «das Volk der Poeten. Für mich ist Grigor von Narek Franzose und Apollinaire Armenier… Continue Reading „132. Armenier und Dichter“

95. Koloniale Lebenslüge Frankophonie?

44 französischsprachige Schriftsteller, darunter Tahar Ben Jelloun, Édouard Glissant, Jean-Marie Gustave Le Clézio, Erik Orsenna und Jean Rouaud, haben in der Literaturbeilage von Le Monde am 16.3. ein Manifest gegen die französische Lebenslüge der Frankophonie veröffentlicht. Sie wollen nicht länger als Exoten am Rande… Continue Reading „95. Koloniale Lebenslüge Frankophonie?“

39. Poetik der Beziehung gesucht

Der Dichter Édouard Glissant aus Martinique rettete mit seiner Eröffnungsrede den – von den Vor-Eröffnungsreden der Offiziellen arg belasteten – Beginn des Internationalen Literaturfestivals Berlin, meint die taz vom 7.9.: Ein „Lob der Unterschiedlichkeiten und der Differenz“ wollte Glissants Ansprache sein, und er trug dieses… Continue Reading „39. Poetik der Beziehung gesucht“

50. Urs Engeler Editor

Die Frankfurter Buchmesse naht und alle unsere Herbstbücher sind glücklich da: Wir setzen die Edition der Erzählungen von Maurice Blanchot in der Übersetzung von Jürg Laederach mit Der letzte Mensch fort, segeln mit Bert Papenfuß‘ Rumbalotte unter der schwarzen Flagge von Anarchie und Piraterie,… Continue Reading „50. Urs Engeler Editor“

59. Vertonte Lyrik zum Festival

Acht Komponistinnen und Komponisten vertonen Gedichte von acht Dichterinnen und Dichtern und bringen sie am kommenden Donnerstag, 23. Juni, im Konzerthaus Berlin zur Uraufführung. Mitwirkende Dichter sind Marcel Beyer, Björn Kuhligk, Michael Lentz, Ulrich Schlotmann, Nikolaus Schneider, Ulf Stolterfoht, Anja Utler und Uljana Wolf.… Continue Reading „59. Vertonte Lyrik zum Festival“

21. Reines Gekritzel

Das Resultat ist „reines Gekritzel“, schrieb André Masson (1896-1987). Er war es, dem wir die Einführung der „écriture automatique“ in die Malerei verdanken, jener legendären Methode, das Bewusstsein – und damit Vernunft, Moral und Ästhetik – durch automatisches Schreiben und Zeichnen zu unterlaufen. „Die… Continue Reading „21. Reines Gekritzel“

12. Opium statt Syphilis

A new biography, “Baudelaire in Chains,“ insists that intoxication, far from being the wellspring of the poet’s spirit, was “the root of all his problems.“ And that’s a lot of problems, observes the author, Frank Hilton, including Baudelaire’s “inability to manage his financial affairs,… Continue Reading „12. Opium statt Syphilis“

49. Lyrikanthologie Manyoshu

Der französische Japanologe René Sieffert hat die Lyrikanthologie Manyoshu (8. Jahrhundert) vollständig in fünf Bänden ins Französische übersetzt. Er zitiert einen anonymen japanischen Leser des 12. Jahrhunderts: If you compose a poem, either in our language, or in Chinese, your name will forever be… Continue Reading „49. Lyrikanthologie Manyoshu“

14. Wolkenlesen

Der folgende Radioessay veranschaulicht voller Witz, auf welche Weise unter Zuhilfenahme stimulierender Mittel – in diesem Fall Haschisch – Dichtung entsteht; als Kronzeugen werden Théophile Gautier, Gérard de Nerval, Fitz Hugh Ludlow und Walter Benjamin aufgerufen. Über das Schreiben und Protokollieren in tranceartigen Zuständen… Continue Reading „14. Wolkenlesen“

78. The Yellow Star Again

„Are those beets your dog’s eating?“ „No, it’s a Jew who fell down in the snow.“ „They could find some other place to faint instead of my sidewalk.“ Im Februar 1944 wurde der Dichter Max Jacob in Paris von den Nazis verhaftet. Er starb… Continue Reading „78. The Yellow Star Again“

3. Meine Besitztümer und andere Texte

Mit seinen bissigen Aperçus und den bizarr-hintergründigen Selbstbeobachtungen schafft Michaux wie beiläufig einen Fundus höchst origineller Bilder. Eher selten erscheinen derart intensive Momente auch im Lichte grüblerischer Bilanzierung, dann also ernst und melancholisch, aber ebenso faszinierend, wie in dem kleinen Text «Mein Leben»: Du… Continue Reading „3. Meine Besitztümer und andere Texte“