Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 18. September 2020 von lyrikzeitung
Manchmal ist eine Übersetzung treuer, weil freier. Oder nur frei möglich? Wie hier bei Eduard Mörike:
Jesu benigne!
A cujus igne
Opto flagrare
Et te amare:
Cur non flagravi?
Cur non amavi
Te, Jesu Christe?
– O frigus triste!*
*) Diese Zeilen finden sich wirklich in einem uralten, wohl längst vergriffenen Andachtsbuch. Sie sind unnachahmlich schön; indessen fügen wir, um einiger Leser willen, diese Übersetzung bei:
Dein Liebesfeuer,
Ach Herr! wie theuer
Wollt‘ ich es hegen,
Wollt‘ ich es pflegen!
Hab’s nicht geheget,
Und nicht gepfleget,
Bin tot im Herzen,
– O Höllenschmerzen!
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Eduard Mörike
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare