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Sie haben kürzlich den renommierten Hölderlin-Preis erhalten. Was verbinden Sie mit dem Dichter? Klaus Merz: In meiner Jugend hat mich Hölderlins Werk sehr beschäftigt. Ich war ihm beinahe verfallen. Später löste ich mich schrittweise von seinem Einfluss. Die hohen Ideale, der hymnische Ton machte… Continue Reading „114. Das Erlebte will zuerst / beschrieben sein“
Unter der Leitfrage „Gibt es ein Gedicht, das einen so über die Maßen mitgenommen hat, dass man es im Kopf immer bei sich trägt, das einen nicht in Ruhe lässt?“ haben Jürgen Krätzer und Kerstin Preiwuß in „Dichter über Dichter“ eine „Privatgalerie poetologischer (Selbst)Auskünfte“… Continue Reading „50. „Die eigene Rede des anderen …““
Als ich Stefan George entdeckte, verstreute Gedichte, dann ein Reclamband und Antiquarisches, warnten mich alle: Den findest du gut? Sogar eine Studentin aus Kairo, die bei einem DDR-Germanisten Deutsch gelernt hatte und die es nach Greifswald verschlug, sagte es mir. Ja, ich fand ihn… Continue Reading „30. Der George-Ton“
Kein anderer namhafter Komponist hat sich in den letzten Jahrzehnten so beharrlich auf das Lied eingelassen wie Wolfgang Rihm. Als bürgerliche Kunstform par excellence war gerade das Klavierlied in der Nachkriegsmoderne in eine Krise geraten. Rihm konnte es für sich zurückgewinnen, indem er in… Continue Reading „121. Lieder“
Die argumentativen und ästhetischen Schwächen von Was gesagt werden muß waren nicht zu übersehen. Eine Lektüre des neuen Gedichts verlangt mehr. Die meisten Kritiker haben sich mit dem Hinweis begnügt, das Gedicht bestehe aus „zwölf je zweizeiligen Strophen“. Dass Grass auf die antike Form… Continue Reading „79. „Ein nicht immer gelungenes, gleichwohl durchkomponiertes poetisches Gebilde““
Alexander Gumz im Interview mit dem Magazin Chased: Für mich persönlich waren ausserdem während des Heranwachsens für das eigene Schreiben zum Beispiel Patti Smith, Bob Dylan, Leonhard Cohen, Nick Cave, Radiohead oder Tom Waits von den Texten her enorm wichtig. Dabei ging es nicht… Continue Reading „44. „ich war ja eigentlich eher Celan und so (lacht)““
In der Süddeutschen Zeitung vom 23.6. schreibt Felix Stephan über gleich zwei grundlegende Missverständnisse …, von denen die Urheberrechtsdebatte in Deutschland immer noch begleitet wird. Erstens gibt es beim Urheberrecht weder ein ‚Sie‘ noch ein ‚Wir‘, sondern lediglich eine Gesellschaft, die vor dem Hintergrund neuer… Continue Reading „6. Total bekloppt“
Der Styria Premium Verlag hatte die Idee zu einer neuen Buchreihe: Österreichische Künstler/innen aus allen Bereichen – von der Philosophie bis zur Musik, von der Literatur bis zur Bühne – stellen ihre 25 Lieblingsgedichte vor. Ö1 sendet die Gedichte im Rahmen der Reihe „Du… Continue Reading „88. Ihre Lieblingsgedichte“
„Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut, / In allen Lüften hallt es wie Geschrei, / Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei / Und an den Küsten – liest man – steigt die Flut.“ Zeitgenossen feierten die düsteren Reime emphatisch als „Marseillaise des… Continue Reading „35. Jakob van Hoddis“
„Ein Gedicht ist für mich, wenn alles stimmt, wenn man das liest und sagt ja, wenn es also die Wahrheit der Sprache enthält.“ „Die Wahrheit“ ist für die Schriftstellerin Friederike Mayröcker keine Frage von richtig oder falsch. Die „Wahrheit der Sprache“, die sie meint,… Continue Reading „33. Mayröckers Lieblingsgedichte“
Wenn ich den Hegel, Schelling und Hölderlin gemeinsam zugeschriebenen Text „Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus“ bei Zeno.org aufschlage, empfehlen sie mir prompt Rat und Erste Hilfe mit einem Gegengift: Frank, Manfred: Auswege aus dem deutschen Idealismus, Suhrkamp 2007. Vielleicht schade, daß es das zu… Continue Reading „14. Google denkt mit“
Gestern war Frühlingsanfang und Hölderlins Geburtstag, eine passende Vorbereitung auf den heutigen Welttag der Poesie. Meine Anthologie beschert mir ein spätes Gedicht von Hölderlin. Spät heißt in diesem Fall nach dem 35. Geburtstag, ab 1806, in der zweiten Hälfte des Lebens. 1838 schreibt der… Continue Reading „89. Kinderlehre“
Auch t-online macht sich um Lyriknachrichten verdient. Eben wieder: Das Zentrum der Volkspoesie befindet sich in einem unscheinbaren Büroraum in der Frankfurter Innenstadt. Nur die unmittelbare Nachbarschaft zum Geburtshaus Johann Wolfgang von Goethes erinnert an Lyrik. Und doch laufen hier die Fäden des „Jahrbuchs… Continue Reading „84. „Zentrum der lyrischen Gesamtkultur““
Einem Stoß übereinander gestapelter Manuskripte vergleichbar, bieten Reineckes Montagen Textausschnitte, die von andern Textausschnitten überlappt werden. Auf diese Weise entsteht, in gesuchtem Kontrast zum klassischen Cento, kein kontinuierlicher Fließtext, sondern ein Text mit dauernden Abbrüchen und Neueinsätzen. Die Bruchstellen sind allerdings kaum zu bemerken;… Continue Reading „52. Reineckes poetisches Verfahren“
Bernd Jentzsch VON GEDICHTEN 1) Zahl-, schutz-, macht-, folgenlos. 2) Aber wenn sich etwas zu verändern beginnt, zeigt man auf die, die sie gemacht haben. 3) Wer Gedichte machen will, muß einmal gestorben sein zur Hälfte / des Lebens; ein Widergänger, die leuchtenden Adern… Continue Reading „85. Meine Anthologie: Von Gedichten“
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