Schlagwort: Arno Schmidt

Lesetabu 1. Spuren

L&Poe Journal #02 – Tabu In antiquarischen Büchern findet man oft Spuren, entweder als Randnotizen (auch Besitzvermerke, Anstreichungen usw. sowie als Sonderform eingeklebte Exlibris) oder als eingelegte Zettel, Briefe, Geldscheine, Manuskripte, Zeitungsartikel und dergleichen. Adligaten ist ein Fachbegriff dafür. Heute schlage ich auf: Das… Continue Reading „Lesetabu 1. Spuren“

Zucker

Bei Fixpoetry gibt ein Thomas Reger seinem Affen Zucker, schießt sich auf die Lyrik im Allgemeinen und Tobias Roth im Speziellen ein und bezieht sich dabei auf seinen Meister Arno Schmidt (der selber Auchgedichte schrieb, aber von Lyrik nicht viel hielt). Daß St. Arno… Continue Reading „Zucker“

123. Der Verkehr der Wanderhure

Der Verlag Voland & Quist teilt mit: Es schmerzt. Wir müssen Julius Fischers „Die schönsten Wanderwege der Wanderhure“ leider aus dem Verkehr ziehen. So sieht es der Richter beim Landgericht Düsseldorf: „nicht fernliegend, dass der Verkehr (…) den Titel wörtlich nimmt und tatsächlich davon… Continue Reading „123. Der Verkehr der Wanderhure“

4. Depot des Wissens

In der so betitelten Reihe lobt Ronald Pohl Arno Schmidts Lob für Christoph Martin Wieland. Der Einstieg indes erregt Stirnkräuseln: Man wird den Verdacht nicht los, Arno Schmidt (1914-1979) sei umso begeisterter für Literatur eingetreten, je entlegener sie war. In zahlreichen „Funk-Essays“ brachte Schmidt den… Continue Reading „4. Depot des Wissens“

77. Füllhorn

Mal zwei Hörspiele aus einer prallen Schatzkiste: Herta Müller: Zeit ist ein spitzer Kreis – 12.01.2014 39 neue, unveröffentlichte Text-Bild-Collagen von Herta Müller bilden das Ausgangsmaterial des Hörstücks. „Ich muss auch da in Kürzestform immer etwas erzählen“, so die Autorin über ihre Collagen: „Der… Continue Reading „77. Füllhorn“

60. Der arme Dichter und das Wohlleben

In der Zeitung junge Welt wird der 18. Januar schon heute eröffnet – mit einem Gedicht von Peter Hacks nämlich zum morgigen 100. Geburtstag von Arno Schmidt. So beginnt es: Das reiche Dorf, beschaulich und behäbig, Hat seine Slums. Das ich zu sehn verlange, Das… Continue Reading „60. Der arme Dichter und das Wohlleben“

63. Rez.

Wen vertritt Rez.? Den Leser? Das Volk? Die Literatur? Den Sender? Es wird nicht immer klar. Meine Rand-, Zwischenbemerkungen wollen nicht kritisieren, sondern verstehen. Deshalb endet jeder (Teil-)Satz mit Fragezeichen. Rez. hat eine interessante Zeile gefunden – d.h. eine, die er verstanden hat? und… Continue Reading „63. Rez.“

61. Schreckensmann

Zu den „Schreckensmännern“, wie Arno Schmidt einst diejenigen Dichter bezeichnet hat, deren Phantasie feindlichsten Lebensumständen abgetrotzt wurde, zählt Hebbel mehr als jeder andere. „Schlag zu, mir tut’s nicht weh!“ – Hebbel wusste, wovon er sprach, und kam immer wieder darauf zurück, was Härte und… Continue Reading „61. Schreckensmann“

29. Das Nordlicht

Bilderreich orakelt Oskar Ansull: Wer der vor 99 Jahren geborene Autor Arno Schmidt [1914-1979] war, muss gegenwärtig noch nicht in Erinnerung gerufen werden, obwohl ich mir da nicht ganz so sicher bin. Aber, ich gehe mal naiv munter davon aus, dass die Nennung des… Continue Reading „29. Das Nordlicht“

21. Gruppe 47

Zu Helmut Böttigers Verdiensten zählt der deutliche Hinweis, dass die proklamierten Thesen vom «Nullpunkt» und «Kahlschlag» der Nachkriegsliteratur einem «Wunschdenken» entsprachen. Genauso wichtig ist, dass es Richter und seinen Mitstreitern keineswegs darum ging, eine einförmige Ästhetik zu propagieren. Natürlich dominierten in den Anfängen die… Continue Reading „21. Gruppe 47“

48. Jandl-Bibliografie

relevant.at veröffentlicht ohne weitere Erklärungen (jedenfalls finde ich keine) eine Reihe von Bibliografien von Klassikern der neueren deutschen Literatur (wie Arno Schmidt, Wolfgang Koeppen, Peter Weiss, Gerhart Hauptmann, Ingeborg Bachmann, Peter Rühmkorf, Peter Huchel…). Nützlich eine von Ernst Jandl, mit langer Liste von Veröffentlichungen… Continue Reading „48. Jandl-Bibliografie“

87. „Immer hübsch an der Oberfläche bleiben“

In der Tageszeitung junge Welt ein Interview, das Jan-Frederik Bandel im Jahr 2004 mit Hadayatullah Hübsch führte, der am 4.1. diesen Jahres starb. Darin spricht er über seine 60er bzw. Hippiezeit und seine Entwicklung als Autor. 3 Auszüge: 1 Aber die Beatniks, die haben mich umgeschmissen. 1962… Continue Reading „87. „Immer hübsch an der Oberfläche bleiben““

83. „Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover.“

Aus dem Programm zur Ausstellung in Berlin-Pankow, galerie parterre Donnerstag, 20.01.2011, 20.00 Uhr VORTRAG | LESUNG Ernst Fuhrmanns Weltwende Bert Papenfuß, Andreas Hansen, Rex Joswig Donnerstag, 17.03.2011, 20.00 Uhr LESUNG | GESPRÄCH Fox Tönende Wochenschau Nr. 26/1954 Chris Hirte, Matthias Friedrich und Detlef Opitz… Continue Reading „83. „Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover.““

102. Rückgrat raus!

In der Obernburger Kochsmühle hängen Blätter von A. Paul Weber, dem deutschen Honoré Daumier des 20. Jahrhunderts. Im Main-Netz u.a. die Beschreibung zweier Grafiken: Das Gerücht: Das Gerücht wurde von Arno Schmidt als »die beste Allegorie seit Leonardo da Vinci« bezeichnet. … Rückgrat raus!… Continue Reading „102. Rückgrat raus!“

92. Hacks-Kult

An geistesaristokratischer Arroganz war dieser Dichter kaum zu überbieten. Als seine politische Wahlheimat, die DDR, kollabierte, verbreitete er die Mär von einer geheimdienstlichen Verschwörung wider die sozialistische Vernunft. Der Dramatiker und Lyriker Peter Hacks (1928–2003) war sicherlich der unberechenbarste Schriftsteller der Deutschen Demokratischen Republik,… Continue Reading „92. Hacks-Kult“