Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Algernon Charles Swinburne (* 5. April 1837 in London; † 10. April 1909 ebenda) Tragischer Chor Vor aller der Jahre Anheben, Da der Mensch ward, kamen heran, Zeit ihm Zähren zu geben, Gram, mit dem Glas das rann, Lust, mit Schmerzen darwider, Sommer, mit… Continue Reading „Tragischer Chor“
Edna St. Vincent Millay (* 22. Februar 1892 in Rockland, Maine, USA; † 19. Oktober 1950 in Austerlitz, New York) Grabschrift des Wesens Mensch Hier liegt, unklagbar außer vor dem Meer Das bricht unwandelbar in leerer Welt, Mensch der Höchstvielfache, in Staub gefällt Um… Continue Reading „Grabschrift des Wesens Mensch“
Trakl-Preis an Andreas Okopenko Es sah einmal so aus, als schriebe Andreas Okopenko seine Lyrik für eine kleine Minderheit. Als 1980 im Verlag Jugend & Volk Okopenkos Gesammelte Lyrik erschien, war das ein Unterfangen, das erhebliche Widerstände überwinden musste. Nie hatte sich Okopenko in… Continue Reading „L&Poe Rückblende: Februar 2002“
Düsseldorfer Literaturpreis für Marcel Beyer Der Lyriker, Erzähler und Essayist Marcel Beyer ist der unumstrittene 15. Träger des Düsseldorfer Literaturpreises und hat den mit 20.000 Euro ausgestattet Preis von der Kunst- und Kulturstiftung der Düsseldorfer Sparkasse jüngst in Empfang genommen. Gelobt wurde von der… Continue Reading „Digest 13.-14.6.“
Der Dichter Rudolf Borchardt, Spross einer deutsch-jüdischen Kaufmannsfamilie in Königsberg, war einer der großen unzeitgemäßen Literaten des 20. Jahrhunderts. Ein erz-konservativer Rebell, der mit Leidenschaft gegen den Zeitgeist der Moderne zu Felde zog. / Radio Bremen
Jeder Überragende schickt ein Dutzend Große in die Kälte der Vergessenheit. Ein Celan verdunkelt die Eich, Lehmann, von der Vring, Bobrowski und Lavant. Die wir sonst stets die liberale Vielfalt preisen, anerkennen unbeirrt den Monarchen, den Ersten und Einen, die führende Größe, die die… Continue Reading „Gegen den Kanon“
In einer für ihn typischen Denkfigur hat Borchardt sein individuelles Schicksal mit demjenigen seiner Nation identifiziert. Die rasante Modernisierung Deutschlands in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der damit einhergehende Verlust aller Verbindlichkeit – das war die Auflösung familiärer Gemeinschaft, wie er sie… Continue Reading „112. Rudolf Borchardt und die Frau“
Dass Borchardt ihn in dem «Brief»-Aufsatz, der die Festschrift «Eranos» zu Hofmannsthals fünfzigstem Geburtstag einleiten sollte, als «die endliche Tuba der Geschichts- und Geisterwelt Habsburgs» ansprach, führte zu jener wütenden Antwort, die beinahe das Ende der Beziehung bedeutet hätte: «Ich bin keine Tuba, will… Continue Reading „111. Rudolf Borchardt und Hugo von Hofmannsthal“
Wolfram Groddeck konzentriert sich auf Robert Walsers eigenartige Verlaine-Rezeption, die zwischen Abneigung und ironischer Distanznahme oszilliert. Ausgangspunkt ist die Episode, die Alfred Fankhauser, in den Zwanziger Jahren Sekretär des Schweizerischen Schriftstellervereins, zum Besten gibt. So soll er in alkoholisiertem Zustand Walser gestanden haben, mit… Continue Reading „42. Einfluß“
„Wir wollen uns zu unseren Geschlechtsorganen bekennen/ auf die Catullsche Weise“, schrieb Günter Kunert 1966. Der sei so obszön, sagte mir eine Studentin vor 10 Jahren, als ich den Namen Catull erwähnte. (Ein paar Jahre später wirkte sie in einem Erotikfeature im Studentenradio mit… Continue Reading „69. Catullsche Weise“
Mary Jo Bang, die für ihren jüngsten Band —Elegy— 2007 den National Book Critics Circle Award erhielt, gibt eine superzeitgenössische („über-contemporary“) postmoderne Übersetzung Dantes. Und, OMG (um eine Wendung zu benutzen, die sie darin hätte benutzen können aber nicht hat), Bang rockt und rollt… Continue Reading „76. Gerocktes Inferno“
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