Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Liebe L&Poe-Leserinnen und -Leser, seit Ende 2000 gibt es die Lyrikzeitung, 15 Jahre als Tages-, jetzt als Wochenzeitung. Jeden Freitag neu mit Nachrichten aus der Welt der Poesie. Poetry is news that stays news, sagt Pound. In der heutigen Ausgabe: Peter Härtling und Werner Hamacher †.… Continue Reading „L&Poe ’17-19“
Oktober 2015: In Deutschland und in ganz Europa ist die Diskussion über die Flüchtlingskrise auf dem Höhepunkt. In dieser historischen Situation fliegt der Berliner Lyriker Björn Kuhligk an die äußerste Grenze Europas, in die Marokko vorgelagerte spanische Exklave Melilla. Die autonome Küstenstadt (eine weitere… Continue Reading „An die Grenze“
„Die Poesie“, so schrieb Friedrich Schlegel 1797 in seinen „Kritischen Fragmenten“, „ist eine republikanische Rede, eine Rede, die ihr eignes Gesetz und ihr eigner Zweck ist, wo alle Teile freie Bürger sind und mitstimmen dürfen.“ Genau 200 Jahre später hat Paul Wühr, der große… Continue Reading „Paul Wühr †“
EJ: Mit ihren neuesten Gedichten zieht Friederike Mayröcker alle Register. Zärtlich bekennt sie sich zum postumen Partnerlook in Sachen Ernst Jandl: „Du hast gewildert in den Manuskripten von EJ“. Und JD: Doch ihr literarischer Mittelsmann ist nicht Baudelaire, sondern „JD“, der französische Philosoph Jacques… Continue Reading „EJ und JD“
(…) Er war und ist einer der großen Dichter der deutschen Nachkriegsliteratur. So jedenfalls nennt ihn, den Berliner, der sich immer wieder in sein Dorf Rémuzat im Département Drôme im Südosten Frankreichs zurückgezogen hat, der Herausgeber einer jetzt erschienenen opulenten Gesamtausgabe der Meckelschen Gedichte.… Continue Reading „Christoph Meckels „Ausgabe letzter Hand““
Die Wandertaube war bereits eine literarische Figur, als sie 2001 in Silke Scheuermanns Lyrik-Debüt auftauchte. In „Skizze vom Gras“, dem soeben erschienenen vierten Gedichtband der Autorin, wird Martha nun zur Zeugin der „Ausgestorbenen“. Von ihnen, den ausgestorbenen Arten, und den Bedingungen einer denkbaren Auferstehung… Continue Reading „33. Wandertaube“
Dieser Grazer Germanist und Mathematiker, der schnell mit Romanen und Erzählungen bekannt geworden ist (zuletzt mit „Indigo“, 2012), steckt den Kopf nicht in den Sand, auch nicht, wenn er Gedichte schreibt. Er ist ein genauer Beobachter, ein Rechercheur, der alte Nachschlagewerke heranzieht oder eine… Continue Reading „68. Clemens J. Setz“
Die Dichterin weitet ihre Welt. Von Sofia, wo sie 1963 geboren wurde, reist sie in ihren Gedichten zu den Felsenklöstern von Meteora nach Thessalien, reist nach Ithaka, Odysseus entgegen, bis nicht nur sie das Ionische Meer kennt, vielmehr das antike Meer sie, die Bulgarin,… Continue Reading „41. Elias, Ilias und Ulysses“
Die Ausstellung des Deutschen Literaturarchivs „Kassiber. Verbotenes Schreiben“ hat Liao Yiwus handschriftliche Geheimbotschaften aus chinesischen Gefängnissen als die zentralen heutigen Zeugnisse der literarischen Gattung Kassiber präsentiert. Als brisante Schmuggelware muss man auch die jetzt erschienenen 30 „Geschichten aus der chinesischen Wirklichkeit“ ansehen. (…) Gerade… Continue Reading „62. Schmuggelware“
Google meldet einen Artikel über Ron Winkler: Die Welt 02.10.13 Junge Lyrik Ron Winkler und die „Bloodymaryness des Abends“ Zwischen Schmetterling und Untergang: Der Berliner Lyriker Ron Winkler hat einen neuen Band vorgelegt. Darin erweist er sich als eleganter und kluger Flaneur über den… Continue Reading „11. Wiedervorlage“
Einen „Prospekt“ – wie die Prachtstraße von St. Petersburg oder die Schauseite einer Orgel – nennt Ron Winkler den Introitus seiner neuen Gedichtsammlung „Prachtvolle Mitternacht“. Und wenn er nicht die Petersburger Magistrale oder den Orgelprospekt meint, dann denkt er vielleicht an den Lagebericht eines… Continue Reading „34. Wortgewebe und Melodien“
Es ist unter anderem das große Verdienst der ersten deutschen Print-Ausgabe von Liu Xiaobos „Ausgewählten Schriften und Gedichten“, eben diese Internet-Quellen benannt und ausgewertet zu haben. Werk und Wirkungsgeschichte verwirklichten sich zunehmend im Netz. In seinem Aufsatz „Das Internet und ich“, veröffentlicht im Februar… Continue Reading „115. „Das Internet und ich““
… der Band „Szenische Dichtungen“ mahnt ein Rezeptionsdilemma an, das uns allen miteinander, den Lesern, den Nichtlesern, den Kritikern, den traditionsgemäß fast ausnahmslos männlichen Theaterintendanten, ihren Dramaturgen und Regisseuren die Schamröte ins Gesicht treiben müsste. … An früherer Stelle hat sie gefordert, das Wort… Continue Reading „99. Atemstärkende Übungen“
Die große, umfassende Anthologie schwedischer Lyrik, die Enzensberger und Nelly Sachs planten, ist an einem vernichtenden Gutachten gescheitert, das Peter Rühmkorf 1961 in seiner bewährten, aus dem „Lyrikschlachthof“ der Zeitschrift „Konkret“ bekannten Leslie-Meier-Manier (Leslie Meier war Rühmkorfs Pseudonym) verfasst hat. Damit hatte Rühmkorf schon… Continue Reading „117. Aus dem Lyrikschlachthof“
Ob der wunderbare Titel „Vokalise geht einkaufen“ oder das Wort „höricht“ auf Oskar Pastior hinweisen, bleibt ungewiss, auch die „flughunde“ sind wohl eher metaphorische Fledermäuse als eine Hommage für Marcel Beyers gleichnamigen Roman*. Das autobiografischste Gedicht „wer anderen ein ei ins nest färbt“ ist… Continue Reading „180. Geendlert, geerbt“
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