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Veröffentlicht am 22. August 2016 von lyrikzeitung
Oktober 2015: In Deutschland und in ganz Europa ist die Diskussion über die Flüchtlingskrise auf dem Höhepunkt. In dieser historischen Situation fliegt der Berliner Lyriker Björn Kuhligk an die äußerste Grenze Europas, in die Marokko vorgelagerte spanische Exklave Melilla. Die autonome Küstenstadt (eine weitere heißt Ceuta) gehört zur EU und zum Geltungsbereich der Nato.
Ein bis zu sieben Meter hoher Zaun aus messerscharfem Draht, überwacht durch Kameras und Nachtsichtgeräte, trennt Melilla von Afrika. Er ist das Modell aller Zäune, mit denen Europa sich zu sichern glaubt und zugleich seine Freizügigkeit verspielt.
(…)
Was Kuhligk sieht, ist nicht „miteinander zu verknüpfen“. Deshalb brechen die Bilder wie Scherben auseinander. Klare Linien verlaufen nur „zwischen denen, die Krieg haben/ und denen, die keinen haben“. Björn Kuhligk ist mit seinem Gedicht an die Grenze gegangen, unprätentiös und aufmerksam. / Herbert Wiesner, Die Welt
Björn Kuhligk: „Die Sprache von Gibraltar“. Hanser Berlin. 88 S., 16 €.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Björn Kuhligk, Herbert Wiesner
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