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Veröffentlicht am 27. Januar 2022 von lyrikzeitung
Bernd Jentzsch
(* 27. Januar 1940 in Plauen)
Die grünen Bäume starben in uns ab Die grünen Bäume mit den schwarzen Stämmen Wuchsen in uns ein und starben in uns ab. Die Elemente der Erde, Phosphor und Schwefel, Fielen aus den Wolken am Tag und in der Nacht. Sirenen sägten Bunker in den Schlaf, Ein Taschenlampenstrahl war der Abendstern. Die Mäntel trugen wir übereinander. Blicke glitten nach oben, wo auch Stare flögen. Die roten Städte mit den schwarzen Haaren Glichen nicht den Städten aus dem Bilderbuch. Die wir unsere Väter nannten, erklärten nichts. Ihre Stimmen schwiegen unter Befehlen und Schnee. In den Wäldern toter Straßen und im Geäst Des Vogelflugs erwachten wir zu plötzlich. Die uns hätten Gefährten werden können, Trugen keine Haut auf dem Gesicht. Wir suchen nach der Haut unserer Gefährten In den Gesichtern derer, die noch leben. Zorn wohnt in uns, und Hoffnung ist da, Wenn wir an grüne Bäume denken. 1962
Aus: Bernd Jentzsch, Die alte Lust, sich aufzubäumen. Lesebuch. Leipzig: Reclam, 1992, S. 38f
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Bernd Jentzsch
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Lieber Michael! Ein wunderschönes Gedicht!!! Vielen lieben Dank für die großartige Bereicherung! Einen schönen Tag! Ich hoffe, bald mal wieder nach Greifswald zu kommen! Liebe Grüße, Camilla
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