Schlagwort: Marcel Reich-Ranicki

86. Der Fall Anders? Nein – der Fall des Literaturbeamten

Eine Schmähschrift Von Michael Gratz (Aus: Wiecker Bote 27-29/1999) Als ich einmal, in DDR-Jahren, zornig das Wort Beamte gebrauchte, wurde mir Belehrung zuteil: die gebe es in der DDR nicht. Voilà – diese Tür steht vielen offen. Beamte in der Literatur? Ja, als Türsteher. Jack… Continue Reading „86. Der Fall Anders? Nein – der Fall des Literaturbeamten“

93. Grass-Gedicht erregt Gemüter

Es heißt „Ein Wunder“ und geht so: „Soeben noch schlaff und abgenutzt / Nach soviel Jahren Gebrauch, / Steht Er / – Was Wunder! / Er steht -, / Will von dir, mir und dir bestaunt sein, / Verlästert und nützlich zugleich.“ Das Publikum ist… Continue Reading „93. Grass-Gedicht erregt Gemüter“

86. Die Streitende Gemeinde

Ein Sammelband zu Bachmann und dem Streit der Forschung  wird unter dem Titel „Eine Lady Di des Literaturbetriebs“ von Rolf Löchel abgehandelt: „Der Zusammenhang zwischen Leben und Werk ist ein zentraler Streitpunkt innerhalb der Bachmann-Forschung“, erklärt Renate Langer … Mag Langers Aussage auch …… Continue Reading „86. Die Streitende Gemeinde“

47. „Broder ist böse zu uns“

Die Debatte um ein spätes Gedicht von Günter Grass bringt auch einiges Gute zutage. Soviel Beschäftigung mit Lyrik war nie, sagen wir fast nie. Soviel Debatte um Antisemitismus ist auch selten. Zwar wird nicht unbedingt genaues Hinsehen und Unterscheiden gefördert, dafür Glaubensstärke und Gefühl.… Continue Reading „47. „Broder ist böse zu uns““

31. Adjektive

Also geb ich nach und schreib am populärsten Thema weiter: Reich-Ranicki: ekelhaft Biermann: stümperhaft (er nennt das auch „dumpfbackigen Polit-Kitsch“ und „literarische Todsünde“) Hochhuth: anmaßend Westerwelle: absurd (der Außenminister spricht ebenfalls von einer „literarischen Todsünde“) Die Wiener Presse meint: Meinungsmacher mögen angewidert sein von… Continue Reading „31. Adjektive“

3. BONANZA REPARATUR

Das Jahr fängt gut an. Der erste Fund im 12. L&Poe-Jahr stammt von Facebook sowie heute: BONANZA REPARATUR oder DAS LASSO DER POESIE. DIE WAHRHEIT ÜBER COWBOYLYRIK – DER FILM mit: Ulf Stolterfoht, als Hoss Cartwright, der Hauptheld Hans Mayer & Walter Jens, in… Continue Reading „3. BONANZA REPARATUR“

51. Mehr als ein gutes Dutzend. Lyrik 2011 (5)

Anthologie ∙ Einzeltitel ∙ Essayband ∙ Zeitschrift Wird in den nächsten 2 Tagen in alphabetischer Folge ergänzt. Nachträge der Leser sind durchaus erwünscht und erbeten und können hier als Kommentar eingetragen werden.  (Bitte erst unter dem jeweiligen Buchstaben eintragen, hier also nur N – Sch.… Continue Reading „51. Mehr als ein gutes Dutzend. Lyrik 2011 (5)“

24. Lyrik-Fexe

Der Welt-Autor (schönes Wort) und hauptberufliche Modernefresser Tilman Krause schimpft: Mutlos und kraftlos, ein Fall für Lyrik-Fexe Die Würdigung Tomas Tranströmers ist eine schwache Entscheidung, denn er verkörpert jene klassische Moderne, die seit einem halben Jahrhundert etabliert ist. Wie aufschlußreich seine Gleichsetzung „Lyrik“ =… Continue Reading „24. Lyrik-Fexe“

86. Selbstkorrektur

Keine Dichterin deutscher Sprache hat das Publikum so polarisiert wie Ulla Hahn. Die nüchternen „Alltagslyriker“ ärgerte sie Anfang der Achtzigerjahre mit melodiösen Volksliedstrophen. Die Rondos und Sonette der promovierten Literaturwissenschaftlerin knüpften geradewegs an die klassisch-romantische Tradition mit ihrem Regelmaß von Metrum und Rhythmus an.… Continue Reading „86. Selbstkorrektur“

84. Schwieriges Gespräch

Ich habe mich nie über Nelly Sachs und ihre Lyrik geäußert. Aber ich habe sie doch im Februar 1965 in Stockholm besucht. Von Freunden aus dem Goethe-Institut wurde ich gewarnt: Das Gespräch werde schwierig und nicht ergiebig sein. Denn ihr psychischer Zustand sei sehr… Continue Reading „84. Schwieriges Gespräch“

29. Kotzbrocken u. Klassiker

Wolf Wondratschek hat Prostituierte beschimpft, Kokain geschnupft – und unsterbliche Verse verfasst. Im Gespräch mit Sven Michaelsen zieht er die Lehren aus einem deutschen Dichterleben (…) Heillos zerrüttet ist das Verhältnis der deutschen Frauenbewegung zu Wolf Wondratschek. Mal machten ihn gezielte Kotzbrocken-Statements zur Hassfigur („Ich… Continue Reading „29. Kotzbrocken u. Klassiker“

59. Rückblende Juni 2001: Nicht jeder mag Berlin

Machmud Darwisch lebt noch und ist einer der letzten Dichter, die selber ein Mythos sind, einer wie Lorca, wie Majakowski, wie Neruda oder Nazim Hikmet. Agnes Miegel ist eine Nazisse: 1940 erhielt sie den »Goethepreis der Stadt Frankfurt«. Frau Miegel bedankte sich artig, wurde… Continue Reading „59. Rückblende Juni 2001: Nicht jeder mag Berlin“

26. „Why Adonis should win the Nobel“

Warum nicht mitspekulieren? Ein großer Dichter, der den Preis wohl verdient. Fest steht: sollte der syrische Dichter als Preisträger benannt werden, oder auch irgendein anderer außer X und Y, das deutsche Fernsehen wird als ersten Marcel Reich-Ranicki befragen, der im ersten Satzteil den Preisträger… Continue Reading „26. „Why Adonis should win the Nobel““

113. „Leider ja“

Kann ein Mann wie Gottfried Benn, der mit dem Faschismus sympathisierte, überhaupt ein guter Lyriker sein? Solveig Keller, Düsseldorf Reich-Ranicki: Leider ja. Ich wiederhole: L e i d e r  ja. /  Sonntagsfrage, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 3.7.

118. Die Poesie der jungen Sarah Kirsch

Sarah Kirsch war schon in ihren frühen Jahren eine berühmte, jedenfalls in der DDR anerkannte Dichterin: Sie wurde 1935 im Harz geboren, sie ging 1977 in die Bundesrepublik. Sie lebte einsam in Schleswig-Holstein und wurde dann, im Westen, offensichtlich unterschätzt. Die Poesie der jungen… Continue Reading „118. Die Poesie der jungen Sarah Kirsch“