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Veröffentlicht am 10. Februar 2024 von lyrikzeitung
Eduard Mörike
(* 8. September 1804 in Ludwigsburg, Kurfürstentum Württemberg; † 4. Juni 1875 in Stuttgart)
Restauration
nach Durchlesung eines Manuskripts mit Gedichten
Das süße Zeug ohne Saft und Kraft!
Es hat mir all mein Gedärm erschlafft.
Es roch, ich will des Henkers sein,
Wie lauter welke Rosen und Kamilleblümlein.
Mir ward ganz übel, mauserig, dumm,
Ich sah mich schnell nach was Tüchtigem um,
Lief in den Garten hinterm Haus,
Zog einen herzhaften Rettich aus,
Fraß ihn auch auf bis auf den Schwanz,
Da war ich wieder frisch und genesen ganz.
1837
Aus: Mein Gedicht ist die Welt. Deutsche Gedichte aus zwei Jahrhunderten. Herausgegeben von Hans Bender und Wolfgang Weyrauch. Band I. Frankfurt/Main, Olten, Wien: Büchergilde Gutenberg, o.J. (1982), S. 240
Hier mit dem Kommentar von Michael Braun (wobei sie leider den wichtigen Untertitel weggelassen haben).
Kategorie: Deutsch, Deutschland
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