Schlagwort: Anthologien

„Verrückt nach Gedichten“

Arabische Poesie ist ein Kosmos für sich. Es ist jedoch keineswegs eine verstaubte, antiquierte Welt. Denn gerade Lyrik ist das Ausdrucksmittel schlechthin für eine junge arabische Generation. Aber auch ein verbindendes Glied zwischen den Generationen. Gleichermaßen Lebenseinstellung wie Kunstform. Eine herb glitzernde Welt, die… Continue Reading „„Verrückt nach Gedichten““

Vom Himmel hoch

da kommt Robert Gernhardt und bespricht die Anthologie „Lyrik von jetzt drei“: Es dominieren die freien Rhythmen, teilweise im freien Fall. Auch auf semantischer Ebene erinnert mancher Metaphernsalat weniger an Gedichte als an poetisches Packpapier, frei nach dem schönen Satz von mir: Morgens um… Continue Reading „Vom Himmel hoch“

Fünfzigtausend Anschläge

Liebe Dichterin, Lyrikerin, Poetin, Verseschmiedin*,  Lieber Verseschmied, Poet, Lyriker, Dichter**, die Auswahl- und Lektoratsclique, bestehend aus Katja Horn, Kristin Schulz, Clemens Schittko und mir***, hat alle eingereichten Texte gesichtet.  Uns lagen ca. 700 Gedichte von etwas weniger als 100 Einsendern vor. Gedichte, die uns nicht zugesandt wurden, konnten… Continue Reading „Fünfzigtausend Anschläge“

Weltpost ins Nichtall

Das schmale Werk von August Stramm wäre schon lange in Vergessenheit geraten*, hätte dieser Dichter nicht schreiende Gedichte des Verstummens hinterlassen, und damit die inneren Verwerfungen des modernen Menschen wie unter einem Brennglas formuliert. Die Widmungsanthologie, die der fleißige Lyrik-Vermittler, der Weßlinger Anton G. Leitner mit… Continue Reading „Weltpost ins Nichtall“

„Nehmt und lest!“

Michael Braun urteilt anders. Bei literaturkritik.de bespricht er das Lyrikjahrbuch 2015. Sein Fazit: Eine wunderbare Anthologie. Nehmt sie und lest! Weit über 150 Gedichte wurden für aufnahmewürdig in diese Anthologie befunden, die, unter den Dauerfittichen von Christoph Buchwald, so etwas wie ein Kompass der… Continue Reading „„Nehmt und lest!““

Schief gelaufen?

Wolfgang Koch meint:  Kann eine neue Anthologie dem so entstandenen Dichterkanon heute neue Namen hinzufügen? Findet Imfelds Sammlung einen Ansatz jenseits von Blackness und Négritude, der die weißen AutorInnen aus Südafrika nicht mehr ausgrenzt? Oder will er uns nur mit antikolonialer Agitationsware Geld aus… Continue Reading „Schief gelaufen?“

Afrika im Gedicht

Gedichte? Und dann auch noch aus Afrika? Wen soll das interessieren, nein danke, lautete der Tenor bei den Verlegern, denen der Schweizer Afrikanist und Theologe Al Imfeld sein Projekt vorlegte: eine grosse Anthologie, die – rund ein halbes Jahrhundert nach Janheinz Jahns «Schwarzer Orpheus» von 1954… Continue Reading „Afrika im Gedicht“

Hier stinkt es nach Roster

Die Gedichte – von denen einige auch in der „Thüringer Anthologie“ in unserer Zeitung erschienen sind – werfen melancholische Blicke auf ein Land unter der Last von dem, was war. Buchenwald kommt vor, aber auch das hehre und zuweilen schwere Erbe der Klassiker. „Johann Sebastian Bach pflanzte /… Continue Reading „Hier stinkt es nach Roster“

Arbeitsbericht

Als wir den Plan (Dirk Uwe Hansens Idee, ich ließ mich zum Mittun überreden) für die Anthologie faßten, war ich neugierig und zugleich skeptisch. Klar, jeder kennt den Namen Sappho und das Fragment mit Mond und Pleiaden. Aber reicht das für produktiven dichterischen Umgang?… Continue Reading „Arbeitsbericht“

Hebräisch-Deutsch

„Wir wollen die Tradition, hebräische Texte im Original in Deutschland zu drucken, wieder beleben“, so Dr. Rachel Heuberger, Leiterin der Hebraica- und Judaica Sammlung der Universitätsbibliothek Frankfurt. Gemeinsam mit dem israelischen Generalkonsul Dr. Dan Shaham ergriff sie vor knapp einem Jahr die Initiative zu… Continue Reading „Hebräisch-Deutsch“

38. Versnetze

Ein Gegenwartsgedicht des Kölners Manfred Enzensberger mit Bezug zur österreichischen Stadt Klagenfurt beim Kölner Stadtanzeiger – eine Probe aus der siebten Ausgabe der von Axel Kutsch herausgegebenen Anthologie „Versnetze“ (Verlag Ralf Liebe, 326 Seiten, 22 Euro). Enzensperger liest am 11 Februar um 20 Uhr… Continue Reading „38. Versnetze“

47. Gedichte aus Dachau

„Mama, ich kehre nicht zurück, Gott hat es mir gesagt.“ Mit diesen resignierenden Worten beginnt das Gedicht des 17-jährigen Nevio Vitelli, verfasst im Dachauer Konzentrationslager. „Mein Schatten in Dachau“ ist eines von 98 Gedichten, die Dorothea Heiser in ihrer Anthologie über die Lyrik im… Continue Reading „47. Gedichte aus Dachau“

29. Angstlust

Um zu verstehen, aus welchen Stimmungen die „Schlafwandler“ von 1914 in den Krieg hineingetaumelt sind, lässt sich die Literatur und insbesondere die Lyrik gut als Spur nutzen. Es gab so etwas wie eine Angstlust der Zerstörung eingefahrener Ordnungen. Der Krieg selbst ernüchterte die Dichter… Continue Reading „29. Angstlust“

10. Der gefesselte Wald

Im KZ Buchenwald waren viele französische Häftlinge interniert, vornehmlich Mitglieder der Résistance, darunter Intellektuelle und Künstler. Ausgehend von einem geheimen Schreibwettbewerb unter den Häftlingen entstand ein einzigartiges Dokument literarischen Lebens im Lager: eine Anthologie mit Gedichten, die 1946 in Frankreich im Druck erschien. In… Continue Reading „10. Der gefesselte Wald“

69. Poetische Freiheit

Die moderne Poesie besteht aus Rändern, die sich verzweigen. In ihrer Mitte thront die lyrische Tradition, deren Macht verblasst und herausgefordert wird. Perrets Anthologie versammelt die Zeugnisse einer poetischen Freiheit, die in den letzten hundert Jahren herrlichste Blüten trieb. Allein schon der Umfang ist… Continue Reading „69. Poetische Freiheit“