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Alfred Lichtenstein (* 23. August 1889 in Wilmersdorf; † 25. September 1914 bei Vermandovillers, Frankreich) Landschaft Wie alte Knochen liegen in dem Topf Des Mittags die verfluchten Straßen da. Schon lange ist es her, daß ich dich sah. Ein Junge zupft ein Mädchen an… Continue Reading „Landschaft“
Vor 100 Jahren war ein heißer Sommer und soweit Frieden in Europa. Viele und namentlich auch viele der von uns „Expressionisten“ genannten Dichter empfanden die relative Ruhe als bedrückend und erhofften im Gedicht einen Sturm. Den bekamen sie auch bald. Viele verloren das Leben,… Continue Reading „Abschied vom Frieden 1913“
Ein neues Heft der Reihe Versensporn bringt einen Querschnitt durch das lyrische Werk des Expressionisten Alfred Lichtenstein. Alfred Lichtenstein (* 23. August 1889 in Wilmersdorf; † 25. September 1914 bei Vermandovillers, Département Somme, Frankreich) Gegen Morgen Was kümmern mich die flinken Zeitungsjungen. Mich ängstet nicht… Continue Reading „Gegen Morgen“
L&Poe Journal #02 Essay Essay von Bertram Reinecke (Dritte Folge) Versbau und Beliebigkeit Verskollaboration organisieren – Einzelfälle Über Haltung und Versgrammatik (3) Versbau und Beliebigkeit Arbeite ich mit Zeilen lebender DichterInnen[1], reagieren diese manchmal mit Freude, manchmal mit Neugier oft aber auch mit Verunsicherung.… Continue Reading „Versbau und Beliebigkeit“
erschien in der Zeitschrift Der Sturm Alfred Lichtensteins Gedicht »Die Dämmerung«. Die Dämmerung Ein dicker Junge spielt mit einem Teich. Der Wind hat sich in einem Baum gefangen. Der Himmel sieht verbummelt aus und bleich, Als wäre ihm die Schminke ausgegangen. Auf lange Krücken schief herabgebückt… Continue Reading „Heute vor 111 Jahren“
Alfred Lichtenstein (* 23. August 1889 in Wilmersdorf; † 25. September 1914 bei Vermandovillers, Département Somme, Frankreich) Man hat mich glücklich eingesperrt, Dran ist mir nichts gelegen, Und für total verrückt erklärt Des Dichtens nämlich wegen. Denn erstens dicht‘ ich unerlaubt, Grob und unmanierlich. Und zweitens dicht‘ ich überhaupt Und drittens zu natürlich. Und… Continue Reading „Man hat mich glücklich eingesperrt“
Alfred Lichtenstein (* 23. August 1889 in Wilmersdorf; † 25. September 1914 bei Vermandovillers, Département Somme, Frankreich) Die Zeichen Die Stunde rückt vor. Der Maulwurf zieht um. Der Mond tritt wütend hervor. Das Meer stürzt um. Das Kind wird Greis. Die Tiere beten und… Continue Reading „Die Zeichen“
Alfred Lichtenstein (* 23. August 1889 in Wilmersdorf; † 25. September 1914 bei Vermandovillers, Département Somme, Frankreich) Jetzt tut man mir nichts mehr beim Militär. Wer achtet noch auf mich. Man hat sich längst gewöhnt An meine sonderbaren Zivilistenaugen. Beim Exerzieren bin ich halb… Continue Reading „Jetzt tut man mir nichts mehr beim Militär“
Alfred Lichtenstein Das Konzert Die nackten Stühle horchen sonderbar beängstigend und still, als gäbe es Gefahr. Nur manche sind mit einem Mensch bedeckt. Ein grünes Fräulein sieht oft in ein Buch. Und einer findet bald ein Taschentuch. Und Stiefel sind ganz gräßlich angedreckt. Aus… Continue Reading „Das Konzert“
Alfred Lichtenstein (23. August 1889 Wilmersdorf – 25. September 1914 bei Vermandovillers, Département Somme, Frankreich) Aus: Die Gedichte des Kuno Kohn Etwa an einen blassen Neuklassiker Du, früher August, fühlst dich jetzt Hellene. Dahin sind Hurenhuld und Schiebetänze, Die Poesie berliner Äppelkähne Entschwand dir in… Continue Reading „Etwa an einen blassen Neuklassiker“
Liebe L&Poe-Leserinnen und -Leser, seit Ende 2000 gibt es die Lyrikzeitung, 15 Jahre als Tages-, jetzt als Wochenzeitung. Jeden Freitag neu mit Nachrichten aus der Welt der Poesie. Poetry is news that stays news, sagt Pound. In der heutigen Ausgabe: Yevgeniy Breyger, Safiye Can, Helmut Heißenbüttel,… Continue Reading „L&Poe ’17-11“
Wiederholte Unmutsäußerung Es gibt Texte, die lähmen. Sie sind irgendwie enttäuschend, tun eventuell etwas weh, aber sind zu verschämt, zu unverbindlich, als dass sie leicht darlegbare Irrtümer enthalten. Im günstigsten Falle muss man deren Autoren zu Gute halten, dass sie sie gedankenlos niedergeschrieben haben.… Continue Reading „63. Unmut“
Die Ahnung von „Weltende“ (so der Titel des berühmten Gedichts von Jakob van Hoddis), von Weltzerschleuderung, mit sprachlicher Zerschleuderung im Gefolge, muss damals die Köpfe dieser Dichter besetzt und für Hochdruck gesorgt haben. Doch wer verdüstert uns den Himmelsklumpen so dramatisch wie Lichtenstein? Wer… Continue Reading „33. Umstürzende Omnibusse“
Er ist einer der beliebtesten deutschen Schauspieler und von ganzem Herzen Romantiker: „Ein Leben ohne Gedichte, diese kleinen Leuchtfeuer in der Dunkelheit, ist mir heute nicht mehr vorstellbar.“ Ulrich Tukur hat seine Sammlung der deutschen Liebesgedichte „Wehe, wirre, wunderliche Worte“ herausgegeben. Katharina John hat dafür in… Continue Reading „94. Wirre, wunderliche Worte“
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