Schlagwort: T.S. Eliot

77. Monokultur und Vielsprachigkeit

Da sah ich sie also, Rücken an Rücken gestellt, eng beieinander im Keller. Die alphabetische Ordnung hatte es so gefügt. Nach dem B mit den Bücherbeständen Gottfried Benns kam der Buchstabe C mit der bibliophilen Hinterlassenschaft Celans. Der Unterschied hätte nicht grösser sein können:… Continue Reading „77. Monokultur und Vielsprachigkeit“

29. Streit um T.S. Eliot-Preis

Die Lyrikerin Alice Oswald, die bereits 2002 für ihren Band  „Dart“ mit dem prestigeträchtigen TS Eliot-Preis ausgezeichnet wurde, zog sich aus Protest gegen das Sponsoring von der 10 Titel umfassenden Shortlist des diesjährigen Preises zurück. Die Investmentgesellschaft Aurum, die Hedge Fonds verwaltet, hat einen… Continue Reading „29. Streit um T.S. Eliot-Preis“

20. Fundamentaler Schriftsteller

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Luzi aus dieser hermetischen Isolation heraus. Er suchte und fand den Anschluss an die Moderne, etwa an T. S. Eliots „Waste Land“. Wichtige Gedichte dieser Zeit bündelte 1960 der Band „Il giusto della vita“. In ihm sucht die Poesie… Continue Reading „20. Fundamentaler Schriftsteller“

12. Gestorben

Im Alter von 96 Jahren starb in London Emanuel Litvinoff, ein in England geborener jüdischer Dichter, der mit einer vernichtenden Verskritik am Antisemitismus T.S.Eliot bekannt wurde – und dafür, daß er sie  1951 im Beisein Eliots vortrug. / MARGALIT FOX, New York Times 3.10. Hier… Continue Reading „12. Gestorben“

6. Gestorben

Jack Kerouac spielte vor ihrem Fenster Bongo und wollte mit ihr ausgehen. Fran Landesman verwandelte ihr Leben in eine Kunstform – auch durch ein überaus öffentlich ausgetragenes außereheliches Sexleben, das sie gern mit der Londoner Boulevardpresse teilte. Aber eine anhaltende Spur hinterließ sie mit… Continue Reading „6. Gestorben“

147. Czesław Miłosz 100

In der Zeit der deutschen Besatzung, die Czesław Miłosz intensiv schreibend und übersetzend hauptsächlich in Warschau verbrachte, änderte sich seine poetische Orientierung. Am Beginn seiner Laufbahn hatte er die französische Lyrik bewundert, ab den späten dreissiger Jahren interessierte er sich mehr und mehr für englischsprachige… Continue Reading „147. Czesław Miłosz 100“

130. Nobelpreis für Dylan?

Um Dylan als das auszuzeichnen, was er ist, müsste die Schwedische Akademie nicht die sperrangelweite Tür noch einmal einrennen, die früher mal zwischen ‚Hochkultur‘ und ‚populärer Kultur‘ geschlossen war. Sie müsste sich auch nicht eine Liste von Zitaten von T.S. Eliot oder Robert Burns… Continue Reading „130. Nobelpreis für Dylan?“

122. Four Quartets

Im Théâtre Lionel-Groulx in Sainte-Thérèse tanzt die Choreographin Deborah Dunn zu den „Four Quartets“ von T.S. Eliot. / Mehr

65. Rückblende Juli 2001: Journalistischer Sumpf

Gestorben ist der deutsche Schriftsteller Arno Reinfrank in London im Alter von 66 Jahren. Reinfrank verließ die Bundesrepublik 1955 aus Protest gegen die Adenauer-Politik. Seit 1989 gehörte Reinfrank dem deutschen Schriftstellerverband PEN (Ost) an. Zwei weitere Lyriker starben durch Selbstmord. Der holländische Rockmusiker, Maler… Continue Reading „65. Rückblende Juli 2001: Journalistischer Sumpf“

109. T.S. Eliot Prize für Derek Walcott

Derek Walcott ist zurück: er erhält den T.S. Eliot Prize für Lyrik (£15,000) für den 2010 erschienenen Band White Egrets. Die Vorsitzende der Jury, die Lyrikerin Anne Stevenson, erklärte, daß die außergewöhnlich starke Shortlist es in diesem Jahr besonders schwer machte, einen Sieger zu… Continue Reading „109. T.S. Eliot Prize für Derek Walcott“

7. Anführungszeichen-Literatur

Allein der Auftakt zur schließlich publizierten 100-Seiten-Schrumpffassung aus Braschs Monsterprojekt ‚Mädchenmörder Bruhnke‘ hat eine exzentrische poetische Dichte, nach der man in der Gegenwartsliteratur suchen kann: ‚Als falle eine Zeit, die mir schon für immer vergangen schien, plötzlich wieder über mich her, wie ein großes… Continue Reading „7. Anführungszeichen-Literatur“

58. Pfeifen auf Individualität

Rolf Spinnler: Die Avantgarde hatte ja durchaus elitäre Züge, wenn man an Lyriker wie Mallarmé, Eliot, Pound oder George denkt. Sie haben sich als Wissenschaftler aber besonders für populäre Kunstformen wie den Abenteuerroman, die Operette eingesetzt. Volker Klotz: Sicher, es gibt in der Moderne eine Tradition… Continue Reading „58. Pfeifen auf Individualität“

57. Rumänien vorn!

Benn habe Brecht überholt, meldete eine durchaus verdienstvolle Lyrikzeitschrift, die es versteht, jedes neue Heft in die Medien zu bringen (jüngst wegen eines bayrischen Kreuzzugs gegen dieselbe). Ich sage garnichts dagegen, das ist auch eine Kunst. Wie jetzt so damals griffen es Spiegel &… Continue Reading „57. Rumänien vorn!“

97. Dunkel, schwierig, radikal und extrem

„When poetry is obscure this is chiefly because information necessary for comprehension is not part of the reader’s knowledge . . . and finding out this information may dispel much of the obscurity. When poetry is difficult this is more likely because the language and structure… Continue Reading „97. Dunkel, schwierig, radikal und extrem“

69. Blooms Idee des „starken Dichters“

Bloom nämlich schrieb geradezu provokativ ein Buch mit dem Titel „The Western Canon“. Vier Weltalter der Dichtung eröffnen sich nun als sehr populär gehaltenes Panorama vor dem Leser: das theokratische Zeitalter (es ist sehr lang, indem es vom Gilgamesch-Epos bis zum Nibelungenlied reicht), das… Continue Reading „69. Blooms Idee des „starken Dichters““